Und der Herr sei ihnen gnädig
Börse. »Sechzig.«
Ich wandte mich wieder an Angus. »Ich werde noch ein bisschen Kleingeld brauchen. Ich biete Ihnen achtzig Dollar. Hopp oder topp.«
Er überlegte nur einen Moment, dann streckte er die Hand aus.
Ich reichte ihm die Scheine. »Wo ist er?«
»Nicht hier«, antwortete Angus. »Aber ich weiß, wo er ist. Sie brauchen nicht mehr herzukommen, ich sorge dafür, dass der Wagen dort auftaucht, wo er auftauchen soll.« Ich sah den Loo fragend an. »Entweder wir lassen unsere Muskeln spielen, oder wir glauben ihm«, meinte Decker. »Die Entscheidung liegt bei dir.«
»Wie lange wird es dauern, bis die Kiste auftaucht?«, fragte ich Angus. »Es ist wirklich nicht besonders lustig, wenn auf einen geschossen wird.«
»Bis spätestens heute Abend.«
»Können Sie das Ganze nicht ein wenig beschleunigen?« »Das könnte ich, aber dann müssten Sie noch was drauflegen.« »Ich habe nicht mehr Bargeld bei mir.« »Ich habe eine Adresse.« »Wie viel?«, fragte ich. »Einen Hunderter.«
Ich hätte auch zehnmal so viel bezahlt, um die Ermittlungen in Gang zu bringen. Mir war klar, dass ich trotzdem mit ihm handeln musste. »Fünfzig«, entgegnete ich. »Ich bezahle das Geld aus meiner eigenen Tasche.«
»Was Sie nicht sagen! Das nehmen Sie bei der nächsten Drogenrazzia doch locker wieder ein.«
»Ich bin nicht bei der Drogenfahndung und außerdem nicht bestechlich. Ich wiederhole: fünfzig Dollar, aus meiner eigenen Tasche.«
Angus dachte kurz über mein Angebot nach. »Fünfundsiebzig, dann garantiere ich Ihnen, dass Sie ihn vor drei Uhr haben.«
Wieder wandte ich mich an den Loo. »Welche Polizeidienststelle werden Sie anrufen?«, fragte er Angus.
»Keine Ahnung. Darüber habe ich noch nicht nachgedacht.«
»Wie wär's mit Industry PD? Twentythird und Preston.«
»Meinetwegen. Haben Sie eine Telefonnummer? Dann gebe ich Ihnen Bescheid, wenn die Sache klar ist.«
»Nicht nötig«, erwiderte Decker. »Machen Sie einfach Ihren Job, dann sind wir alle zufrieden.«
»Verraten Sie mir noch, wie Sie an den Wagen gekommen sind?«, fragte ich Angus.
»Da gibt's nicht viel zu verraten, Süße. Heute Morgen um halb sieben kommt irgend so ein Typ hier an und erzählt mir, dass er einen heißen Wagen loswerden muss. Ich sehe die Einschüsse und denke mir, dass er durch eine Polizeisperre gebrettert ist oder an einem Bandenkrieg beteiligt war. Mit so einem Scheiß will ich nichts zu tun haben. Ich hab dem Typen einen Tipp gegeben, wo er die Kiste loswerden kann. Sonst nichts.« »Wer ist der Kerl?«, fragte ich.
»Ich kenne ihn nicht.«
»Sie kennen ihn nicht?« Ich warf ihm einen verächtlichen Blick zu. »Sie geben eine solche Adresse an einen Typen weiter, den Sie nicht kennen? Das glauben Sie doch wohl selber nicht.«
»Er ist der Stiefbruder eines Mechanikers, der mal für mich gearbeitet hat.« »Verstehe«, sagte ich. »Und wie heißt dieser Mechaniker?« Er fuhr sich mit der Zunge über die Schneidezähne. »Damit wären wir wieder bei hundert.«
»Einverstanden«, sagte ich. »Wie heißt er... der Mechaniker?« »Germando El Paso.« Mein Vater und ich wechselten einen Blick. »Wie hat dieser Typ ausgesehen?«
»Ich weiß nicht. Knapp eins achtzig groß, würde ich sagen.« »Haarfarbe? Augenfarbe?« »Auf so was achte ich nicht.«
»Denken Sie nach, Angus«, sagte ich. »Es ist wichtig.«
»Sehr kurzes Haar... Stoppeln. Hören Sie, ich habe ziemlich viel zu tun, vor allem, wenn ich auch noch machen soll, was Sie von mir verlangen. Also verschwinden Sie endlich, und lassen Sie mich arbeiten. «
»Wo ist Ihr Schrottplatz?«, fragte ich.
Angus kniff die Augen zusammen. »Sie haben keinen Durchsuchungsbefehl. Ich habe Ihnen nichts weiter mitzuteilen.« Er machte Anstalten, in sein Büro zurückzukehren. »Danke«, sagte ich.
Er blieb abrupt stehen, drehte sich um und starrte mich an. »Vielen Dank«, sagte ich noch einmal. »Ich schicke Ihnen das Geld, das verspreche ich Ihnen.«
Er musterte mich einen Moment, dann nickte er. »Darf ich Ihnen eine letzte Frage stellen?« Er wartete.
»Sind Sie sicher, dass Sie den Namen des Typen nicht kennen? Sie verstehen bestimmt, warum ich ihn gern wüsste.« Er schwieg.
»Was würden Sie davon halten, wenn ich Ihnen ein paar Namen nenne, Angus? Sie brauchen nichts zu sagen. Ich werde mir bloß Ihr Gesicht ansehen. Und noch mal fünfundzwanzig drauflegen.«
Er rührte sich nicht von der Stelle, was ich als Zustimmung auffasste. Ich ratterte erst ein
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