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und der rote Rächer

und der rote Rächer

Titel: und der rote Rächer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katharina Fischer
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»Von da aus müsste sie unser Gelände gut im Blick haben.« Er trat einen Schritt vom Haus zurück und schaute nach oben. Alles dunkel, dachte er. Kein Mensch mehr wach. Morgen werde ich sie fragen, ob sie noch etwas beobachtet hat.
    Als Justus kurze Zeit später in die Straße einbog, an der der Schrottplatz lag, fühlte er ein Kribbeln im Bauch. Er spürte, dass es dem Brandstifter gelungen war, ihn zu verunsichern. Wenn er auf dem Schrottplatz war, fiel normalerweise alle Anspannung von ihm ab. Dort war er im eigenen Gebiet, geschützt vor der Außenwelt. Heute war es anders.
    Er stellte sein Fahrrad außerhalb des Geländes ab und benutzte statt der großen Einfahrt lieber eines der Geheimtore im Bretterzaun. Zusammen mit Peter und Bob hatte er sie vor Jahren eingerichtet, um notfalls ungesehen auf das Gelände zu kommen. Da es in der Nebenstraße lag, wählte Justus das ›Rote Tor‹. Es hatte diesen Namen bekommen, weil außen auf den Brettern das große Feuer von San Francisco aus dem Jahre 1906 aufgemalt war. Eine Anspielung, über die Justus jetzt gar nicht lachen konnte.
    Er betätigte den Geheimmechanismus und schlüpfte auf den Schrottplatz. Eine ganze Weile beobachtete er das Gelände. Erst als ihm nichts auffiel, verzog er sich in die Zentrale. Dort lief Justus sofort zum Schreibtisch und zog die Schublade auf, in der sich eine kleine Schachtel befand. Er öffnete sie und schüttete die Visitenkarten auf den Tisch.
    Justus schätzte die Karten ab. »Ich glaube, es fehlen welche«, murmelte er. »Wir hatten doch noch mindestens dreißig.«
    Justus zählte die Karten. »Zweiundzwanzig«, sagte er laut. »Also hat sich der Brandstifter Nachschub geholt.«
    Sorgfältig schloss Justus alles ab und ging vorsichtig über den Platz auf das Wohnhaus zu. Alles schien ruhig zu sein. Eigentlich hatte er vorgehabt, das gesamte Gelände genau abzusuchen. Doch jetzt, wo er alleine war, wollte er nicht mehr so genau wissen, was sich da möglicherweise im Dunkeln verbarg. Er war wirklich kein ängstlicher Junge, aber auf eine Begegnung allein mit dem Brandstifter wollte er es lieber nicht ankommen lassen. Eilig schloss er die Haustür auf, ging hinein und legte von innen den Riegel vor. Er atmete tief durch. Dann warf er einen Blick in sämtliche Zimmer des Hauses. Erst als er vollkommen sicher war, dass kein unerwünschter Besucher da war, rief er, wie abgesprochen, in der Buchhandlung an.

Die Nacht ist lang
    Justus hielt den Hörer ans Ohr und wartete darauf, dass sich einer der Freunde melden würde.
    Es war Bob, der schließlich abhob. »Na endlich, Just. Alles in Ordnung bei dir?«
    »Sieht so aus. Ich werde jetzt versuchen zu schlafen.«
    »Peter ist auch gerade eingedöst. Stell dir vor, mitten auf dem Packtisch! Lesley hat einen Stapel Bücher neben ihm aufgetürmt, dass er nicht herunterrollt. Wäre alles in allem doch schade um ihn.«
    »Passt auf, dass ihr ihn nicht als Paket verpackt und nach Alaska verschickt.« Justus lachte kurz auf. »Was anderes noch, Bob. Könnte Lesley mal nachschauen, ob das Buch noch da ist? Ich meine das Feuerwehrbuch, das sich der Rothaarige angesehen hat.«
    »Geht klar, Just. Sag mal, was kaust du da eigentlich die ganze Zeit?«
    »Ich? Äh, etwas Süßes.«
    »Der Fall macht dir ja ganz schön zu schaffen!«, sagte Bob vorsichtig.
    »Na ja, es ist nicht gerade angenehm hier, ganz allein. Bob, vergiss das mit dem Buch nicht. Wenn meine Theorie stimmt, hat der Rothaarige es geklaut.«
    »Geklaut?«
    »Ja, genau wie die anderen Sachen. Wahrscheinlich ist es eine Art Sport von ihm oder sein Markenzeichen. Du weißt ja, der Feuerlöscher von Onkel Titus ist verschwunden. Außerdem seine Benzinflasche und leider auch ein paar von unseren Visitenkarten.«
    »Also doch!«, rief Bob aus.
    »Ja. Ich denke, etwa fünf bis zehn fehlen.«
    »Dieser miese Hund!«
    Sie verabschiedeten sich. Justus versprach, direkt neben dem Telefon zu schlafen, sodass er im Notfall schnell Hilfe rufen konnte.
    Bob erfüllte sofort seinen Auftrag und ging zusammen mit Lesley in den Verkaufsraum, um nach dem Buch zu suchen. Da es zu auffällig war, die Ladenbeleuchtung einzuschalten, nahmen sie die Taschenlampe mit.
    Lesley zog Bob an ein paar Aktionstischen vorbei, dann bückte sie sich vor einem Regal. »Hier stehen die Feuerwehrbücher«, sagte sie. »Was willst du in dem Buch nachschauen?«
    »Justus hat einen Verdacht«, antwortete Bob und ging ebenfalls in die Knie. Wange an Wange gingen sie das

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