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… und der Preis ist dein Leben III - Dunkle Bestimmung (German Edition)

… und der Preis ist dein Leben III - Dunkle Bestimmung (German Edition)

Titel: … und der Preis ist dein Leben III - Dunkle Bestimmung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. M. Singer
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Southwark.
    Wie beim letzten Mal legte er kurzerhand die Absperrpfosten am Anfang des für Autos gesperrten Weges um und fuhr direkt vor die Haustür.
    Bevor sie ausstiegen, fing er Elizabeths Blick ein. „Würde mich zwar wundern, wenn sie deine Wohnung noch immer rund um die Uhr beobachteten, aber wir sollten trotzdem auf Nummer sicher gehen und uns beeilen. Außerdem wäre es besser, in der Wohnung nicht zu reden. Ich gehe zuerst rein und überprüfe die Zimmer. Und auf dem Rückweg legen wir dann ein paar kleine Umwege ein. Nur für den Fall.“
    Oben an der Wohnungstür musste Elizabeth lange in den unergründlichen Tiefen ihrer Handtasche nach dem Schlüsselbund suchen, den sie ja schon eine Weile nicht mehr gebraucht hatte. Um sich vorzuarbeiten, kramte sie zunächst ihre Geldbörse heraus und drückte sie Wood in die Hand, dann holte sie das neue Notizbuch und die Unterlagen hervor und klemmte sich alles unter den Arm. Schließlich ertasteten ihre Fingerspitzen die Schlüssel.
    Sie war gerade dabei, die Tür zu öffnen, als jemand laut ihren Namen rief. Erschrocken fuhr sie herum und stellte fest, dass es ihre indisch-stämmige Nachbarin Shari war, die gut gelaunt die Treppe herauf kam. Sie seufzte leise. Erst Jennifer und jetzt Shari. Fabelhaft.
    „Mann! Ich wollte schon eine Vermisstenanzeige aufgeben … Oh!“ Elizabeths jammervolle Erscheinung und Woods ungeduldige Miene wischte das Lächeln aus Sharis Gesicht. „Ist etwas passiert?“
    „Nein, Shari. Alles in Ordnung. Danke.“ Eilig versuchte Elizabeth ihre Sachen wieder in der Tasche zu verstauen, doch die Papiere entglitten ihren Fingern und flatterten zu Boden.
    Sofort gingen Wood und Shari in die Knie, um sie aufzusammeln. Dabei erwischte Shari das nachbearbeitete Foto des Dolches und betrachtete es stirnrunzelnd.
    „ Des treusten Freundes Blut für Bhowanees Gunst“, las sie laut vor. „Was ist denn das?“
    „Das ist für eine Story, an der ich arbeite“, sagte Elizabeth sofort und nahm ihrer Nachbarin das Foto aus der Hand.
    „Moment! Was haben Sie da eben gesagt“, fuhr Wood dazwischen. „Des treusten Freundes Blut?“
    „Ja, das steht da“, entgegnete Shari verständnislos.
    „Freundes, nicht Feindes?“, vergewisserte sich Wood.
    „Ja, Freundes. Ganz sicher. Mein Sanskrit ist ziemlich gut. Meine Eltern legten immer sehr viel Wert darauf, dass ich es fließend beherrsche.“
    Elizabeth begegnete Woods verwirrtem Blick. In seinen Augen stand sie die gleiche Frage, die sie sich auch selbst stellte: Wieso hatte Hamilton eine falsche Übersetzung geliefert?
    „Shari, kann man die Wörter für Freund und Feind in Sanskrit leicht verwechseln?“, fragte sie. Noch hielt sie sich an der Hoffnung fest, dass Sir Thomas lediglich ein Flüchtigkeitsfehler unterlaufen war.
    „Nein“, erklärte die junge Frau jedoch. „Das sieht komplett verschieden aus.“
    Elizabeth fühlte sich wie vor den Kopf gestoßen. „Mein Gott, das bedeutet …“
    „... dass er dich belogen hat“, vervollständigte Wood ihren Satz.
    Wenn mir der alte Mann hierbei nicht die Wahrheit gesagt hatte, wobei hat er dann noch gelogen? , fragte sich Elizabeth, holte zittrig die Zeichnung mit dem Sonnenamulett hervor und reichte sie Shari. „Was ist damit? Was steht da?“
    „Hm, einige Zeichen sind nicht ganz korrekt, aber ich würde denken, das heißt: Teure Seele, beschworen durch der Sonne Macht .“
    „Und wie hat er es übersetzt?“, wollte Wood wissen.
    „Ersehnte Seele, gelenkt durch die Strahlen der Sonne.“ Elizabeth wandte sich wieder an ihre Nachbarin: „Shari, sagt dir eventuell Bhowanee etwas? Oder der Kult der Thuggees?“
    „Naja, ich habe natürlich die alten Geschichten gehört. Von den Raubmördern, die sich in Reisegruppen eingeschlichen und nachts die Mitreisenden erdrosselt und ausgeraubt haben. Warum? Sind die Thuggees das Thema, über das du schreibst?“
    „In gewisser Weise“, murmelte Elizabeth.
    „Das Ganze hat aber nichts mit dem Mord zu tun, dessen Zeuge du vor einigen Wochen warst, oder etwa doch?“
    Elizabeth setzte gerade zu einer Antwort an, aber Wood war schneller: „Natürlich nicht. Der Kult der Thuggees existiert seit über hundert Jahren nicht mehr.“ Anschließend wandte er sich mit Ungeduld in der Stimme an Elizabeth. „Ich stehe im Halteverbot, also lass uns schnell deine CD holen.“
    „Danke, Shari. Du warst uns eine große Hilfe. Bis bald.“ Elizabeth verabschiedete sich von ihrer perplexen Nachbarin mit

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