...und der grüne See
ich sollte ihn behalten, da ich künftig dafür verantwortlich bin, dass das Wasser nach Aule Meille gelangt.“
„Ja, ich weiß. So soll es auch bleiben. Aber glaube mir, bei mir ist dieser wertvolle Stein in Sicherheit.“
Denny machte nochmals einen Schritt nach hinten.
„Na, gib schon her, mein Junge“, forderte ihn der Professor weniger freundlich auf.
„Der Stein bleibt bei mir!“, erwiderte Denny nun selbstbewusst. Innerlich sah es anders aus. Denny fühlte das Kribbeln, das sein Burmahemd in diesem Moment von sich gab. Dieses Kribbeln hatte er zuletzt gespürt, als er mit Waldemar unterwegs war und auf die Xamamax stieß.
Denny war sich nun ziemlich sicher, dass der Professor was im Schilde führte und wich weiter zurück. Er war nur noch wenige Meter von seinen Freunden entfernt, die im Dunkeln verborgen warteten.
Denny versuchte, Zeit zu gewinnen und fragte: „Woher wussten Sie, dass wir hier waren, Herr Professor? Das war doch nicht wirklich Zufall, oder?“
Denny setzte sofort nach, als er merkte, dass Sauer nicht sofort antwortete. „Sie sind nicht unser Schulleiter, stimmt’s?“
Das Lächeln in Sauers Gesicht erstarb.
„Was für ein schlaues Kerlchen du doch bist. Aber jetzt ist es zu spät.“
In diesem Augenblick traten rings um Denny mehrere Gestalten mit erhobenen Armen aus ihren Verstecken hervor. Denny schätzte ihre Zahl auf ungefähr Zwanzig. Sie alle trugen diese langen braunen Ledermäntel. Es waren Frauen dabei, die ihm arrogant und überheblich entgegen grinsten. Denny trennten nur noch wenige Schritte vom Waldpfad.
„Ich bin ganz dicht hinter euch“, hörte Denny Rüstem hinter sich flüstern „Ich habe von hier aus einen prima Überblick. Moana ist übrigens in Sicherheit.“
Professor Sauer ergriff nochmals süffisant das Wort:
„Also wenn du unbedingt wissen willst, woher wir wussten, dass du genau hier warst, solltest du mal scharf nachdenken.“ Sauers Stimme veränderte sich bedeutend im Tonfall. Sie war nun viel tiefer, als Denny es bisher vom Schulleiter kannte.
„Doch bevor du mit deinen Freunden sterben wirst, denke ich, dass du durchaus das Recht hast, es zu erfahren.“
Denny setzte den nächsten Schritt zurück.
Sauer fuhr in arroganter Weise fort
„Also, Denny! Was hast du bisher auf der ersten Ebene gelernt?“
Denny dachte angestrengt nach. Er wusste nicht, worauf der Professor hinaus wollte.
„Welcher Stein wäre hilfreich, Dinge oder Menschen aufzufinden?“
Denny wusste sofort, dass Sauer den Granat meinte. Sie hatten in den letzten Wochen unzählige Male das Gepäck kontrolliert und auf ihre Vollständigkeit überprüft.
Jeder von ihnen trug seinen eigenen Granitstein am Handgelenk. Fremde Granitsteine hatten sie, so viel Denny wusste, keine dabei. Das wäre die Voraussetzung gewesen, um Dinge oder jemanden finden zu können. Dennys Blick wanderte kurz zu seinen Begleitern, die sich immer noch hinter ihm befanden, und dann wieder zum Professor. Er musste etwas übersehen haben.
„Du weißt es immer noch nicht, oder?“, grinste der Professor. „Na, komm schon! Jetzt enttäuschst du mich doch ein wenig. Erinnere dich doch mal daran, was ich dir bei unserem ersten Treffen außer dem Paraiba noch ausgehändigt habe.“
Dennys Rückwärtsgang vollzog sich wie in Zeitlupe. Er dachte immer noch scharf nach.
„Na?“, setzte der Schulleiter nach.
Denny fiel es schlagartig ein. Bestürzt fasste er sich an sein Halstuch. Mit Ausnahme der Stonecash-Begegnungen hatte er das Halstuch seines Großvaters immer bei sich getragen. Denny tastete es ab. Etwas Hartes und Rundes war zu spüren. Es musste in den Samtstoff eingenäht worden sein, noch bevor er das Halstuch das erste Mal in den Händen hielt.
„Na, bitte, jetzt weißt du es endlich!“, bedachte ihn der Professor mit einem kalten Lächeln. „Seitdem ich den Granit habe einnähen lassen, wusste ich stets, wo du steckst. Sogar an deinem ersten Stonecash-Trainingstag. Bisher hast du dich ja kaum in die Wälder getraut … bis heute!“
Sauer gab nun ein tönernes Lachen von sich, begleitet vom hämischen Grinsen der anderen Xamamax.
„Wer sind sie wirklich?“, fragte Denny laut und deutlich, um seine Angst zu verbergen.
Er rechnete in den nächsten Augenblicken mit einem Angriff und suchte angestrengt nach einer passenden Gegenwirkung. Sauer schien es nicht eilig zu haben, sondern öffnete gemächlich seinen langen braunen Ledermantel, woraufhin ein mit mehreren leuchtenden
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