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… und der Preis ist dein Leben II - Ruf der anderen Seite (German Edition)

… und der Preis ist dein Leben II - Ruf der anderen Seite (German Edition)

Titel: … und der Preis ist dein Leben II - Ruf der anderen Seite (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. M. Singer
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pustete die beiden Kerzen aus.
    In dem Moment, in dem die Flammen erloschen, erschauderte Daniel. Irritiert sah er sich um. „Was zum …“, murmelte er und rieb sich den Nacken.
    Elizabeth lachte leise auf, sie konnte es einfach nicht zurückhalten. Zum einen war sie erleichtert, dass Daniel wieder ganz der alte war und sie eine Erklärung für sein seltsames Verhalten hatte, zum anderen war sein verwirrter Gesichtsausdruck einfach zu komisch, um ernst zu bleiben.
    Sie wandte sich Sandra Headway zu, die gerade dabei war, die Zauberutensilien vom Tisch zu räumen. Die Frau sah nun gänzlich verändert aus, als hätte man einen goldenen Weichzeichenfilter weggezogen.
    Sie war eindeutig weit in ihren Vierzigern. Ihr Gesicht war sehr hager, wirkte regelrecht spitz, und viele kleine Fältchen lagen um ihre Augen und den Mund. Von der magischen Aura war nichts mehr geblieben. Vor sich sah Elizabeth nun eine nicht mehr ganz junge, aber sehr sympathische blonde Frau mit intelligenten braunen Augen, die einen interessanten Kontrast zu ihren hellen Haaren bildeten.
    „Was war das für ein Zauber?“, fragte Elizabeth noch mal und ließ sich auf einem der Bodenkissen nieder.
    Auch Daniel kam langsam näher und setzte sich neben sie. Sein Blick war wieder starr auf Sandra gerichtet, aber nicht mehr in staunender Bewunderung, sondern überaus misstrauisch.
    „Oh, das ist mir etwas peinlich“, gestand Sandra. „Der Zauber ist eigentlich nicht für mich, sondern für eine Klientin, die so ihre Probleme mit der Männerwelt hat. Der Spruch heißt Circes Schleier und soll die positiven Attribute einer Frau zur Geltung bringen, um damit die Aufmerksamkeit der Männer auf sie zu lenken. Ich befürchte, ich bin etwas über das Ziel hinausgeschossen. Nur gut, dass eben kein Mann im Laden war … Oder schlimmer noch, ein Paar! Gute Göttin, das hätte Mord und Totschlag geben können!“
    „Ja“, sagte Elizabeth mit einem ironischen Unterton, der nur für Daniel bestimmt war. „Noch mehr Morde kann ich im Moment so gar nicht gebrauchen.“
    „Das ist doch sowieso nur Blödsinn“, murmelte Daniel wenig überzeugend. „So etwas funktioniert doch nicht wirklich.“
    Elizabeths Kiefer schmerzte schon vom Zähnezusammenbeißen. Die Sache würde sie ihm später mit Genuss unter die Nase reiben. „Der Effekt war auf jeden Fall sehr beeindruckend, das muss ich zugeben.“ Und ein eindrucksvoller Beweis, dass wir es tatsächlich mit einer zauberkundigen Hexe zu tun haben , fügte sie in Gedanken hinzu. „Aber um auf den Mord an Ian zurückzukommen …“
    „Er ist nicht der Einzige, nicht wahr?“, fragte Sandra und stellte zwei orientalisch aussehende Gläser mit süß duftendem Tee auf den Tisch. Elizabeth hatte gar nicht mitbekommen, wie Sandra ihn aufgebrüht hatte.
    „Nein, ist er nicht. Woher wissen Sie das?“
    „Nur so eine Ahnung“, entgegnete die mächtigste Hexe Londons mit einem Schulterzucken. „Und du unterstützt auch nicht einfach nur die Polizei bei deren Ermittlungen, du bist auch persönlich in die Geschichte verwickelt.“
    „Ja, äh …“ Unbehaglich rutschte Elizabeth auf dem Kissen hin und her. Um etwas Zeit zu gewinnen, nahm sie ein heißes Glas in die Hand und pustete hinein.
    „Pass auf, was du hier trinkst“, warnte Daniel. „Am Ende wachsen dir noch Eselsohren.“
    „Nun, es ist so, eines der anderen Opfer war ein Polizist und ein sehr guter Freund von mir. Sein Partner und ich suchen eigenständig nach den Mördern.“
    „Dein Verlust schmerzt mich. Ich bete, dass dein Freund in den Schoß der Göttin aufgenommen wurde.“
    Neben sich hörte Elizabeth ein halbersticktes Lachen. „Keine Sorge.“
    Eigentlich wäre dafür ein dritter Rippenboxer fällig gewesen. Heute bei Sonnenuntergang würde sie alles nachholen! „Danke, Sandra“, sagte sie und versuchte Daniel zu ignorieren.
    „Nenn mich Sans“, bat die blonde Frau.
    „Okay, Sans. Also, wir gehen davon aus, dass es sich um rituelle Morde handelt, die von einem Kult oder Zirkel oder dergleichen begangen wurden. Bislang wissen wir von neun Morden, wobei die Opfer alle männlich waren. Acht der Opfer waren Teenager, nur mein Freund war zwar ein Kindskopf, doch laut Ausweis war er vierunddreißig.“
    „Autsch!“
    „Alle Opfer wurden mit einem Dolch erstochen“, fuhr Elizabeth ungerührt fort. „Wir haben herausgefunden, dass es sich bei den Waffen um sogenannte Bhowanee Dolche aus Indien handelt. Es gibt zehn Dolche, daher gehen wir

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