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… und der Preis ist dein Leben II - Ruf der anderen Seite (German Edition)

… und der Preis ist dein Leben II - Ruf der anderen Seite (German Edition)

Titel: … und der Preis ist dein Leben II - Ruf der anderen Seite (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. M. Singer
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lachend. „Die Lady ist nicht interessiert.“
    Ein breites Grinsen zierte auch dann noch sein Gesicht, als sie die Eingangstreppe hinunter zum Auto stiegen. „Amüsieren wir uns, Detective?“, knurrte Elizabeth leise. Was war sie, eine Trophäe?
    Sie wendete gerade den Wagen, als sie drei junge Männer die Auffahrt hochkommen sah, unter ihnen Simon Stephens. Die Jungs waren leger gekleidet und trugen große Sporttaschen. Elizabeth konnte nicht sagen, ob er Daniels roten MG erkannte oder sie, doch für einen Augenblick blieb Simon wie vom Donner gerührt stehen, dann zog er seine Schultern hoch und ging mit mürrischem, auf den Boden gehefteten Blick weiter. Einer seiner Begleiter, ein ausgesprochen hübscher Junge mit olivfarbener Haut, schwarzen Haaren und riesigen dunklen Augen, hatte Simons Reaktion bemerkt und folgte seinem Blick. Auch er zögerte kurz, doch dann lachte er und verpasste Simon einen Stoß zwischen die Schulterblätter.
    Langsam fuhr Elizabeth an den Dreien vorbei und winkte Simon lächelnd zu. Der Junge erwiderte den Gruß mit einem abgehackten Nicken und einem fast schon feindseligen Blick aus den Augenwinkeln.
    „Na, wenigstens hat er Anschluss gefunden“, meinte Daniel. „Und anscheinend beinhaltet das Stipendium auch Privatunterricht bei Sir Thomas.“

-8-
     
    „Ich weiß wirklich nicht, was du gegen Camden Town hast“, sagte Daniel, als sie die Straße auf der Suche nach Sandra Headways Laden hinunter gingen. „Ich finde es nett hier.“
    „Die Gegend ist nicht das Problem, sondern die Leute, die hier leben“, erwiderte Elizabeth leise, ihr Bluetooth-Headset am rechten Ohr zurechtrückend. Die WG mit den beiden mehr als exzentrischen Mitbewohnern hatte sie zwar fluchtartig verlassen, doch die bunten Stable Markets besuchte sie noch immer regelmäßig. „Außerdem kannst du froh sein, dass es Montagmittag ist. Abends, oder noch schlimmer, am Wochenende, sind die Straßen hier so dicht bevölkert, dass du bestimmt keine Freude daran hättest.“
    „Da ist es.“ Daniel deutete auf die andere Straßenseite.
    Der Laden, den sie suchten, war winzig und lag eingepfercht zwischen einem Tattoo-Studio und einem Waschsalon. Es gab kein Schaufenster, nur eine goldfarbene Tür mit einem verschnörkelten Pandora´s Box Schriftzug.
    Im Zickzack-Kurs bahnte sich Elizabeth ihren Weg durch den regen Verkehr, während Daniel es sich einfach machte und direkt vor der Ladentür erschien.
    Auf einem Plastikstuhl vor dem Waschsalon saß ein Typ mit offenem, schmierigem Hemd über einem noch schmierigeren T-Shirt und spielte an seinem Handy herum. Als Elizabeth an ihm vorbeiging, pfiff er anzüglich durch die Zähne und machte eine eindeutige Geste. Daniel schenkte ihm nicht mehr als einen flüchtigen Blick und das Handy ging in Rauch auf. Fluchend ließ der Kerl das Gerät fallen und schoss in die Höhe.
    „Mein Held“, lachte Elizabeth leise. „Gib es zu, ein kleines bisschen Spaß macht dir das schon, oder?“
    „Ja, ich muss zugeben, hin und wieder hat das Ganze durchaus seinen Reiz.“ Er hatte alle Mühe, sich ein selbstgerechtes Grinsen zu verkneifen.
    Ein buntes Schild in der Mitte der Ladentür informierte Kunden über die Öffnungszeiten von Pandora´s Box, doch anstelle von Wochentagen und Uhrzeiten zeigte es Mondphasen. Elizabeth und Daniel sahen sich an und zuckten gleichzeitig mit den Schultern, dann drückte Elizabeth zögerlich die Klinke hinunter, und sie traten in eine fremde Welt.
    Der schwere Duft nach Flieder lag in der Luft, was erstaunlich war, denn es war September und die Fliederzeit damit schon lange vorbei. Die vorherrschenden Farben im Laden, der von innen um einiges größer wirkte, als er von außen vermuten ließ, waren Gold und Purpur. Die Wände, kleine Tischchen, die Regale, und auch viele der exotischen Gegenstände und Artefakte in der Auslage glänzten und schimmerten goldfarben. Der Teppich, die Lampen sowie der Tresen an der Stirnseite sorgten für die purpurnen Akzente. Elizabeth fühlte sich wie in einer Schatzkammer … oder wie im Grab Tut-ench-Amuns.
    „Wow“, sagte Daniel sichtlich beeindruckt. „Sieh dir das an. Alles, was das Hexenherz begehrt. Ich wette, irgendwo hier gibt es sogar Phönixfedern.“
    „Hallo. Wie kann ich euch helfen? Oh!“ Eine Fee schwebte durch den Vorhang hinter der Theke und lächelte sie freundlich an. Zumindest kam Elizabeth die zierliche Frau vor, als wäre sie ein Wesen aus einem Märchenbuch. Sie schien alterslos zu

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