Und der Wind erzaehlt von Zaertlichkeit
überhaupt sprach, aber wenn sie seine Zustimmung verlangt hätte, dann hätte er sie ihr gegeben, nur um sie glücklich zu machen. Als mächtiger Kriegsherr und Laird hätte es ihm natürlich gleich sein sollen, ob er sie glücklich machte oder nicht, aber dem war nicht so. Er tröstete sich selbst damit, daß sie weniger merkwürdige Gedanken produzieren würde, sobald sie sich erst an ihn und ihr neues Leben gewöhnt hätte.
Connor lehnte sich an den Baum und betrachtete die Frau in seinen Armen. Sie schien endlich beruhigt zu sein, was bedeutete, daß auch er ein wenig Frieden finden und sich überlegen konnte, was zum Teufel er seinem Bruder am folgenden Tag erzählen sollte. Das war ein dringendes Problem, und er mußte bald eine Lösung dafür finden.
»Connor?«
»Hm?«
»Ich werde gut für Euch sorgen.«
Eigentlich hätte er sich durch ihr Versprechen beleidigt fühlen müssen, dachte Connor, nachdem er sich von der Überraschung erholt hatte. Immerhin war es seine Aufgabe für sie zu sorgen, nicht andersherum!
Doch bevor er ihr widersprechen konnte, war sie eingeschlafen. Sie schmiegte sich enger an ihn, bis ihre Lippen seine Halsbeuge berührten, und verstärkte ihre Umklammerung. Es gefiel ihm, wie sie versuchte, ihm so nah wie möglich zu kommen, und es gefiel ihm auch, wie sie im Schlaf seufzte. Wenn sie ihren Widerstand aufgab und ihm nicht ständig in Worten und Taten trotzte, war sie wundervoll und zärtlich. Sie fing an, ihm zu vertrauen, sonst hätte sie sich niemals gestattet, in seinen Armen einzuschlafen. Und das, erkannte er, gefiel ihm am meisten.
Connor hatte keine Ahnung, wie lange er mit seiner Frau in den Armen im Wald gestanden hatte. Der Hufschlag von herannahenden Pferden zwang ihn schließlich wieder in die Gegenwart; er nahm ihren verlorenen Schuh auf und kehrte zum Lager zurück.
Die Krieger hatten inzwischen auf der Lichtung ein großes Zelt aufgebaut, in das mindestens drei erwachsene Personen paßten, und den Boden mit dicken Fellen ausgelegt. Das Zelt war strategisch geschickt am Rand der Lichtung mit der Öffnung zum Wald errichtet worden, so daß seine Frau von Blicken abgeschirmt sein würde, wenn sie erwachte.
In einer Ecke des Zelts lagen die Besitztümer, die Brenna am Bach zurückgelassen hatte. Connor fügte dem Stapel ihren Schuh und die Beinlinge hinzu und machte sich an die Aufgabe, sie zu entkleiden. Brenna schlief so fest, daß sie sich nicht einmal rührte.
Zu spät erkannte er, daß er einen Fehler beging. Sobald er die Bänder löste, die ihr Unterkleid zusammenhielten, fiel der Stoff auseinander und gab ein großzügiges Stück von ihren Brüsten frei. Connors Körper reagierte, ohne daß er etwas dagegen unternehmen konnte. Von dem Moment an, als er am Morgen erwacht war, hatte er sie noch einmal nehmen wollen; nun drohte die Lust ihn zu verzehren. Eine lange Weile focht er einen inneren Kampf mit sich aus, doch als irgendwann in der Nacht das Gewitter über sie hereinbrach, stöhnte sie im Schlaf und kletterte auf ihn herauf. Diese Frau war wirklich entsetzlich. Sie konnte nicht einmal im Schlaf auf sich achtgeben.
Seine Hand glitt zu ihren Schenkel und drückte sie auseinander, doch bevor er in sie eindringen konnte, erkannte er, was er da tat. Entnervt zog er die Hände zurück und ballte sie zu Fäusten.
Er weckte sie, als er versuchte, sie von seinem Körper zu klauben, bevor er etwas Unmögliches tat. Noch schlaftrunken setzte sie sich auf, blickte verwirrt zur Zeltdecke, auf die der Regen herabprasselte und murmelte seinen Namen.
»Alles in Ordnung, Brenna. Schlaf jetzt wieder.« Er wußte, daß er wütend klang, und es tat ihm leid, doch, verdammt noch mal, er hatte soeben begriffen, daß er die Disziplin eines Wildschweins besaß, und das war schlimm genug. Natürlich trug Brenna nichts dazu bei, daß er sich zusammenreißen konnte. Eine Seite ihres Hemds war bis über die Schulter heruntergerutscht, und es kostete ihn jedes bißchen Willenskraft, ihr das Ding nicht ganz vom Körper zu reißen. Jedesmal, wenn es blitzte, strömte Licht durch die Zeltöffnung und zeigte ihm scharf die Umrisse ihres Körpers.
Brenna schlief im Sitzen wieder ein. Hätte er sie nicht beobachtet, hätte er nicht geglaubt, daß ein Mensch tatsächlich so schnell einschlafen konnte.
Connor stieß sie sanft an. »Leg dich hin«, befahl er ihr.
Einen Moment später erkannte er, daß er den Befehl etwas genauer hätte ausführen sollen, denn sie gehorchte zwar,
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