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und der tote Richter

und der tote Richter

Titel: und der tote Richter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. C. Beaton
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bin gleich bei Ihnen.«
    Agatha nahm in dem kleinen Wohnzimmer Platz und sah sich um. Hier war es also passiert. Ein greller Blitz erhellte das Zimmer, gefolgt von einem krachenden Donner.
    »Ist das hier dunkel geworden!«, rief Vera aus, die mit einem Teetablett hereinkam. Sie stellte es auf einen niedrigen Tisch. »Milch und Zucker, Mrs. Raisin?«
    »Weder noch«, antwortete Agatha knapp. »Nur Tee.« Nun, da es so weit war, fand Agatha es beinahe peinlich, das Wort zu ergreifen. Vera wirkte so normal , von ihrem perfekt frisierten Haar bis hin zu ihrem Liberty-Kleid.
    »Nun, Mrs. Raisin, was führt Sie zu mir? Wollen Sie noch eine Auktion veranstalten? Huch, hier ist es plötzlich kühl geworden, nicht wahr? Der Kamin ist vorbereitet. Ich zünde ihn nur rasch an. Tatsächlich ist schon seit Wochen alles für ein Feuer vorbereitet. War dieses Wetter nicht verrückt? Aber Gott sei Dank ist es jetzt vorbei. Hör sich einer das Gewitter an.«
    Nervös nippte Agatha an ihrem Tee und wünschte, Vera würde sich hinsetzen, damit sie diese unangenehme Geschichte hinter sich bringen konnte.
    Unter ihrer Kleidung lief ihr der Schweiß über den Körper. Wie in aller Welt konnte Vera es hier kühl finden? Das Feuer begann zu knistern.
    Vera setzte sich, schlug die Beine übereinander und sah Agatha erwartungsvoll an.
    »Mrs. Cummings-Browne, ich weiß, dass Sie Ihren Mann ermordet haben.«
    »Ach wirklich?« Vera schien amüsiert. »Und wie soll ich das angestellt haben?«
    »Ich nehme an, Sie hatten alles genau geplant«, sagte Agatha. »Eine vergiftete Quiche hatten Sie schon gebacken und in der Tiefkühltruhe der Schulküche eingefroren. Es fehlte nur noch eine günstige Gelegenheit, sie zum Einsatz zu bringen. Und die bot ich Ihnen. Natürlich wollten Sie nicht, dass Ihr Mann stirbt, nachdem er etwas gegessen hatte, was Sie zubereitet haben. Als ich meine Quiche in der Schule zurückließ, war das Ihre Chance. Sie warfen sie mit den übrigen Resten von der Veranstaltung weg, nahmen Ihre eigene Quiche mit nach Hause, tauten sie auf und ließen zwei Stücke als Abendessen für Ihren Mann stehen. Und ich vermute, Sie haben sich bei Ihrer Rückkehr spät an dem Abend auch vergewissert, dass Ihr Mann wirklich tot war.
    Dann hörten Sie, dass ich meine Quiche in London gekauft hatte. Sie sind eine gierige Frau, was mir bereits klar wurde, als Sie mich für das teure Essen in dem lausigen Restaurant bezahlen ließen, an dem Sie beteiligt sind. Also dachten Sie sich, Sie könnten den armen Mr. Economides ausnehmen, und fuhren nach London, um ihm mit einer Klage zu drohen. Wahrscheinlich hofften Sie, dass er versuchen würde, sich außergerichtlich mit Ihnen zu einigen. Aber er gestand, dass die Quiche von seinem Cousin in Devon stammte, der sein Gemüse selbst anbaut. Und in Devon wächst kein Kuhtod. Daraufhin erzählten Sie der Polizei, Sie hätten beschlossen, Mr. Economides zu vergeben und keine Anzeige zu erstatten. Und Sie beteuerten, dass Sie keine Ahnung hätten, wie Kuhtod aussieht. Aber Sie liehen sich ein Buch über Giftpflanzen aus der Bücherei, und vor allem erkannte ich auf einem Foto von Mr. Jones, dass Sie genaudiese Pflanze auch schon früher in Ihren Blumengestecken benutzt hatten. Kein Zweifel, so haben Sie es angestellt!«
    Siegesgewiss leerte Agatha ihre Teetasse und sah Vera an.
    Zu ihrer Verwunderung war deren einzige Reaktion, aufzustehen und Kohle auf die brennenden Scheite zu werfen.
    Anschließend setzte sie sich wieder und blickte zu Agatha.
    »Rein zufällig haben Sie recht, Mrs. Raisin.« Es donnerte wieder, sodass sie lauter sprechen musste. »Sie mussten ja unbedingt betrügen und eine fertige Quiche kaufen, nicht wahr, Sie dämliche Kuh? Da drängte sich der Gedanke doch förmlich auf, Kapital aus Ihrem Betrug zu schlagen. Tatsächlich hatte ich gehofft, dass sich der Grieche außergerichtlich einigen will. Aber dann platzte er mit dieser Devon-Geschichte heraus. Wenigstens konnte ich ihm genug Angst einjagen, dass er nicht einmal mehr verlangte, seine Quiche zu sehen. Das hatte mir kurzfristig Sorge bereitet, denn in dem Fall hätte er sofort gewusst, dass sie nicht von ihm war. Mein Plan ging auf. Ich war Regs ewige Untreue leid, trotzdem drückte ich beide Augen zu, bis diese Maria Borrow aufkreuzte. Eines Tages kam sie her und erzählte mir, Reg wolle sie heiraten. Sie! Eine verrückte alte Jungfer. Das war einfach zu beschämend. Ich wusste, dass er sich nie scheiden lassen würde, doch

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