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und der tote Richter

und der tote Richter

Titel: und der tote Richter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. C. Beaton
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»Wenn Sie mich kurz entschuldigen, ich mache uns Kaffee zu diesem köstlichen Kuchen. Die Damen hier scheinen alle exzellente Bäckerinnen zu sein.«
    Agatha setzte sich vorsichtig auf einen alten Ledersessel und zupfte ihr Kleid ein wenig hoch, um ihre Beine besser zur Geltung zu bringen.
    Es war Jahre her, dass Agatha Raisin sich für irgendeinen Mann interessiert hatte. Bis sie James Lacey sah, hätte sie sogar geschworen, ihre Hormone wären allesamt an Altersschwäche eingegangen. Nun jedoch war sie nervös und aufgeregt wie ein Schulmädchen bei der ersten Verabredung.
    Sie hoffte, dass der Kuchen gut war. Was für ein Glück, dass ihr die Schulküche eingefallen war!
    Plötzlich erstarrte sie und krallte ihre Finger in die Armlehnen des Ledersessels. Die Küche! Befand sich dort auch ein Herd? Eine Mikrowelle gab es, denn in ihr tauten die Frauen ihre vorbereiteten Speisen vor den unzähligen Wohltätigkeitsveranstaltungen auf.
    Agatha musste zur Schule. James Lacey kam in dem Augenblick mit einem Tablett mit zwei Tassen und einer Kaffeekanne ins Wohnzimmer zurück, als Agatha aufsprang und aus dem Cottage stürmte.
    Behutsam stellte er das Tablett ab, ging zur Haustür und sah hinaus.
    Agatha Raisin rannte mit gerafftem Rock die Lilac Lane hinunter, als wäre der Teufel hinter ihr her.
    Vielleicht hatten sie hier ein Inzestproblem, das daran schuld war, dachte er, setzte sich und schnitt sich ein Stück Kuchen ab.
    Agatha stürmte in die Schulküche und schaute sich um. Ja, da war ein großer Gasherd, ganz wie sie vermutet hatte. Sie öffnete die Unterschränke neben der Spüle, in denen jede Menge Tassen, Teller, Rührschüsseln, Pastetenformen, Töpfe und Pfannen aufbewahrt wurden.
    Agatha versuchte, sich zu erinnern. Am Tag der Auktion war Mrs. Mason in der Küche gewesen und hatte Kuchenteig gerührt. Die Küche wurde also auch zum Backen benutzt. Doch hätten die Leute sich nicht daran erinnert, wenn Vera Cummings-Browne am Tag vor dem Quiche-Wettbewerb hier eine Quiche gebacken hätte?
    Nein, sie musste überhaupt nicht kurz vor dem Wettbewerb hier gewesen sein, dachte Agatha. Sie hätte die Quiche jederzeit vorher backen und einfrieren können. Dann musstesie nur noch aufpassen, dass sie niemand vorher herausholte. Agathas Quiche war nach dem Wettbewerb zusammen mit allen anderen Resten aus dem Café weggeworfen worden. Vera brauchte nichts weiter zu tun, als ihre vergiftete Quiche mit nach Hause zu nehmen, sie in der Mikrowelle aufzutauen und ein schmales Stück herauszuschneiden, genauso groß wie das Probierstück auf dem Wettbewerb.
    Aber wie sollte Agatha das alles beweisen?
    Ich muss Vera mit meiner Theorie konfrontieren und dabei ein verstecktes Mikro tragen, dachte Agatha. Sie musste ihr ein Geständnis entlocken.

Zwölf
    M r. James Lacey blickte unruhig aus dem Fenster. Gerade kam diese Agatha Raisin wieder, wobei sich ihre Lippen lautlos bewegten. Er zog sich hinter den Vorhang zurück und war froh, dass sie an ihm vorbei zu ihrem Cottage schritt, dessen Haustür kurz darauf zuschlug.
    Er befürchtete, dass sie noch einmal bei ihm vor der Tür stehen könnte, doch für den Rest des Nachmittags sah er sie nicht mehr. Früh am Abend hörte er, wie ihr Wagen gestartet wurde, und sah sie die Straße hinunterfahren.
    Erleichtert arbeitete er weiter im Garten, merkte allerdings auf, als er hörte, dass jemand die Straße entlanggelaufen kam. Er blickte über die Hecke und entdeckte Agatha Raisin, zu Fuß. Rasch duckte er sich, aber sie sah nicht einmal in seine Richtung, sondern ging in ihr Haus und knallte abermals die Tür hinter sich zu.
    Eine Stunde später, als er für heute Schluss machen und hineingehen wollte, fuhr ein Polizeiwagen vor und hielt vor Agathas Tür. Drei Männer stiegen aus, von denen einer Bill Wong war, wie er bemerkte. Sie hämmerten an die Tür, doch aus irgendwelchen Gründen öffnete die rätselhafte Mrs. Raisin nicht. Er hörte, wie Bill Wong sagte: »Ihr Wagen ist weg. Vielleicht ist sie nach London gefahren.«
    Sehr seltsam. James Lacey fragte sich, ob Agatha etwas verbrochen hatte oder schlicht aus einer Nervenheilanstalt ausgebrochen war.
    In ihrem Cottage kauerte Agatha hinter dem Sofa, bis sie die Polizisten wieder wegfahren hörte. Sie hatte ihren Wagen absichtlich auf einem Seitenweg außerhalb von Carsely versteckt, falls Bill Wong vorbeikommen sollte. Sie wollte ihn nicht sehen, ehe sie ihm nicht stichhaltige Beweise präsentieren konnte, dass Vera

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