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und der rote Rächer

und der rote Rächer

Titel: und der rote Rächer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katharina Fischer
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vermeiden.« Er verschwand im Inneren.
    »Das wäre oberpeinlich«, stimmte ihm Peter zu. »Wenn der uns hier erwischt, ist es aus mit der Freiheit für ein paar Jahre. Los, Bob, weiter, ich möchte nicht im Hof anwachsen.«
    Bob jedoch drehte sich um. »Willst du nicht lieber draußen bleiben und aufpassen?«, fragte er.
    »Ich allein hier draußen? Nein, Bob, ich komme mit rein.« Als Letzter schlüpfte er ins Gebäude. »Ganz schön verkohlt hier«, sagte er und zog die Luft durch die Nase, »und es stinkt gewaltig.«
    »Psst!« Justus legte einen Finger an die Lippen. »Hört ihr das?«
    Sie schwiegen und lauschten.
    »Da ist jemand drin«, flüsterte Bob. »Hinter der Tür da.«
    Nun war alles still.
    Justus knipste die Lampe aus. Langsam tasteten sich die drei ??? vorwärts. Im vorderen Teil des Gebäudes lagerten hauptsächlich Prospekte, die durch die Löscharbeiten vollkommen aufgeweicht worden waren. Dann ging es durch eine kleine Tür hinein in das eigentliche Buchlager, das durch die Zwischenwand offenbar vom Feuer verschont geblieben war. Von dort war der Laut gekommen. Gab es einen weiteren nächtlichen Gast?
    Vorsichtig drückte Justus die Klinke herunter. Die Tür war nicht verschlossen.
    »Hat das Buchlager noch einen anderen Ausgang?«, flüsterte er seinen Freunden zu.
    »Nein«, kam es leise von Bob zurück.
    »Dann haben wir ihn. Los, stellen wir uns innen an der Tür auf. Wir sind zu dritt. Kommt rein.«
    »Da ist auch ein Lichtschalter.«
    »Gut, Bob. Rein mit euch. Bei drei machst du das Licht an. Wir müssen die Überraschung für uns nutzen. Bereit, Peter? Okay, Bob. Eins, zwei, drei!«
    Bob nahm seinen Mut zusammen und drückte auf den Lichtknopf. Doch es blieb dunkel. »Mist. Die Leitung wurde wohl vom Feuer zerstört.«
    In dem Moment hörten sie ein kratzendes Geräusch vom anderen Ende des Raumes. Ein leichter Luftzug kam ihnen entgegen.
    »Das Fenster!«, rief Bob. »Das habe ich ganz vergessen! Er haut ab! Los, hinterher!«
    Justus schaltete die Taschenlampe an und sie stolperten vorwärts, an Regalen und Kisten vorbei ans andere Ende des Raumes.
    »Verdammt!« Mit der Jacke war Peter an einer Drehsäule hängen geblieben. Sie kippte um und eine Flut von Taschenbüchern ergoss sich über ihn. Die beiden anderen schaufelten ihn wieder frei. »Und jetzt?«
    Sie leuchteten umher. Nichts regte sich. »Er ist weg!«
    »Da«, rief Bob plötzlich. »Zurück! Er ist an der Tür! Er hat uns reingelegt!«
    Sie sahen einen schwarzen Schatten, der durch den Türspalt entwich. Die Tür klappte zu. Dann hörten sie, wie sich ein Schlüssel im Schloss drehte. Sie saßen in der Falle.
    Schreckensbleich setzte Peter sich auf. »Wenn er …«, begann er. Er stockte.
    »Wenn was?«, bedrängte ihn Justus.
    »Wenn es der Brandstifter war und er jetzt wieder Feuer legt, dann sind wir …« Den Rest seines Gedankens wagte er nicht auszusprechen.
    Einen Moment herrschte Stille.
    »Das Fenster, wir müssen durch das Fenster abhauen!«, schrie Bob plötzlich.
    Justus leuchtete hin. »Das ist doch viel zu klein«, rief er. »Wir passen nicht durch. Da wäre auch der Brandstifter nie durchgekommen, außer er ist noch ein Kind.«
    »Tut mir leid«, sagte Bob. »So genau hatte ich es nicht mehr in Erinnerung. Ich dachte, er würde flüchten.«
    »Ist nicht mehr zu ändern«, stöhnte Justus. Er stupste Peter an. »Na los«, rief er. »Hol dein Dietrich-Set raus und öffne die Tür! Beeil dich doch!«
    »Ja, klar!« Peter fummelte in seiner Jacke herum, bis er endlich das Set fand.
    »Los, Peter, da lang.« So gut es ging, leuchtete Justus ihm den Weg.
    Aufgeregt ruderte Peter zur Tür und begann mit einem Dietrich im Schloss herumzustochern. »Er hat von der anderen Seite den Schlüssel stecken lassen«, rief er, »das ist einfach nur Pech!«
    »Dann dreh ihn doch nach unten und stoße ihn raus«, fuhr Justus ihn unbeherrscht an, während er ihm weiter mit seiner Taschenlampe leuchtete.
    »Ja doch.« Peter versuchte sich zu beruhigen. »Panik nutzt nichts! Es erfordert Feingefühl. So, gleich habe ich es! Ja!«
    Sie hörten, wie der Schlüssel auf der anderen Seite mit einem leisen Klirren zu Boden fiel.
    »Und jetzt das Schloss! Peter, beeil dich!«
    Plötzlich flammte hinter ihnen ein starker Lichtstrahl auf. Erschrocken drehten sich die Jungen um. Durch das Fenster leuchtete ihnen eine helle Lampe entgegen. Geblendet schlossen sie die Augen.

Überraschung im Dunkeln
    Überrascht ließ Justus die Taschenlampe

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