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… und der Preis ist dein Leben III - Dunkle Bestimmung (German Edition)

… und der Preis ist dein Leben III - Dunkle Bestimmung (German Edition)

Titel: … und der Preis ist dein Leben III - Dunkle Bestimmung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. M. Singer
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verschwunden. Und die Realität wartete mit nichts auf, das ihr Trost spenden konnte. Es gab für sie keine Wunder mehr, und auch keine Magie. Nur kalte, herzlose Realität.
    Ein Schluchzen brach aus Elizabeth heraus, und mit ihm kam der Schmerz zurück. Zunächst nur als Ziehen im Magen, doch dann mit unverminderter Intensität. Keuchend rang sie nach Atem.
    Aber wenigstens ist er nun an einem besseren Ort , sagte sie sich. Im Paradies. So wie das Elysium in der griechischen Mythologie, wo Helden die Ewigkeit mit Sport, Spielen und Musik verbrachten. Allerdings würde er dort nicht an sie denken, da man der Legende nach im Elysium alles Weltliche vergaß. Doch vermutlich wäre das auch besser so, denn wenn sie an Daniels verletzten Gesichtsausdruck dachte, als das gleißend helle Licht ihn in sich aufgenommen hatte, stand außer Frage, wie sehr er sich von ihr im Stich gelassen fühlte. Lieber sollte er gar nicht an sie denken, als dass er einen Groll gegen sie hegte.
    Sie wünschte, sie hätte ihm gesagt, warum sie ihn nicht länger halten konnte. Wenn er verstanden hätte, dass sie ihn nur deshalb gehen ließ, weil er ihr zu wichtig war, wichtiger als ihr eigenes Glück, dann wäre er vielleicht nicht so verwirrt und enttäuscht von ihr gewesen..
    „Und was jetzt?“, fragte Riley nach einer Weile. „Wie geht es jetzt weiter?“
    „Wir machen natürlich weiter wie bisher!“ Elizabeth hob den Kopf und sah Riley grimmig an. „Was denn sonst! Wir können Dannys Mörder nicht ungestraft davonkommen lassen. Sie müssen dafür bezahlen. Jeder von ihnen!“
    Außerdem brauchte sie eine Aufgabe. Etwas, auf das sie sich konzentrieren konnte und das sie beschäftigen würde. Denn wenn sie zu viel Gelegenheit hätte, über Daniel und ihre triste und freudlose Zukunft nachzudenken, würde sie mit Sicherheit den Verstand verlieren.
    Mit einer energischen Geste wischte sie sich die Tränen aus den Augen und stand auf. „Was habt ihr gestern herausgefunden?“ Obwohl sie sich schwach und zittrig fühlte, klang ihre Stimme doch entschlossen.
    Die Hände fest vor ihrem Bauch verknotet machte sie ein paar Schritte auf und ab. Sie musste in Bewegung bleiben, um zu funktionieren. Wenn sie stehen blieb, würde sie erst erstarren und dann zerbersten.
    Weder Riley noch Susan antworteten ihr, sondern sahen sie nur betroffen an.
    „Elizabeth“, sagte Susan schließlich, „denkst du nicht, du solltest dir etwas Zeit gönnen, um zu … um zu trauern?“
    Ruckartig blieb Elizabeth stehen und fuhr zu der dunkelhaarigen Frau herum. Ihr war klar, dass Susan es nur gut meinte, und sie wusste auch, dass sie recht hatte. Trotzdem rief sie: „Nein! Ich will nicht um ihn trauern, ich will, dass seine Mörder bestraft werden! Danach habe ich mehr als genug Zeit zum Trauern. Mein ganzes verdammtes Leben lang!“ Zitternd holte sie Luft. „Also“, sagte sie betont ruhig. „Wo stehen wir?“
    „Ich sag dir was.“ Susan erhob sich. „Mach dich erst mal etwas frisch. Nimm dir Zeit und gönn dir eine lange Dusche. Und beim Frühstück reden wir weiter.“
    Sie wusste, es war irrational, doch Elizabeth machte Susans bedächtige und fürsorgliche Art unglaublich wütend. Am liebsten hätte sie ihr ins Gesicht geschrien, sie solle sich gefälligst um ihre eigenen Angelegenheiten kümmern und aufhören, Mutter Theresa zu spielen. Doch bevor es aus ihr herausplatzen konnte, rannte sie in ihr Zimmer und dort direkt ins Bad.
    Anstelle Susans Rat zu befolgen und eine lange Dusche zu nehmen, spritzte sie sich lediglich am Waschbecken etwas kaltes Wasser ins Gesicht und starrte dann ihr Spiegelbild an. Die braunen Augen waren fast schwarz und wirkten gehetzt, und ihr sonst so voller Mund war einer angespannten weißen Linie gewichen. Insgesamt wirkten ihre Züge bitter und gleichzeitig getrieben.
    Dieses Gesicht konnte sie nicht zur Schau stellen.
    Sie richtete sich kerzengerade auf, hob das Kinn und konzentrierte sich darauf, ihre Muskeln zu entspannen, einen nach dem anderen, bis der Ausdruck auf ihrem Gesicht gleichmütig wirkte und ihre Hände nicht mehr zu Klauen gekrümmt waren.
    Und so fror sie sich ein, wurde zu einer Eisskulptur. Nach außen hin kühl und beherrscht, auch wenn in ihrem Inneren ein Höllenfeuer loderte.
    So hatte es ihre Mutter ihr beigebracht. Man sprach nicht über seine Gefühle, und erst recht zeigte man sie nicht. Contenance , hatte sie immer gesagt. Nimm dir ein Beispiel an der Queen . Bisher war Elizabeth nie

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