und der gefaehrliche Wassermann
und glotzte sie aus seiner Ecke an. Es war ein stattliches Exemplar, aber als Riesenhecht konnte man ihn nicht bezeichnen. Er war sicher nicht länger als einen Meter.
Die Jungen sahen sich an und grinsten. Dann machten sie noch eine Runde um das Flugzeug.
Als sie das Cockpit noch einmal unter die Lupe nahmen, tippte Richard seinem Bruder plötzlich auf die Schulter und machte ihm ein Zeichen. Julius verstand nicht. Was gab es da schon zu sehen? Die Armaturen waren alle zerstört, hingen teilweise lose im Armaturenbrett oder waren ganz verschwunden. Auch einen Steuerknüppel gab es nicht mehr. Er zeigte nach oben. Sein Bruder nickte und folgte ihm an die Oberfläche.
»Das ist doch wirklich merkwürdig!«, rief Richard, als sie oben angekommen waren, und schüttelte sich das Wasser aus den Ohren.
»Was meinst du?«, fragte Julius. »Ich konnte nichts Besonderes entdecken.«
»Hast du nicht den Sitz gesehen?«, rief Richard. »Er sah aus, als hätte ihn jemand aufgeschlitzt!«
Das war Julius nicht aufgefallen. Sofort tauchte er wieder ab. Tatsächlich, es sah aus, als hätte jemand den Sitz mit einem Messer bearbeitet. Und als Julius sich im Cockpit noch einmal umsah, hatte er den Eindruck, als wäre hier alles mit Absicht zerstört worden. Jemand musste die Geräte vorsätzlich aus dem Armaturenbrett herausgerissen haben!
»Was hältst du davon?«, fragte er, als er wieder aufgetaucht war.
»Auf jeden Fall sind wir nicht die Einzigen, die von dem Flugzeug wissen«, antwortete Richard. »Anscheinend hat jemand seine Wut an dem Flugzeug ausgelassen und alles kaputtgehauen.«
Julius überlegte. »Wasser, Fische und Pflanzen können auch viel zerstören. Wir wissen ja nicht, wie lange das Flugzeug schon dort unten liegt. Womöglich ist auch beim Absturz alles Mögliche kaputtgegangen.«
»Wer weiÃ.« Julius schüttelte sich. »Ich weià nur, dass mir langsam kalt wird. Ich muss mich bewegen. Komm, wir schwimmen eine Runde.«
Die Mädchen traten inzwischen ordentlich in die Pedale. Auf der Hinfahrt hatten sie unweit des Waldes am Horizont einen Kirchturm entdeckt. Und richtig: Es war gar nicht weit bis zum nächsten Ort. Eine kleine Gemeinde war rund um die graue Kirche angesiedelt.
»Die Kirche sieht aus wie eine Glucke im Nest«, rief Anne. »Ich hoffe, es gibt im Dorf ein Postamt, von wo aus wir telefonieren können.«
Wie sich herausstellte, gab es nicht nur ein Postamt und einen Kaufmannsladen, wo sie Eier, Speck und frische Milch kauften, sondern auch eine Gaststätte, die »Zum goldenen Schwan« hieÃ, einen Eisenwarenladen und eine Bäckerei, in deren Auslage die leckersten Kuchen und Törtchen zu sehen waren. Den Mädchen lief das Wasser im Mund zusammen.
»Hm, wenn die so gut schmecken, wie sie aussehen, dann könnte ich zehn Stück davon verputzen«, sagte Georg.
»Probieren wir es lieber nicht aus«, meinte Anne lachend. »Davon würde uns nur schlecht. Zwei Stück für jeden müssen reichen.«
Die junge Frau hinter der Theke hatte weizenblondes Haar und Grübchen neben den Mundwinkeln. Als sie merkte, dass Georg und Anne sich nicht entscheiden konnten, welchen Kuchen sie nehmen sollten, sagte sie: »Die Kirschtörtchen und Aprikosenschnitten kann ich euch wärmstens empfehlen. Und die Cremetaler sind auch nicht zu verachten.«
Also nahmen sie von jedem zwei und auÃerdem zwei Stücke Apfelkuchen und ein knuspriges Roggenbrot.
»Seid ihr zu Besuch hier?«, fragte die junge Frau neugierig. »Ich habe euch noch gar nicht im Ort gesehen.«
»Wir zelten am See mit meinen beiden Brüdern.« Anne wies mit dem Finger in die Richtung, aus der sie gekommen waren.
Die junge Frau zog die Augenbrauen hoch. »Am See? Soso. Habt ihr denn keine Angst so allein?«
Georg warf ihr einen empörten Blick zu. »Iwo, wir sind doch keine kleinen Babys mehr. Und auÃerdem haben wir Tim dabei.«
»Tim?«, fragte die Frau.
»Ja, meinen Hund«, antwortete Georg.
Die junge Frau stellte sich auf die Zehenspitzen, um besser aus dem Fenster sehen zu können. Tim saà brav vor dem Laden und wartete. Sie lächelte und sagte: »Also mit so einem treuen Hund hätte ich sicher auch keine Angst.«
Sie reichte Georg das Brot und Anne den Kuchen und das Wechselgeld über die Theke. »Dann wünsche ich euch noch eine
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