und der rote Rächer
Durchblick, aber ausgerechnet du zockst die Eins ab!«
Peter, der gerade zur Tür hereinkam, hatte die letzten Worte mitbekommen. »Was soll ich da erst sagen? Mit Hängen und Würgen eine Vier! Nur weil mich die dämliche Kuh von dir weggesetzt hat, Justus.«
»Sprichst du von unserer Mathelehrerin?« Justus musste lachen. »Wenn sie dich wegsetzt, kann sie so dämlich nicht sein.«
»Ha!« Peter zielte mit einem zusammengeknüllten Handtuch auf ihn. Justus wich aus und Peter traf Bob. Der schaute pikiert, aber dann mussten sie doch alle lachen.
»Schauen wir mal, mit was wir die hungrigen Mägen füllen«, schlug Justus vor und hängte das Handtuch wieder an seinen Platz.
Als sie gerade dabei waren, die Vorratskammer zu inspizieren, klingelte das Telefon. Es war Mrs Ferguson, die Justus sprechen wollte. Sie teilte mit, dass sie den Wagen mit dem Rothaarigen am Steuer hatte vorbeifahren sehen. Nun sei er wieder verschwunden, aber sie sei sich ganz sicher.
Justus bedankte sich. Er nahm die Nachricht äußerlich gelassen zur Kenntnis, aber er untersuchte sofort seine Abhörkonstruktion am Telefon.
Bob und Peter starteten zu einem kurzen Streifzug vor das Tor. Nach ein paar Minuten kehrten sie ergebnislos zurück.
»Nichts«, sagte Peter. »Zumindest in den Nachbarstraßen parkt er nicht. Vielleicht hat er nur kurz geprüft, ob du allein bist, Justus.«
Die Jungen verzogen sich in die Küche, um sich über das Abendessen herzumachen, das ihnen Tante Mathilda noch vorbereitet hatte. Doch durch die überraschende Meldung über das Auftauchen des Wagens war die Stimmung untergründig gespannt. Die gute Laune wollte sich nicht richtig einstellen, es war, als läge eine Bedrohung in der Luft. War das Auftauchen des Mannes ein Zufall oder wurde er wieder aktiv?
Justus spürte die Unruhe und er wusste, wo sie herkam: Sie waren verdammt zu warten. Ihr Gegner hatte die Fäden in der Hand. »Wir sollten ab und zu einen Blick nach draußen werfen«, schlug er vor. »Es wird schon dämmerig und ich möchte nicht unangenehm überrascht werden.«
Peter und Bob sahen es genauso und abwechselnd postierte sich jeder einmal am Fenster, um die Lage zu prüfen.
Gerade als Justus die Gemüsesuppe aus der Mikrowelle zog, läutete erneut das Telefon. Wie elektrisiert starrten die drei Jungen auf den Apparat. Justus stellte die Suppe auf den Tisch und lief hin. Zuerst schaltete er den Kassettenrekorder ein, dann nahm er den Hörer ab. »Justus Jonas.«
»Hallo, Justus«, klang es lautstark aus dem Hörer. »Mathilda hier. Kommt ihr klar? Habt ihr alles gefunden?«
Justus’ Gesichtsausdruck entspannte sich und er nickte Peter und Bob zu. »Ach du bist’s! Natürlich, Tante Mathilda. Du hast alles perfekt vorbereitet. Wie immer. Besonders freuen wir uns auf die Nachspeise.«
»Das Vanilleeis? Aber vergesst mir die Suppe nicht!«
»Nie im Leben. Wir löffeln alles aus, bis zur letzten Erbse.«
»Hat sich der merkwürdige Anrufer wieder gemeldet, Justus? Wenn was passiert, kommen wir sofort zurück, das weißt du. Und lass dich auf keinen Fall auf irgendetwas ein!«
»Nein, mach dir keine Gedanken«, sagte Justus mit möglichst ruhiger Stimme. »Seid ihr gut angekommen?«
»Oh ja, es ist alles wunderbar hier. Nur meinen Lippenstift habe ich vergessen.«
Es ging noch ein wenig hin und her, dann legte Justus auf, stellte den Rekorder ab und setzte sich zu seinen Freunden an den Tisch.
Bob griff hinter sich und schaltete das Radio an. »Ein bisschen Musik tut gut. Ich habe das blöde Gefühl, dass heute noch etwas passiert.«
»Quatsch.« Peter nahm sich von der Suppe nach. »Ich bin ganz cool.«
»Und warum schüttest du dann die Hälfte daneben?«, fragte Bob frech.
»Weil ich technisch unbegabt bin«, redete sich Peter heraus.
Die Stimmung lockerte sich ein wenig und die Themen wechselten auf Musik und Sport. Bis das Telefon erneut klingelte.
Justus sprang auf und bedeutete Bob, das Radio abzuschalten. Wieder betätigte er den Rekorder. Dann hob er ab. »Justus Jonas.«
Ein Moment lang war Stille. Dann rief jemand: »Just? Bist du’s? Hier Mel. Können wir zwei morgen Abend zusammen ins Kino gehen? Es gibt ›Police Academy 31‹. Ich habe schon Joe gefragt, der hat was anderes vor, Paul auch und Betty hat keine Lust.«
»Und jetzt bin ich dran, Mel? Tut mir leid, ich kann nicht. Und ich mag diesen Film auch nicht. Wir sind gerade beim Essen, hab keine Zeit, lange zu reden. Tut mir leid, Mel.«
»Schade. Dann rufe
Weitere Kostenlose Bücher