und das Schulfest
Wort zu fallen.
»Ja, äh«, stammelte Nele. »Ich will schnell was sagen.« Sie atmete tief durch und guckte tapfer nach vorne. »Auch wenn das Gruselfest gewonnen hat, finde ich die Ideen von Tanne und Lukas auch gut. Aber meine Idee gefällt mir noch ein bisschen besser.« Sie linste vorsichtig zu Tanne und Lukas hinüber und begann zu klatschen. Besonders die jüngeren Kinder klatschten begeistert mit.
Für einen kurzen Moment bildete sie sich ein, dass Tanne ein ganz klein wenig lächelte. Aber dann flüsterte ihr Florian etwas ins Ohr und Tannes ganzes Gesicht legte sich in strenge Dackelfalten.
»Das hast du nett gesagt«, schloss Frau Kussmund das Treffen in der Aula. »Jetzt geht es aber schnell zurück in unsere Klassen, wir müssen uns auch mal wieder mit Algebra und Textaufgaben beschäftigen.«
Alle stürmten auf einmal los und es gab ein höllisches Gedränge an den Türen. Plötzlich waren Lukas und Tanne direkt neben ihr.
»Du hast es echt drauf, dich einzuschleimen, Nele«, sagte Lukas bitter. »Glaubst du, wir kapieren das nicht? Aber eines sage ich dir: Wenn du mal meine Stoppuhr brauchst – ich leihe sie dir nicht.« Er schob sie zur Seite und drängte sich an den anderen vorbei nach vorne.
»… ja genau«, ergänzte Tanne, und ihre Stimme zitterte. »Ich hoffe, du hast total viel Spaß mit deiner lieben Josefine. David ist ja auch schon ganz verliebt, oder warum kurvt er mit ihr auf seinem Angeberfahrrad herum? Jetzt, wo Otto deinem Sammy nichts mehr beibringen kann, bleibt er eben für immer und ewig dumm. Ganz schön doof für dich.« Eine Träne lief ihr über die Wange.
»Ja, ganz schön doof für dich gelaufen, Nele«, wiederholte Florian. »Komm schon, Tanne.« Er nahm ihre Hand und zog sie mit sich fort. »Du wolltest mich doch noch Mathe abschreiben lassen.«
Nele blieb wie vom Donner gerührt stehen und sah ihren Freunden nach.
Was zum Kuckuck war hier eigentlich los? Mittlerweile verstand sie wirklich nur noch Bahnhof. Irgendwie brauchte sie dringend einen guten Rat.
Vielleicht hatte ja Großtante Adelheid einen für sie. Schließlich hatte die es schon mit verwöhnten Prinzen und durchgeknallten Cowboys aufgenommen und auch sonst ließ sie sich nicht so schnell vergackeiern.
Das siebte Kapitel
lässt Plemplem die Wahrheit sagenbringt die Tomatensoße zum Überkochenzeigt, dass Neles Eltern das Herz am rechten Fleck habenund beweist, dass schlechte Laune gar nichts nützt
Dummdummdumm!
»Dummdummdumm! Dummdummdumm!«
»Jetzt halt endlich deinen Schnabel, Plemplem!«, sagte Großtante Adelheid streng.
»Dummdummdumm!«, wiederholte Plemplem trotzig. »Dummdummdumm.« Er hockte in der Küche auf der Eckbank, auf der Nele es sich unter einer Wolldecke gemütlich gemacht hatte, und schrie direkt in Neles Ohr.
Adelheid stand am Herd und rührte mit dem Kochlöffel die Tomatensoße um.
»Aber eigentlich hat Plemplem ja recht, Großtante«, seufzte Nele geknickt. »Das ist alles total dumm.« Sie setzte sich auf und trank einen tiefen Schluck Kamillentee, den ihr Großtante Adelheid gekocht hatte, nachdem sie vor Kummer weinend nach Hause gekommen war.
»Total dumm. Total dumm. Total dumm!«, kreischte Plemplem.
Adelheid holte den großen Spaghettitopf aus der Speisekammer und sagte: »Also, noch mal. Bis gestern hattest du mit Josefine gar nichts am Hut. Aber dann fanden Tanne und Lukas deine Gruselfest-Idee blöd und haben sich aus Trotz mit Basti und Florian zusammengetan. Dafür ist urplötzlich Josefine aufgetaucht und hat es geschafft, ganz viele Kinder und den Direktor für das Gruselfest zu begeistern, nur Tanne und Lukas wollen jetzt nichts mehr von dir wissen, und Tanne hängt den ganzen Vormittag mit Florian zusammen. Richtig?«
Nele nickte. »Genau. Und was soll ich nun machen?«
Großtante Adelheid sagte nachdenklich: »Das hört sich nicht gut an. Ich bin gerade echt ratlos.« Sie setzte den mit Wasser gefüllten Topf auf.
Nele riss erschreckt die Augen auf. »Das ist jetzt aber nicht dein Ernst, oder?« Ihre Stimme nahm einen hysterischen Klang an. »Du weißt doch sonst alles.«
Plemplem flatterte nervös hoch und segelte quer die Küche auf den Türstock, während Sammy laut zu bellen begann.
Großtante Adelheid setzte sich neben Nele auf die Eckbank und nahm sie tröstend in den Arm. »Guck, mein Schatz. Vielleicht vertragt ihr euch wieder, vielleicht aber auch nicht. Kann doch sein, dass jetzt Josefine deine Freundin wird. Sie war gestern wirklich
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