und das Hexenhandy
mal, sind wir uns nicht schon einmal begegnet?«
»Wie … wie meinst du das?«, erwiderte er irritiert. »Ich wüsste nicht, wo.«
»Ihre Augen kommen mir irgendwie bekannt vor. Trugen Sie mal einen Vollbart?«
Mr Cade lachte. »Ach, Unsinn! So etwas steht mir doch gar nicht!«
»Aber natürlich, Just!«, rief Bob. »Ich erkenne ihn auch trotz dieser Gesichtsmaske wieder! Und das mit dem Vollbart stimmt auch! Sie sind doch Mr Jordan. Jack Jordan. Der Reporter des ›Washington Magazine‹! Wir trafen Sie vor dem Haus der Familie Scott und sahen Sie heute Mittag auch vor dem Gebäude von ›Vanity Phone World‹ sitzen!«
Er machte eine abwehrende Handbewegung. »Ich ein Reporter vom ›Washington Magazine‹? Nein, nein, da muss eine Verwechslung vorliegen. Wahrscheinlich habe ich einen Doppelgänger! Was verschafft mir denn die Ehre Ihres Besuches?«
»Das sollten wir mit Ihnen drinnen im Haus besprechen.« Mrs Carrera baute sich selbstbewusst vor Mr Cade auf. Sie überragte ihn um etliche Zentimeter. »Wenn es Ihnen aber lieber sein sollte, kommen wir noch mal in einer halben Stunde vorbei. Dann allerdings mit der Polizei!«
Mr Cade glaubte, sich verhört zu haben. »Soll das ein Witz sein? Was habe ich denn verbrochen? Kommen Sie rein.«
Als Mr Cade seine Besucher ins Wohnzimmer führte, stellte Bob fest, dass der Hausherr sie zumindest in einem Punkt nicht belogen hatte: Als er vor ihnen herging, hinterließen seine Füße eine nasse Spur. Demnach war er wohl tatsächlich in der Badewanne gewesen.
»Bevor wir Platz nehmen, möchte ich Ihnen kurz diese beiden Jungen vorstellen«, ergriff Mrs Carrera das Wort. »Justus Jonas und Bob Andrews. Sie arbeiten als Detektive und sind den seltsamen Vorkommnissen, die seit dem Verkauf der Hexenhandys die gesamte Bevölkerung in Atem halten, auf der Spur.«
Mr Cade blieb die Ruhe selbst. »Und was habe ich damit zu tun? Sie scheinen wohl vergessen zu haben, dass ich …« Ein Klingeln an der Haustür unterbrach seine Ausführungen. »Nanu, wer mag denn das noch sein? Warten Sie hier. Ich werde kurz nachsehen.«
»Wenn Sie nichts dagegen haben, begleite ich Sie«, sagte Justus forsch und folgte dem Mann in den Flur.
Nachdem Mr Cade die Haustür geöffnet hatte, blickte er den Besucher, der fröstelnd vor ihm stand, fragend an. »Sie wünschen?«
Justus’ Augen begannen zu leuchten. »Da bist du ja, Peter! Du kommst genau zum richtigen Zeitpunkt! «
Raubtierinstinkt
In Mr Cades Wohnzimmer ließ sich der Zweite Detektiv erschöpft in einen Sessel sinken. Die Strapazen der vergangenen Stunden waren ihm deutlich anzusehen.
»Dürfte ich vielleicht mal erfahren, was hier eigentlich los ist?« Mr Cade zog den Gürtel seines Bademantels enger und stemmte die Hände in die Hüften.
»Das würde mich ehrlich gesagt auch interessieren«, erwiderte Peter. »Mal ganz davon abgesehen, dass mich nicht Jeremy auf dem Gelände der Milton School erwartet hat, sondern unsere alte Bekannte: die Hexe!«
»Wie bitte?«, riefen Justus und Bob im Chor.
Der Zweite Detektiv wies auf eine Schürfwunde an seinem Unterarm. »Ich habe mit ihr einen erbitterten Zweikampf geführt, bis sie mich schließlich mit einem in Chloroform getränkten Lappen, den sie mir unter die Nase presste, erfolgreich außer Gefecht gesetzt hat. Als ich wieder zu mir kam, hatte sie mich bereits in einem Käfig im stockdunklen Wald ausgesetzt.«
»Und dann?«, fragte Bob gespannt.
»… tauchte die Alte plötzlich vor dem Käfig auf und drohte, mich aufzufressen, falls ich ihr nicht verraten würde, wo Jeremys Hexenhandy ist.«
Der Erste Detektiv fasste sich verstört an die Stirn. »Hattest du es denn nicht bei dir, Zweiter?«
»Natürlich«, antwortete Peter. »Ihr habt es ja im China-Restaurant auf dem Tisch liegen lassen. Was blieb mir denn da anderes übrig, als dieses verfluchte Ding an mich zu nehmen? Aber als ich im Käfig meine Taschen durchsuchte, um es der Hexe auszuhändigen, war es nicht mehr da. Es muss mir während unseres Kampfes auf dem Schulhof aus der Jacke gerutscht sein. Das hat mir die Alte aber nicht abkaufen wollen. Dann machte sie sich aus dem Staub, mit der Ankündigung, um Mitternacht zurückzukehren, um das Todesurteil zu vollstrecken.«
Mr Cade schüttelte verständnislos den Kopf. »Bin ich eigentlich nur noch von Verrückten umgeben? Was faselst du denn da für einen Quatsch?«
»Erzähl weiter, Peter«, forderte Justus seinen Freund auf.
»Die Hexe wollte das Handy
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