und der gefaehrliche Wassermann
»Groà war er, aber sicher nicht länger als einen Meter.«
»Ãbrigens sieht das alte Flugzeug ganz schön mitgenommen aus«, berichtete Julius. »Da hat sich jemand dran zu schaffen gemacht und alles Mögliche zerstört.«
Georg zog die Augenbrauen hoch. »Wirklich? Aber wer sollte so was tun? Und warum?«
»Und ich frage mich, ob derjenige wusste, dass das Flugzeug am Grund des Sees liegt, oder ob er es auch durch Zufall entdeckt hat«, sagte Julius nachdenklich. »So wie wir.«
»Vielleicht war es derselbe Mistkerl, der unser Zelt durchwühlt hat«, rief Anne wütend. »Da können wir ja noch von Glück reden, dass er nicht alles kaputtgemacht hat.«
Eine Weile sahen die Freunde schweigend in ihre Becher.
»Ich möchte zu gern wissen, wie lange das Flugzeug da unten liegt«, sagte Richard plötzlich. »Vielleicht haben Taucher schon bald nach dem Absturz das Wrack ausgeschlachtet.«
»Aber muss man dazu die Sitze zerschneiden?«, gab Julius zu bedenken.
»Wir können uns ja mal im Dorf umhören«, schlug Georg vor. »Die Leute wissen bestimmt, was es mit dem Flugzeug auf sich hat. Auch wenn es lange her ist - der Absturz war mit Sicherheit Thema Nummer eins im Ort. So was bleibt nicht unbemerkt.«
»Und wenn wir schon in den Ort fahren, dann holen wir uns noch ein paar Stückchen von diesem vorzüglichen Kuchen.« Richard rieb sich den Bauch.
Anne stieà ihn an. »Du wirst noch mal kugelrund, mein Lieber!«
Also beschlossen sie, am nächsten Tag noch einmal in den Ort zu fahren.
Georg meldete sich freiwillig als Wache. »Ich bleibe bei den Zelten, damit wir nicht noch einmal so eine Ãberraschung erleben wie heute.«
Anne sah sie erstaunt an. »So ganz allein?«
Georg lachte. »Natürlich nicht. Tim bleibt bei mir.«
Als Tim bemerkte, dass von ihm gesprochen wurde, kam er sofort herbei und legte Georg die Schnauze auf den SchoÃ.
»Siehst du«, sagte Georg. »Tim meint auch, ihr könnt uns getrost hier zurücklassen.«
Doch auch für diesen Tag war es mit den Ãberraschungen noch nicht vorbei.
Als die Freunde abends beim Mondschein am Feuer saÃen und sich Geschichten erzählten, ging Anne zum Ufer hinunter, um eine Flasche Limonade zu holen, die sie zum Kühlen ins seichte Uferwasser gestellt hatten. Als sie nach der Flasche griff, sah sie einen Schatten aus dem Schilf huschen. Vor Schreck hätte sie fast aufgeschrien.
Aber sie beherrschte sich und beschloss, den anderen nichts davon zu erzählen. Sie wollte sich nicht lächerlich machen. Erst der Wassermann und nun der rätselhafte Schatten - das war zu viel!
Doch die Unruhe verlieà sie nicht, als sie zu den anderen ans gemütliche Lagerfeuer zurückgekehrt war und den tanzenden Flammen zusah, die kleine Fünkchen in den Abendhimmel schickten.
Erst als sie später in ihren warmen Schlafsack kroch, wurde sie ruhiger. Mit Georg an der Seite und Tim zu ihren FüÃen, fühlte sie sich sicher und schlief bald ein.
Mitten in der Nacht spürte Anne etwas unter ihrem Schlafsack. Zuerst wusste sie nicht, ob sie träumte oder nicht. Doch nein, sie träumte es nicht. Da war wirklich etwas.
»He, Georg, hör auf, mich zu kitzeln«, flüsterte sie. Aber von Georg kam keine Reaktion.
Anne stieà ihre Kusine an. »Du sollst aufhören, mich zu kitzeln!«, zischte sie.
Schlaftrunken hob Georg den Kopf. »Ich kitzel dich doch gar nicht. Hab fest geschlafen. Danke übrigens fürs Wecken.«
Anne riss die Augen auf. »Was?« Mit einem lauten Schrei sprang sie aus dem Schlafsack, machte einen Satz über Tim hinweg und stürzte aus dem Zelt.
Sofort kamen die Jungen aus ihrem Zelt gekrochen, Julius mit einer Taschenlampe bewaffnet. Tim bellte.
»Anne, um Gottes willen, was ist denn los?«
»Da, da â¦Â«, stammelte Anne und zeigte ins Zelt. »Da ist was unter meinem Schlafsack!«
Georg hielt die Zeltplane auf und Julius leuchtete hinein. Vorsichtig hob er den Schlafsack an.
Plötzlich brach er in schallendes Gelächter aus.
»Eine Ringelnatter!«, rief er. »Anne, das ist nur eine Ringelnatter. Kein Grund zur Panik!«
»Die ist bestimmt hier reingekrochen, als das Zelt heute offen stand, und hat sich ein gemütliches Plätzchen gesucht«, meinte Georg. »Schau nur, Anne, sie ist ziemlich klein, sicher nur gut einen
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