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… und der Preis ist dein Leben II - Ruf der anderen Seite (German Edition)

… und der Preis ist dein Leben II - Ruf der anderen Seite (German Edition)

Titel: … und der Preis ist dein Leben II - Ruf der anderen Seite (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. M. Singer
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sie nicht, aber ihre Vorstellungskraft reichte auch nicht aus, sich Dr. Mortimer oder Mr Nadelstreifen bei der Huldigung einer schwarzen, mehrarmigen Gottheit vorzustellen.
    „Gut, also kommt Sir Thomas mit auf die Liste von Leuten, mit denen wir uns näher befassen müssen“, sagte Elizabeth. „Übrigens weiß auch Sandra Headway, die Hexe, in welche Richtung wir ermitteln.“
    „Hexe?“, fragte Susan aufgeregt nach. „Etwa eine echte, zauberkundige Hexe?“
    „Oh ja“, lächelte Elizabeth mit einem verschmitzten Seitenblick auf Daniel, der ein Geräusch von sich gab, das fast wie ein leises Knurren klang. „Ich habe ihr gegenüber die Dolche und den Bhowanee-Kult erwähnt. Sie steht wohl mit der gesamten magisch angehauchten Gesellschaft Londons in Verbindung. Allerdings sagte sie, sie kenne niemanden, der Bhowanee verehren würde.“
    „Okay, aber vermutlich ist die Mitgliedschaft im Bhowanee-Fanclub nichts, das man an die große Glocke hängt, oder?“, gab Riley zu bedenken.
    „Wahrscheinlich nicht, nein“, gestand Elizabeth ihm zu. „Jedenfalls schien Sans allein die Vorstellung, jemand könnte Bhowanee dienen, ehrlich zu schockieren. Ansonsten habe ich nur noch mit Ben Haines über die Dolche gesprochen. Könnte sein, dass er das seinem Zirkel erzählt hat. Wie sieht es mit dir aus, Tony?“
    Wood schüttelte nur den Kopf. „Alles, was ich gegenüber Leuten außerhalb dieses Raums erwähnt habe, war der goldfarbene Dolch und die drei vermummten Angreifer, also das, was du mir während unserer ersten Unterhaltung auf dem Yard erzählt hast.“
    „Wenn das die falschen Ohren zu hören bekommen haben, hätte das schon ausreichen können“, sagte Daniel. „Wer weiß, mit wem Barlow gesprochen hat, nachdem Tony ihm letzte Woche auf den Zahn gefühlt hat.“
    „Ähm“, meldete sich Susan wieder mit halb erhobener Hand „Vielleicht … vielleicht hat auch keiner dieser Leute wissentlich oder versehentlich mit den falschen Leuten gesprochen. Vielleicht reicht es diesen Bohwanee-Anhängern ja schon aus, wenn jemand, den sie nicht unter Kontrolle haben, in den Morden ermittelt.“ Unsicher sah sie von einem zum andern, doch keiner sagte etwas. „Ich meine, wir wissen doch, dass der Kult jemanden bei der Met Police sitzen hat. Jemanden, der die ermittelten Detectives steuert. Und diese Person weiß, dass Tony und Elizabeth auf eigene Faust recherchieren und sich nicht so leicht von der richtigen Spur ablenken lassen. Also hetzt man Tony die Dienstaufsicht auf den Hals, und Elizabeth lässt man nach St. Agnes bringen.“
    „Nicht übel, Sue“, sagte Wood, diesmal ehrlich anerkennend.
    „Das ist genial“, flüsterte Daniel, „Das erklärt sogar den Angriff auf mich!“
    „Inwiefern?“, wollte Elizabeth wissen.
    „Tony und ich hatten zwar noch keinen konkreten Hinweis, aber es war nur noch eine Frage der Zeit, bis wir eine Spur gehabt hätten. Und wären wir erst mal auf der richtigen Fährte gewesen, hätten sie uns nie unter Kontrolle bringen können. Aber sobald ich aus dem Weg geräumt war, konnten sie dafür sorgen, dass der Fall von Beamten übernommen wurde, die sich in die gewünschte Richtung lenken ließen.“
    „Hätten sie nicht einfach dafür sorgen können, dass euch der Fall entzogen und jemand anderem zugeteilt wird?“
    „Das wäre zu auffällig gewesen. Dergleichen geht nicht so einfach. Es muss einen triftigen Grund dafür geben.“
    „Aber warum du und nicht Tony?“
    „Zufall“, meinte Daniel mit einem angedeuteten Schulterzucken. „Eine bessere Gelegenheit.“
    „Das würde bedeuten, dass es nicht zwangsläufig jemand aus deinem näheren Umfeld gewesen sein muss, richtig?“
    „Ganz genau.“ Daniel wirkte erleichtert. „Ich war ein Feind des Kultes, wie Tony sagte. Jeder von ihnen könnte mich angegriffen haben. Aber es war wahrscheinlich niemand, den ich kenne.“
    „Elizabeth?“, brachte sich Wood ungeduldig winkend in Erinnerung. Schnell gab sie ihm eine Zusammenfassung.
    „Das klingt durchaus plausibel“, nickte er. „Nachdem sie bereits acht von zehn Opfern zusammenhatten, wollten sie kein Risiko eingehen, dass ihr Ritual, Zyklus oder was auch immer, im letzten Moment noch unterbrochen wird. Anscheinend finden diese Opferungen ja nur alle plus-minus fünfzig Jahre statt, also muss das Gelingen für sie sehr wichtig sein. Nachdem ihnen dann zu Ohren kam, dass Elizabeth und ich eine heiße Spur verfolgen, ließen sie Elizabeth in St. Agnes verschwinden.

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