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… und der Preis ist dein Leben II - Ruf der anderen Seite (German Edition)

… und der Preis ist dein Leben II - Ruf der anderen Seite (German Edition)

Titel: … und der Preis ist dein Leben II - Ruf der anderen Seite (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. M. Singer
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beiden Besitzer ihr kostenloses Parken nicht mehr tolerieren.
    Mit einem frechen Grinsen drehte sie sich zu Daniel, der sie nun völlig ausdruckslos ansah. „Ich warte oben auf dich“, sagte er nur und war verschwunden.
    Oje, hoffentlich hatte sie es mit ihrer Spöttelei nicht übertrieben. Der Zeitpunkt dafür war aber auch denkbar ungünstig gewesen, musste sie sich wohl oder übel eingestehen. Daniel machte die Vorstellung, dass er von jemandem, den er kannte, einer blutrünstigen Hindu-Göttin geopfert worden war, schwer zu schaffen. Musste sie ihn da unbedingt noch mit dieser Zaubergeschichte aufziehen?
    Sie ging vom Globe Pub nach Hause und überlegte, wie sie es Daniel gegenüber wiedergutmachen konnte, und wie sie danach den restlichen Nachmittag am sinnvollsten gestalten sollten. Sie mussten unbedingt Wood und Riley auf den neuesten Stand bringen. Und sie musste den Artikel für Sir Thomas überarbeiten. Außerdem gab es noch fünf weitere Angehörige, mit denen sie sich unterhalten sollten.
    Sie kramte gerade nach ihrem Haustürschlüssel, in Gedanken die Liste nach Priorität und Dringlichkeit ordnend, als sich eine Hand schwer auf ihre Schulter legte.
    „Elizabeth Parker?“
    Erschrocken drehte sie sich um. Zwei Männer in dunklen Anzügen standen vor ihr und sahen sie sehr ernst an. „Ja?“
    „Ich bin Detective Sergeant Andrew Stokes, und das ist Detective Sergeant James Clark“, sagte der kleinere der beiden, ein bulliger Typ, etwa von Elizabeths Größe und mit kurz geschorenem blonden Haar. Sein Partner, Detective Clark, war sehnig, deutlich größer als Elizabeth und hatte rotblonde Locken.
    „Wir hätten einige Fragen an Sie, im Zusammenhang mit dem Mord an Daniel Mason“, sagte Detective Clark. „Wenn Sie uns bitte zum Yard begleiten würden, Miss Parker.“
    Elizabeths Puls begann zu rasen und lieferte sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit ihren Gedanken. Wollten die beiden sie als Zeugin verhören, oder als Verdächtige? Sie musste in die Wohnung und Daniel Bescheid geben. Und Wood. Er musste erfahren, dass man sie zum Yard brachte.
    „Natürlich“, antwortete sie mit belegter Stimme. „Ich muss nur kurz noch mal in meine Wohnung. Sie können gerne mit hochkommen.“
    Detective Stokes griff erneut nach ihrer Schulter. „Nein, Miss Parker. Wir gehen sofort.“
    „Aber ich …“
    „Bitte machen Sie keine Probleme. Wir würden Sie nur ungern in Handschellen abführen.“
    „Handschellen?“, krächzte sie entsetzt. Das beantwortete wohl die Frage, ob sie eine Zeugin oder Tatverdächtige war. „Aber ich werde erwartet“, rief sie aufgeregt. „Kann ich wenigstens kurz telefonieren?“ Sie wollte Riley anrufen, damit Daniel wenigstens über ihn erfuhr, wohin sie gebracht wurde.
    Doch Clark sagte: „Sie können im Yard Ihren Anruf tätigen. Gehen wir.“
    „Nein, bitte warten Sie“, flehte sie. Wenn sie nur genügend Zeit schinden konnte, würde Daniel vielleicht herunterkommen, um zu sehen, wo sie blieb. „Mein Freund wartet oben auf mich. Er wird sich Sorgen um mich machen.“ Große Sorgen sogar, immense Sorgen!
    „Abmarsch“, sagte Clark und schob sie den Weg hinunter zur Straße, wo der zivile Polizeiwagen parkte.

-9-
     
    „Also gut. Erzählen Sie uns noch mal von Ihrem Besuch im Poker-Club und dem darauf folgenden Überfall durch Frank Collins“, forderte Detective Clark sie auf. Er saß Elizabeth gegenüber an einem kleinen weißen Tisch, die Arme vor der Brust verschränkt. Sein Partner stand links hinter ihm in der Ecke des fensterlosen Raumes. Beide hatten ihre Sakkos abgelegt, die Krawatten gelockert und die Ärmel ihrer weißen Hemden hochgekrempelt.
    Der Raum war leer, bis auf den kleinen Tisch und vier Stühle. Es gab noch nicht einmal den berüchtigten Beobachtungsspiegel, stattdessen waren seit über zwei Stunden eine Kamera und ein Mikrofon auf Elizabeth gerichtet.
    Erschöpft und frustriert vergrub sie den Kopf in ihre auf der Tischplatte verschränkten Arme. Wie oft hatte sie die Geschichte nun erzählt? Drei Mal? Vier Mal? In der ganzen Zeit hatte sie nichts zu Trinken bekommen, geschweige denn jemanden anrufen dürfen.
    Sie hatte höllische Kopfschmerzen. Das grelle Neonlicht blendete ihre Augen, und der Raum schien immer kleiner und immer stickiger zu werden.
    Und jedes Mal, wenn sie daran dachte, was Daniel vermutlich gerade durchmachte, wollte sie am liebsten laut aufschreien.
    Es hatte sich keine Gelegenheit geboten, in der sie irgendjemanden hätte

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