Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
… und der Preis ist dein Leben - Mächtiger als der Tod (German Edition)

… und der Preis ist dein Leben - Mächtiger als der Tod (German Edition)

Titel: … und der Preis ist dein Leben - Mächtiger als der Tod (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. M. Singer
Vom Netzwerk:
grausamen Aufnahmeritualen umhören.“
    „Orientläden wären auch nicht schlecht. Habe ich dir eigentlich erzählt, dass Sir Thomas meinte, wir sollten uns nicht auf die indische Herkunft des Dolchs versteifen? Er sagte, seiner Meinung nach könne der Dolch aus jedem orientalischen Land stammen, weil ich… also du, gar nicht sicher sein könntest, dass die Schriftzeichen auf der Klinge tatsächlich Devanagari waren.“
    „Deva was?“
    „Indische Schriftzeichen wie die auf dem Amulett.“
    „Natürlich bin ich mir nicht hundertprozentig sicher, aber ich denke eigentlich schon, dass es die gleiche Schrift war. Wo wir gerade vom Amulett sprechen, hat Sir Thomas dir darüber noch etwas mehr erzählt?“
    „Nein“, sagte Elizabeth. „Über das Amulett haben wir eigentlich überhaupt nicht geredet. Um genau zu sein, schien er daran gar kein Interesse mehr zu haben. Aber er erklärte mir, dass die Sonne im Hinduismus für Leben und Tod, die Ewigkeit sowie für die Seele steht. Ach ja, und auch für Seelenwanderung.“
    „Seelenwanderung … hm.“ Daniel senkte grüblerisch den Blick. Sein Gesichtsausdruck ließ keinerlei Rückschlüsse darauf zu, was er davon hielt.
    „Glaubst du daran?“, fragte Elizabeth vorsichtig, doch er zuckte nur mit den Schultern.
    „Irgendwann werden wir es wissen, nicht wahr?“, sagte er mit einem zaghaften Lächeln.
    Einen Moment lang betrachtete Elizabeth ihn nachdenklich, dann wechselte sie das Thema. „Also, unser Plan für heute“, seufzte sie. „Am Abend kommen Tony und Riley, und davor werde ich mit den ersten Angehörigen sprechen. Hast du einen Tipp für mich, mit wem ich beginnen sollte?“
    „Ich würde vorschlagen, wir arbeiten uns von den jüngeren Fällen zu den am längsten zurückliegenden vor. So profitieren wir davon, dass Details noch frischer im Gedächtnis sind.“
    „Aber auch die Wunden sind noch frischer“, gab Elizabeth zu bedenken.
    „Richtig, doch meiner Erfahrung nach macht es kaum einen Unterschied, ob man Eltern eine Woche oder ein Jahr, nachdem ihr Kind umgekommen ist, befragt. Manche Wunden heilen einfach nie.“ Daniel maß Elizabeth mit einem ernsten Blick. „Dir ist klar, dass das kein Spaziergang wird, selbst wenn du nicht als lästige Reporterin, sondern als Ermittlerin auftrittst. Diese Leute befinden sich in der schwersten Krise ihres Lebens und reagieren in der Regel sehr emotional.“
    „Keine Sorge, Danny. Das bekomme ich schon hin“, winkte Elizabeth ab. Natürlich war ihr bewusst, dass es nicht einfach werden würde. „Wirst du eigentlich dabei sein oder wirst du woanders gebraucht?“
    „Ich weiche heute nicht einen Moment von deiner Seite“, erwiderte er lächelnd.
    „Na umso besser! Aber was machen wir mit den Carmichaels? Die werden sich doch an mich erinnern …“
    Daniel zuckte mit den Schultern. „Ich würde es an deiner Stelle trotzdem versuchen. Sag ihnen, du bist nicht mehr beim Star und arbeitest im Auftrag der Polizei an dem Fall. Und falls sie dir nicht glauben, biete ihnen an, sich bei Tony rückzuversichern. Vielleicht solltest du aber vorher anrufen und dich ankündigen. Die Leute neigen dazu, auf unangekündigten Besuch … ungehalten zu reagieren. Die Adressen und Telefonnummern aller Familien stehen in meinem Notizbuch.“
    „Okay.“ Elizabeth gähnte und streckte sich ausgiebig. Die letzte Nacht steckte ihr noch ganz schön in den Knochen. Sie fühlte sich regelrecht übernächtigt, als ob sie bis in die Morgenstunden auf der Piste gewesen wäre. Apropos …
    “Jennifer rief gestern an. Sie fragte, ob ich Lust hätte, mit ihr und Viv morgen Abend auszugehen. Wäre das in Ordnung für dich?“
    „Selbstverständlich. Abgesehen davon, dass du mich nun wirklich nicht zu fragen brauchst, bin ich froh, wenn du weiterhin deinen Freundeskreis pflegst.“
    Genau diese Reaktion hatte Elizabeth nach ihrem Gespräch gestern erwartet, und sie lächelte zufrieden in sich hinein. Daniel die Sorge zu nehmen, sie könnte als vereinsamtes Mauerblümchen enden, war der einzige Grund, warum sie Jennifer zusagen würde. Eigentlich verspürte Elizabeth nicht die geringste Lust zum Ausgehen, aber wenn es ihn etwas beruhigte ... Vielleicht sollte sie sogar noch eins draufsetzen. „Ich glaube, ich werde den beiden auch von dir erzählen“, sagte sie wie beiläufig.
    „Ach ja?“ Daniel zog eine Augenbraue in die Höhe. War ihm wirklich nicht bewusst, wie unglaublich sexy das aussah? „Eigentlich hatte ich ja

Weitere Kostenlose Bücher