… und der Preis ist dein Leben III - Dunkle Bestimmung (German Edition)
Dorians Geschichte erste Verdachtsmomente geliefert, oder möglicherweise sogar schon während der Beerdigung.
„Aber warum? Warum hat er mich dazu gebracht, Danny gehen zu lassen? Was hat er davon?“
„Ganz einfach, es sollte dich brechen, dich in die Knie zwingen. Mit St. Agnes hatten sie keinen Erfolg, aber sie gingen davon aus, dass du nach dem Verlust von Danny erst mal keine weiteren Nachforschungen anstellen würdest.“
Elizabeth fühlte sich, als würde ihr Kopf in einen Bottich voll Eiswasser gedrückt und sie wäre kurz vorm Ertrinken. Sie versuchte es zu begreifen, den Gedanken zu akzeptieren, von dem alten Antiquitätenhändler komplett durchschaut und vorgeführt worden zu sein. Alles sprach dafür, dass er nie ihr Freund und Daniels guten Ruf wieder herzustellen nie sein Ziel gewesen war. Alles, was er gewollt hatte, war sie in seiner Nähe zu wissen, um sofort eingreifen zu können, sollten sie der Wahrheit zu nahe kommen.
Und es war ihm prächtig gelungen. Alle Informationen zum Stand ihrer Ermittlungen hatte sie ihm praktisch auf einem Silbertablett geliefert!
„Dieser verdammte Hurensohn!“, platzte es aus ihr heraus, als der Knoten in ihrem Kopf endlich aufging. Der lähmende Schmerz, der sie seit Daniels Verschwinden fest im Griff gehabt und fast ihrer gesamten Energie beraubt hatte, verwandelte sich schlagartig in weißglühende Wut. Eine Wut, welche pulsierend die Leere in ihr ausfüllte und Vergeltung forderte, und die sie wie ein Reaktor mit jeder Menge neuer Energie versorgte. „Er gibt sich nach außen als Philanthrop und Mentor, doch in Wahrheit gehört er zu einer mordenden Sekte!“
„Beruhige dich, wir haben dafür noch keine Beweise.“
„Mich beruhigen?“ Der Reaktor in ihrer Brust stand kurz vor der Kernschmelze. „Tony, er hat uns verraten! Er hat uns benutzt!“
„Es ist ein Verdacht, den wir zunächst mit handfesten Beweisen untermauern müssen.“
Vor noch nicht mal zwei Stunden war er Warren fast an den Hals gegangen, und jetzt ermahnte Wood sie zur Ruhe! Wenn es nach Elizabeth ginge, würden sie umgehend nach Camley Hall fahren, um Hamilton direkt mit ihrem Verdacht zu konfrontieren.
Hätte der alte Bastard sie nicht mit seiner Geschichte, seiner höchstwahrscheinlich erlogenen Geschichte, dazu gebracht, Daniel gehen zu lassen, wäre ihm vermutlich gar nichts passiert. Der Ruf hätte immer weiter nachgelassen, bis er schließlich ganz verstummt wäre. Daniel hätte bei ihr bleiben können, bis ihre eigene Zeit gekommen war, und dann wären sie gemeinsam auf die andere Seite gegangen, so wie sie es geplant hatten. Von ewiger Verdammnis wäre keine Rede gewesen.
Doch Hamilton hatte andere Pläne. Geradezu virtuos hatte er Elizabeths emotionale Schwächen und Ängste auszuspielen gewusst und sie zu seiner willfährigen Marionette gemacht.
Einer Marionette mit Holzkopf! , schimpfe Elizabeth innerlich. Wie konnte ich nur so leichtgläubig sein und mich dermaßen in dem alten Mistkerl täuschen!
„Glaub mir, niemand weiß so gut wie ich, wie schwer es manchmal ist, Ruhe zu bewahren.“ Wood lachte humorlos auf. „Aber genau das müssen wir jetzt tun. Wir müssen unsere nächsten Schritte genauestens planen. Uns darf kein Fehler mehr passieren. Dafür sind wir zu nah am Ziel. Und übrigens“, er nahm kurz den Blick von der Straße, um sie anzusehen, „natürlich hat auch die falsche Übersetzung der Inschrift auf dem Anhänger etwas mit dem Fall zu tun. Schließlich haben die Mörder einiges riskiert, um ihn in die Finger zu bekommen.“
„Ja, aber doch nur als Token, als Beweis für den erfolgreich ausgeführten Mord, oder nicht? Die Tatsache, dass es sich dabei um ein mächtiges magisches Amulett handelte, war doch nur Zufall.“
„Richtig, das haben wir bis jetzt angenommen. Aber vielleicht steckt auch mehr dahinter, immerhin stammt es aus Indien. Elizabeth, wir müssen alles noch mal komplett von vorne aufrollen.“
Endlich kamen sie in Kensington an. Elizabeth war froh, aussteigen und sich etwas bewegen zu können. Sie fühlte sich wie eine bis zum Bersten gespannte Feder und wäre am liebsten die zwölf Stockwerke zu Fuß gelaufen.
„Zieh dir etwas bequemes an, am besten Sportkleidung, falls du was dabei hast“, sagte Wood, sobald die Aufzugtür den Weg in den Apartmentflur freigab.
„Weshalb? Halten wir jetzt keinen Kriegsrat?“, fragte Elizabeth irritiert.
„Das kann noch ein paar Minuten warten. Zunächst sorgen wir dafür, dass du
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