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… und der Preis ist dein Leben - Mächtiger als der Tod (German Edition)

… und der Preis ist dein Leben - Mächtiger als der Tod (German Edition)

Titel: … und der Preis ist dein Leben - Mächtiger als der Tod (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. M. Singer
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seufzte sie.
    „Ja, das wünschte ich mir auch …“, hörte sie ein antwortendes Seufzen.
    Elizabeth zuckte heftig zusammen und hob den Kopf. Ihr blieb fast das Herz stehen.
    Mit um die Brust geschlungenen Armen stand er am Fenster und blickte hinaus in die Dunkelheit. Sie konnte ihn so deutlich sehen, wie sie noch vor einer Stunde Vivian in diesem Raum gesehen hatte. Er sah genauso aus wie vor zwei Tagen: Jeans, darüber ein weißes Hemd mit bis zu den Ellenbogen hochgekrempelten Ärmeln, unordentliche Haare, die ihm in die Stirn fielen. Sein Gesichtsausdruck war finster, und er wirkte seltsam verloren.
    Mit großen Augen und offenem Mund starrte Elizabeth die Erscheinung an. Sie verlor eindeutig den Verstand! Wenn sie Glück hatte, war es kein permanenter Zustand, sondern hatte etwas mit ihrer Gehirnerschütterung zu tun. Gleich morgen würde sie ihren Arzt anrufen und nachfragen, ob Halluzinationen zum Krankheitsbild gehörten oder ob sie sich ernsthaft Sorgen machen musste. Vielleicht sollte sie auch gleich einen Termin für eine MRT vereinbaren. Man konnte ja nie wissen.
    Sie blinzelte mehrere Male, aber auch das änderte nichts.
    Nach wie vor sah sie Daniel Mason am Fenster stehen.
    Sie hatte nicht bemerkt, dass sie vergessen hatte zu atmen. Geräuschvoll sog sie die Luft durch ihre Zähne ein.
    Die Daniel-Halluzination drehte den Kopf und blickte sie traurig an. Doch plötzlich weiteten sich seine Augen, und sein düsterer Gesichtsausdruck hellte sich schlagartig auf, als ihn die Erkenntnis zu treffen schien, dass sie seinen Blick erwiderte. Von einem Wimpernschlag zum nächsten stand er über sie gebeugt, das Gesicht nur eine halbe Armlänge von ihrem entfernt. Elizabeth zuckte jäh zurück, und Beckett sprang wie vom Affen gebissen von der Couch und machte sich davon.
    „Du kannst mich sehen, nicht wahr?“ Daniels grüne Augen leuchteten hoffnungsvoll. „Bitte sag, dass es so ist“, flehte er.
    Mit noch immer offenen Mund nickte Elizabeth. Dann schüttelte sie den Kopf. „Nein“, wisperte sie. „Du kannst nicht hier sein. Das ist ganz und gar unmöglich ... Ich halluziniere nur … mein Kopf …“
    „Liz … Liz, beruhige dich. Ich bin es wirklich. Hab keine Angst.“ Daniel ging vor ihr in die Knie und hob beschwichtigend die Hände.
    Elizabeth schüttelte den Kopf jetzt so heftig, dass ihr die Decke von den Schultern rutschte. „Vielleicht träume ich auch nur. Ja, genau, ich bin auf der Couch eingeschlafen und das ist nichts weiter als ein Traum.“
    Daniel schüttelte ebenfalls den Kopf. „Das ist kein Traum, Liz. Auch wenn ich wirklich wünschte, das Ganze wäre nur ein Alptraum, aus dem ich einfach erwachen könnte.“
    „Das ... ich verstehe das nicht … ich meine … wie ?“
    „Bitte glaub mir, Liz. Ich bin es wirklich. Bis eben konnte mich kein Mensch sehen oder hören. Aber du kannst es jetzt!“ Er lachte erleichtert auf. „Gott, es tut so gut, gesehen zu werden!“
    „Aber … wie ?“, wiederholte Elizabeth noch immer völlig verstört.
    „Ich habe nicht den leisesten Schimmer. Aber es ist großartig!“
    Elizabeth zwang sich aus ihrer Starre und hob zögerlich eine Hand an Daniels Gesicht. Ihre Fingerspitzen glitten geradewegs durch seine Wange. Alles, was sie spürte, war Kälte und ein Kribbeln, als ob ihre Finger eingeschlafen wären. Hastig zog sie ihre Hand zurück. „Wie ist das nur möglich?“, fragte sie ungläubig und betrachtete ihre Finger, wie um sicherzustellen, dass noch alle dran waren.
    Ratlos hob Daniel die Schultern. „Es gibt mehr Dinge zwischen Himmel und …“
    „Ja, danke. Ich kenne Hamlet“, fiel Elizabeth ihm forsch ins Wort.
    „Darauf wette ich“, erwiderte er mit einem vielsagenden Blick auf ihre beiden vollgestopften Bücherregale.
    „Nein. Nein, das kann nicht sein.“ Sie schüttelte den Kopf, wie um sich selbst zur Vernunft zu bringen. „Das ist doch Irrsinn. So etwas wie Geister gibt es nicht.“
    Die Daniel-Halluzination schnaubte. „Ja, der Überzeugung war ich bis vor Kurzem auch.“ Er erhob sich aus der Hocke und setzte sich in den Sessel neben der Couch, ganz vorsichtig, als wäre er nicht sicher, ob das Möbelstück sein Gewicht auch wirklich tragen würde, stützte seine Ellenbogen auf die Knie und ließ den Kopf in seine Hände sinken.
    „Warum bist du hier? Warum bist du nicht …“ Mit einer vagen Geste deutete Elizabeth Richtung Zimmerdecke.
    „Ich weiß es nicht“, seufzte Daniel. „Ich denke , ich war einfach noch

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