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Und der Wind erzaehlt von Zaertlichkeit

Und der Wind erzaehlt von Zaertlichkeit

Titel: Und der Wind erzaehlt von Zaertlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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warf sich aber wieder auf ihn.
    »Geh runter!«
    Seine barsche Stimme weckte sie.
    »Nein«, flüsterte sie.
    »Wieso nein?«
    »Nein danke«, korrigierte sie. »Mir ist kalt. Solltet Ihr nicht etwas dagegen tun?«
    Mochte Gott ihm gnädig sein; dieses Biest kommandierte ihn sogar im Halbschlaf herum.
    »Was soll ich denn tun?«
    »Schlingt Eure Arme um mich.«
    Er spürte ihr Zittern und gehorchte augenblicklich.
    »Hab’ ich Euch geweckt, Connor?«
    »Nein.«
    »Friert Ihr?«
    »Nein.«
    Sie begann, seine Brust zu streicheln, da sie hoffte, die Liebkosung würde seine schlechte Laune ein wenig bessern. Vielleicht würde er ihr dann ja auch erklären, was ihn so verstimmt hatte.
    »Was machst du da?«
    »Euch besänftigen.«
    Sie mußte sich einen bösen Scherz mit ihm erlauben. Besänftigen? Sie trieb ihn langsam in den Wahnsinn, und er war sich beinahe sicher, daß sie es mit Absicht tat.
    »Hör auf mich zu reizen.«
    »Was ist denn los mit Euch? Ihr benehmt Euch wie ein verwundeter Bär.«
    Er ignorierte den albernen Vergleich und konzentrierte sich darauf, ihr die Wahrheit zu sagen. Sie mußte ihn doch in Frieden lassen, wenn sie begriff, was sie mit ihm anstellte, oder etwa nicht? »Ich möchte wieder in dich eindringen. So! Verstehst du jetzt, warum du mich am besten nicht anfassen solltest?«
    Sie regte sich nicht. »Habe ich dabei ein Mitspracherecht?«
    »Ja.«
    »Soll das heißen, daß Ihr meine Entscheidung respektiert, wenn ich nein sage?«
    Hatte er ihr dies nicht gerade erklärt? »Wenn du nicht willst, rühre ich dich nicht an.«
    Sie begann, mit ihren Fingern auf seine Brust zu trommeln. Er legte seine Hand auf ihre, um diese zerstreute Geste zu unterbinden. »Brenna, du mußt lernen, vorsichtig zu sein.«
    Doch sie schien ihm nicht zuzuhören. »In England kann eine Ehefrau sich nicht weigern, wenn ihr Mann sie anfassen will. Das hat mir meine Mutter erklärt.«
    »Es wird auch dort Männer geben, die so denken wie ich.«
    Brenna war angenehm überrascht. Es war, als hätte er ihr ein Geschenk gemacht – wundersame Macht über ihren eigenen Körper –, und sie wollte augenblicklich mehr. »Wenn man dies auf andere Bereiche bezieht, kann ich dann –?«
    »Nein!«
    »Warum denn nicht?«
    »Du kannst dich nicht weigern, dem Befehl deines Clansherrn zu gehorchen.«
    Sie hatte dies aber bereits mehrmals getan, ohne ernsthaften Schaden davonzutragen, aber sie war klug genug, ihm das nicht ausgerechnet jetzt unter die Nase zu reiben. Im übrigen mußte sie im Moment versuchen, seine verdrehte Logik zu begreifen.
    »Ich habe keinen Clansherrn geheiratet, sondern einen Mann.«
    »Das ist dasselbe.«
    Nein, war es nicht, dachte sie. Oh, sie wußte, was von ihr in Gegenwart seiner Gefolgsleute erwartet wurde, doch wenn sie allein waren, dann war er in erster Linie ihr Ehemann. Doch wieder hielt sie es für klüger, ihn nicht auf seine schwache Logik hinzuweisen. Sie mußte warten, bis er in günstigerer Stimmung war.
    »Und wenn ich jetzt ja sage, ja, ich würde gerne, daß Ihr mich wieder berührt, würde der Ausgang dann derselbe sein? Ich meine, würdet Ihr Euch auch dann umdrehen, ohne ein Wort zu sagen?«
    »Natürlich.«
    »Dann vergeßt es.«
    Connor starrte sie ungläubig an. Er verstand gar nichts mehr.
    Brenna rückte von ihm ab, schloß die Augen und schickte ein Gebet zum Himmel, in dem sie um Geduld bat.
    Connor rollte sich auf sie, stützte sein Gewicht ab und sah ihr in der Dunkelheit in die Augen. »Ich habe dir doch schon gesagt, daß du mich nicht enttäuscht hast.«
    »Aber Ihr wart trotzdem wütend, nicht wahr?«
    Ja, er war wütend gewesen, aber nicht auf seine Frau. Er hatte sich über sich selbst geärgert, und wenn er nun zurückdachte, erkannte er auch den Nutzen seiner Wut, denn er hatte sie als eine Art Schild gegen seine plötzliche Verletzlichkeit benutzt. Sie hatte es gewagt, sein Herz zu berühren, und bei Gott, er wußte noch immer nicht, wie er das hatte geschehen lassen können. Verdammt, er mochte sie nicht einmal besonders.
    Connor erkannte sofort, daß er sich selbst belog, und diese Erkenntnis besserte seine Laune überhaupt nicht. Er stieß ein zorniges Knurren aus, riß sich aber rasch wieder zusammen. Was geschehen war, war geschehen – es ließ sich nicht mehr ändern! Solange er sich in Zukunft beherrschte, würde alles gut werden!
    »Werdet Ihr mir endlich antworten?«
    Er neigte den Kopf und begann, an ihrem Ohrläppchen zu knabbern. Als sie erbebte, grinste

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