… und der Preis ist dein Leben - Mächtiger als der Tod (German Edition)
Merton zu sich und wollte von ihm wissen, woher Tony die Information hatte, dass es Barlow war, der für seine Beurlaubung gesorgt hatte. Merton hat es mit unbewegter Miene auf den Flurfunk geschoben.“ In Daniels Stimme schwang sehr viel Sympathie für seinen ehemaligen Chef mit.
Nachdem Elizabeth Daniels Bericht wiedergegeben hatte, meinte Wood nachdenklich: „Ich denke auch, dass er sauber ist, aber mich würde wirklich interessieren, wen Barlow angerufen hat.“ Wood schob sich eine Pommes in den Mund. „Und wie ist Collins´ Verhör gelaufen?“
„Das war wirklich interessant.“ Daniel lehnte sich in seinem Stuhl wieder nach vorne und legte den linken Unterarm auf den Tisch. Die rechte Hand ließ er auf Elizabeths Knie. „Es war, als hätten Clark und Stokes bereits eine fertige Geschichte parat und versuchten aus Collins ein passendes Geständnis herauszuholen. Aber die kleine Ratte hat sie auflaufen lassen. Er hat ziemlich schnell begriffen, auf was das Ganze hinausläuft und hat einfach gar nichts mehr gesagt. Egal wie viel Druck die beiden aufgebaut haben, und sie haben wirklich sämtliche Register gezogen, er saß einfach mit verschränkten Armen da und hat sie höhnisch angegrinst.“
Während sie Daniel zuhörte, lief vor Elizabeths geistigem Auge eine klassische Guter-Bulle-böser-Bulle Szene aus einem amerikanischen Krimi ab. „Und wie denkst du, lautet die Geschichte, die Clark und Stokes im Kopf hatten?“
„Nun, so wie es aussieht, geht die Geschichte folgendermaßen: Ich habe Collins eine Menge Geld geschuldet, war aber nicht zahlungsfähig. Collins hat mich deshalb erheblich unter Druck gesetzt, und als letzten Strohhalm habe ich dir, Liz, Informationen zu den Ermittlungen in den Teenager-Morden versprochen, gegen entsprechende Bezahlung versteht sich. Wir haben eine Übergabe nach meinem Auftritt im Club vereinbart und Collins dazubestellt. Bei der Übergabe ist es dann zum Streit gekommen … mit bekanntem Ausgang. Du hast ausgesagt, du hättest nichts gesehen, um nicht in die Sache hineingezogen zu werden. Und Collins hat dich letzten Samstag überfallen, um dich als Zeugin des Mordes zu beseitigen.“
Da es Elizabeth restlos die Sprache verschlagen hatte, war es diesmal Riley, der für Wood Daniels Worte wiedergab.
„Wenn das Ganze nicht so ein Haufen Bockmist wäre, könnte man fast denken, es wäre plausibel“, brummte Wood.
„Clark und Stokes dachten das auf jeden Fall“, sagte Daniel. „Ich hatte den starken Eindruck, dass die beiden wirklich glaubten, was sie da erzählten.“
„Das Ganze entspricht genau der Story, die der Star veröffentlicht hat“, brach Elizabeth ihr Schweigen. Sie sah erst Daniel, dann Riley und schließlich Wood an. „Es muss eine Quelle für diese Geschichte geben. Jemanden, der sowohl Einfluss auf Sam Jeffreys, als auch auf die Ermittlungen der Polizei nehmen kann.“
„Was geschieht jetzt mit diesem Collins?“, fragte Riley.
„Wegen mir können sie den Mistkerl auf unbegrenzte Zeit wegsperren“, murmelte Elizabeth.
„Er wird vermutlich so lange wie möglich in den Genuss eines Untersuchungsgefängnisses Ihrer Majestät kommen“, erklärte Wood. „Und unsere beiden Kollegen werden fieberhaft nach fadenscheinigen Beweisen für seine Schuld suchen.“
„Ich bin wirklich gespannt, was als Nächstes kommt“, lachte Daniel leise. „Vielleicht habe ich das Geld ja gar nicht zum Spielen gebraucht, sondern um meine Drogensucht zu finanzieren. Und Collins war mein Kurier.“
„Das ist nicht witzig“, grollte Elizabeth und bedachte ihn mit einem strafenden Blick.
„Ach komm schon, Liz. Solange wir die wahren Täter finden, kann es mir im Grunde doch völlig egal sein, was die Leute über mich denken. Ein schlechter Ruf kann mir nun wirklich nichts mehr anhaben.“ Beschwichtigend tätschelte Daniel ihr Knie. Selbst wenn sie davon mehr gespürt hätte als nur das Tupfen eines statisch geladenen Staubwedels, die Geste hätte trotzdem ihre Wirkung verfehlt.
„Ja, du vielleicht, Danny“, sagte sie fast flüsternd und sah ihn dabei sehr ernst an. „Aber nicht die Menschen, die dich lieben. Uns ist es nicht gleichgültig, wie du den Leuten in Erinnerung bleibst.“
Einen Moment lang starrte Daniel sie sprachlos an, dann beugte er sich zu ihr und hauchte einen Kuss auf ihre Stirn. „Entschuldige, mein Engel. Das war idiotisch. Natürlich ist es mir nicht egal.“
„Alles klar bei euch?“, wollte Wood wissen.
Elizabeth lächelte
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