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Und der Herr sei ihnen gnädig

Und der Herr sei ihnen gnädig

Titel: Und der Herr sei ihnen gnädig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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Blick zu meiner Hand hinunter. Ich ließ ihn los.
    »Pistolaf«, fragte Renaides. »Este es un mundo muy peli-groso.«
    Da hatte er Recht. »Wenn sie sauber ist, bekommen Sie sie zurück.« Ich verpasste ihm einen Klaps auf die Wange. »Passen Sie auf sich auf.«
    Wir gingen zu Dads Porsche zurück. Es war ein wundervolles Gefühl, wieder auf einem richtigen Sitz Platz zu nehmen. Erst jetzt merkte ich, wie sehr mein Rücken von meinen Verrenkungen auf dem Notsitz schmerzte. Ich streckte meine Beine aus.
    »Glaubst du, man kann sich auf diesen Angus verlassen?«, fragte ich Dad.
    »Nein«, antwortete er, »aber wir wissen ja, wo wir ihn finden können, falls er sich nicht an unsere Abmachungen hält. Wo steht dein Wagen?«
    »Zu Hause.«
    Decker bog auf den Freeway ein. Wenige Minuten später fielen mir die Augen zu. Als wir meine Wohnung erreichten, hatte ich über vierzig Minuten geschlafen. Ich fühlte mich immer noch todmüde und erledigt.
    »Ich bringe dich noch zur Tür«, erklärte Decker.
    »Das brauchst du nicht, ich -«
    Aber er war bereits ausgestiegen und hielt mir die Wagentür auf. Als wir die Treppe hinaufgingen, stützte ich mich auf hin. Drinnen klingelte das Telefon. Ich schaffte es, aufzusperren und abzuheben, bevor der Anrufer wieder auflegte. Dad folgte mir in die Wohnung.
    »Wo sind Sie gewesen?«, fragte mich die Stimme.
    Mist! Es war Lieutenant Stone. Ich hatte vergessen, mittags im Revier anzurufen. Inzwischen war es fast drei.
    »Ich bin gerade erst aufgewacht.« Das war die Wahrheit. »Es tut mir so Leid, Lieutenant.«
    »Stone?«, fragte Dad ganz leise.
    Ich nickte.
    »Mist«, flüsterte er. »Tut mir Leid.«
    Ich winkte ab. »Was gibt es Neues, Sir? Ist inzwischen irgendwo jemand mit Schusswunden eingeliefert worden?« »Bisher noch nicht.« »Gott sei Dank.«
    »Decker, ich habe gerade einen höchst seltsamen Anruf bekommen. Jemand vom Industry PD hat mich darüber informiert, dass bei irgendeinem Gebrauchtwagenhändler ein Nova mit Einschusslöchern aufgetaucht ist. Offenbar hat jemand anonym bei ihnen angerufen und behauptet, aus dem Wagen sei auf einen Cop geschossen worden.«
    »O mein Gott!« Ich brauchte mir keine Mühe zu geben, überrascht zu klingen. Ich war überrascht. Angus hatte noch rascher gehandelt als angekündigt. Ich nahm mir vor, sein Geld gleich heute an ihn abzuschicken. »Haben Sie es schon überprüft?«
    »Brill ist gerade dabei.« Nach einer ziemlich langen Pause fragte er: »Haben Sie eine Ahnung, wie das so schnell die Runde gemacht haben kann?«
    Ich lächelte in mich hinein. »Vermutlich hat wohl jemand mit seinen Taten geprahlt.« »Und wo waren Sie die ganze Zeit?«
    »Ich habe geschlafen.«
    »Allein?«
    »Ja, ich habe allein geschlafen, aber ich war nicht allein im Haus. Mein Vater war die ganze Zeit bei mir. Er hat sich den Tag freigenommen, weil er mich in meinem angeschlagenen Zustand nicht allein lassen wollte. Er ist immer noch da. Wollen Sie mit ihm sprechen?« Ohne seine Antwort abzuwarten, rief ich Dad ans Telefon, wobei ich absichtlich so laut sprach, dass Stone es hören konnte. Ich berichtete Dad, dass Industry PD den Wagen gefunden hätte. Grinsend reckte er den Daumen nach oben. Nachdem Dad den Hörer übernommen hatte, hielt er ihn so, dass ich Stones Antworten mitverfolgen konnte. »Ihr habt das Fahrzeug gefunden?«
    »Sieht zumindest so aus«, antwortete Stone. »Du warst also die ganze Zeit bei ihr, Pete?« »Ja.«
    »Und was hast du die ganze Zeit getan?«, fragte er nach einer langen Pause. »Hauptsächlich gelesen.« Decker warf einen Blick auf eine meiner Zeitschriften. »Hast du gewusst, dass sich das Universum doppelt so schnell ausbreitet wie bisher angenommen, Mack?«
    »Sehr interessant, Pete«, erwiderte Stone. »Hältst du es nicht für einen seltsamen Zufall, dass der Nova einfach so auftaucht?«
    Decker grinste. »Das ganze Leben besteht aus Zufällen, Mack. Möchtest du noch mal mit Officer Decker sprechen?«
    »Nicht nötig. Sag ihr bloß, dass wir sie zur Identifizierung des Fahrzeugs brauchen werden, falls sich dieser Tipp nicht als Ente entpuppt. Dann müssen wir noch ihre Waffe überprüfen lassen, und wenn es in der Hinsicht ebenfalls keine Probleme gibt, kann sie voraussichtlich übermorgen wieder zum Dienst erscheinen. Ach ja, eins noch: Wenn ich sage, sie soll mich gegen Mittag anrufen, dann meine ich auch gegen Mittag.« »Da bist du bei mir an der falschen Adresse, Mack. Ich bin nicht der Hüter meiner

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