… und der Preis ist dein Leben - Mächtiger als der Tod (German Edition)
reden. Und er hat eine bewundernswerte Art, selbst in üblen Situationen optimistisch zu bleiben.“ Sie seufzte glücklich. „Ehrlich, ich habe so etwas noch nie erlebt. Zwischen uns herrscht eine Vertrautheit, als würden wir uns schon ewig kennen.“
„Da hat es aber jemand so richtig erwischt“, lächelte Jennifer.
Vivian hob die Augenbrauen. „Das klingt viel zu gut, um wahr zu sein. Irgendwo muss es einen Haken geben.“
Oh, es gibt sogar ein paar , dachte Elizabeth. „Naja“, antwortete sie mit einem angedeuteten Grinsen. „Die meisten Leute würden wohl sagen, es fehle ihm an Substanz und er wäre leicht durchschaubar …“ Ihre Freundinnen wechselten einen verständnislosen Blick. „Das war ein Scherz“, kicherte Elizabeth kopfschüttelnd. Und zwar einer, den nur eine Handvoll Menschen verstanden. „Das Gegenteil ist der Fall. Er besitzt sehr viel Tiefe und ist alles andere als oberflächlich.“
„Genug der Lobpreisungen“, rief Vivian und schlug in gespielter Verzweiflung die Hände über den Kopf zusammen. Flüsternd fuhr sie fort. „Ich will auch etwas über die Schattenseiten hören. Sonst bekomme ich mit meinem nicht ganz so perfekten Ethan ja noch Komplexe!“
„Was soll ich sagen, er ist eben eine gute Seele“, lachte Elizabeth. „Aber in Ordnung. Also, er ist ein furchtbarer Beifahrer. Ich bin gestern mit seinem heiß geliebten Wagen gefahren, dem er sogar einen Namen gegeben hat, das müsst ihr euch mal vorstellen, und sein Gemecker hat mich fast zur Weißglut getrieben.“
„Na, immerhin hat er dich fahren lassen“, bemerkte Vivian. „Ich bin mit Ethan seit fünf Monaten zusammen, und er lässt mich kaum in die Nähe seines Babys.“
Wenn Daniel eine Wahl hätte, würde es höchstwahrscheinlich ähnlich aussehen , überlegte Elizabeth. „Er kann unglaublich stur sein“, sagte sie mit einem kleinen Stirnrunzeln. „Und so wie es aussieht, kann er nicht besonders gut mit Geld umgehen. Außerdem ist er bisweilen ein richtiger Kindskopf.“ Sie verzog den Mund und sah Vivian herausfordernd an. „Reicht das?“
„Fürs Erste“, grinste ihre Freundin.
Jennifer legte einen Arm um Elizabeth und drückte sie an sich. „Das ist wunderbar, Süße. Es klingt so, als hättest du dir einen richtig tollen Kerl geangelt.“
„Ja, das ist er.“ Elizabeth lächelte sie mit dem guten Gefühl an, ihrem Herzen hinreichend Luft verschafft zu haben. „Lasst uns weitergehen.“
Jennifer hängte sich bei Elizabeth ein, und gemeinsam schlenderten sie in den nächsten Ausstellungsraum. Vivian ging einige Schritte vor ihnen. „Er ist natürlich auch zur Hochzeit eingeladen“, sagte Jennifer mit gedämpfter Stimme.
„Danke, lieb von dir. Ich werde es ihm ausrichten.“
„Weißt du, meine Mutter sagt immer, alles kommt, wie es kommen muss. Das Schicksal hat sich etwas dabei gedacht, dass du das alles durchmachen musstest. So schrecklich die Geschichte mit dem Detective auch ist, aber letztendlich hast du dadurch jetzt eine neue Liebe gefunden und obendrein eine aussichtsreiche neue Karriere gestartet.“
„Ich glaube, deine Mutter ist eine sehr kluge Frau“, nickte Elizabeth. „Auch wenn ich mir wirklich wünschte, gewisse Dinge wären anders gelaufen.“
„Hast du eigentlich vor, rechtlich etwas gegen den Star zu unternehmen? Wegen Lornas Artikel, meine ich.“
„Ich weiß nicht … Ich glaube, Detective Wood prüft gerade die Möglichkeiten.“
„Falls du einen guten Anwalt brauchst, kann dir Ethan mit Sicherheit helfen“, schaltete sich Vivian in die Unterhaltung ein. „Sein Freund Kevin arbeitet in einer großen Kanzlei. Übrigens war dieser Bericht wirklich haarsträubend. Sogar für Star-Verhältnisse. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass jemand die Geschichte für wahr hält.“
„Sollte man eigentlich meinen …“, murmelte Elizabeth.
„Oh, seht mal“, rief Vivian auf einmal und beendete damit das Thema. „Das Bild da drüben kam doch im Da Vinci Code vor, oder?“
Elizabeth blieb etwas hinter ihren Freundinnen zurück, die auf das fragliche Bild zusteuerten und sich dabei über die filmische Umsetzung des Buches unterhielten, denn ein von Goya gemaltes Porträt einer spanischen Adligen hatte ihre Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Sie konnte nicht genau sagen, warum das Gemälde sie ansprach. Eigentlich war an ihm nichts Besonderes, doch etwas an dem Ausdruck im Gesicht der blassen jungen Frau schlug eine Saite in Elizabeth an. Das
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