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und das Hexenhandy

und das Hexenhandy

Titel: und das Hexenhandy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: André Minninger
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beantwortet haben, versprechen wir, Ihnen reinen Wein einzuschenken.«
    »Das klingt interessant.« Sie zog die Beine an und ließ ihr Kinn auf die Knie sinken. »Dann lasst mal hören.«
    »Woher stammt die Kratzwunde auf Ihrer linken Wange?«
    Gegen ihren Willen musste Mrs Carrera plötzlich lachen. »Das ist doch nicht euer Ernst? Ihr wollt mir doch nicht weismachen, dass ihr mich aus diesem Grund beschattet?«
    »Sie sollen keine Zeit schinden und uns die Frage ehrlich beantworten«, konterte Justus mit ernstem Gesichtsausdruck. »Es ist von größter Bedeutung.«
    »So, so …« Die Sekretärin erhob sich vom Sofa. »Wartet einen Moment. Ich bin gleich wieder da.«
    Die zwei Detektive beobachteten, wie Mrs Carrera in einem Zimmer verschwand und kurz darauf zurückkam. In ihre Arme schmiegte sich eine junge Siamkatze.
    »Darf ich euch mit meinem Liebling bekannt machen? Das ist Missy, mein treuester Freund und Beschützer. Missy, diese beiden Herren heißen …?«
    »Äh, Justus Jonas …«
    »… und Bob Andrews«, fügte Bob hinzu.
    »Angenehm.« Die Sekretärin setzte sich mit Missy wieder auf das Sofa. »Monique Carrera«, stellte sie sich vor. »Aber das dürfte euch ja schon bekannt sein. Und dieser kleine Löwe hat mir am Wochenende die Schärfe seiner Krallen demonstrieren wollen, nachdem ich ihm beim Schmusen versehentlich den Schwanz mit einer Zigarette verbrannt hatte. Ist eure Frage damit zufriedenstellend beantwortet?«
    »Im Grunde genommen schon«, gestand Justus ein. »Wir haben uns da wohl von Mrs Thompsons Kollegin, mit der sie heute Nachmittag gemeinsam in der Kantine bei ›Vanity Phone World‹ saß und deren Namen wir noch nicht einmal wissen, aufs Ärgste in die Irre führen lassen.«
    »Mrs Thompsons Kollegin?« Bei der Erwähnung dieses Namens zuckte Mrs Carrera unwillkürlich zusammen. »Das war bestimmt die alte Hexe Mrs Farahday! Was hat sie euch denn für eine Geschichte aufgetischt?«
    »Die alte Hexe?« Bob begann nervös am Sofakissen zu zupfen. »Nun ja, sie meinte, dass es ziemlich abwegig sei, von einer Katze so zugerichtet zu werden, wobei sie uns gegenüber auch arg in Zweifel zog, ob Sie sich überhaupt im Besitz einer Katze befänden.«
    »Das war aber nicht alles, was sie euch erzählt hat, richtig?«, argwöhnte Mrs Carrera.
    »Ins Schwarze getroffen, Madam«, setzte der Erste Detektiv zur Erklärung an. »Aber ehrlich gesagt möchten wir zu diesen Gerüchten keine Stellung beziehen. Das ist ausschließlich Ihre Privatsache.«
    Ein kurzes Lächeln umspielte die schön geschwungenen Lippen der Sekretärin, bis ihr Gesicht plötzlich kalte Züge annahm. »Üble Verleumdungen sind das! Und falls ihr es noch nicht wisst, werdet ihr es jetzt erfahren: Mr Acer hat mir heute nach Büroschluss in einer Privatunterredung nahegelegt, gegen eine lächerliche Abfindung in Höhe eines Monatsgehaltes keinen Fuß mehr in das Gebäude von ›Vanity Phone World‹ zu setzen. So etwas wie ich sei eine Schande und lasse sich mit dem korrekten Image und dem untadeligen Ruf seines Unternehmens nicht vereinbaren. Er selbst schenke den Gerüchten zwar keinen Glauben, dennoch könne er es sich nicht leisten, derart in Verruf zu geraten; zumal die negativen Fernseh- und Presseberichte über die Kindesentführungen im Zusammenhang mit seinen Hexenhandys schon genug für Wirbel sorgten.« Aufgebracht fuhr sie sich durch die Haare. »Ich meine, seht mich doch an. Wie kann jemand auch nur im Geringsten in Erwägung ziehen, dass ich keine echte Frau bin und als Mann geboren wurde! Haben die Leute Tomaten auf den Augen?«
    Der Erste Detektiv erhob sich vom Kissen. »Ich kann nur hoffen, dass Mr Acer seinen Entschluss noch bedauern wird. Denn selbst, wenn an Mrs Thompsons Worten auch nur ein Fünkchen Wahrheit wäre, ist seine Reaktion im höchsten Maße menschenverachtend und in keinster Weise zu entschuldigen.«
    »Dem schließe ich mich an«, sagte Bob knapp. »Wie haben Sie denn auf Mr Acers Anschuldigung und den Abfindungsvorschlag reagiert?«
    Mrs Carrera strich ihrer schnurrenden Katze sanft über das Fell. »Das Thema ›Vanity Phone World‹ ist für mich bereits Vergangenheit. Um meine Zukunft brauche ich mir keine Sorgen zu machen, ich werde schnell eine neue Arbeit finden«, sagte sie optimistisch. »Doch jetzt möchte ich meine Fragen beantwortet haben. Warum stellt ihr mir nach?«
    »Wir werden Ihnen alles erzählen, Madam, von Anfang an«, erwiderte Justus aufrichtig. Er hatte zu der Frau

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