und die feurige Flut
menschliche Hülle, die vom Geist verlassen wird. Aber noch gibt es Hoffnung! Nicht wahr?«
»Nun, wenn es uns gelingt, das Rätsel Ihres Vaters zu lösen, müssten wir an ein effektives Gegengift kommen«, bekräftigte Justus.
»Gegengift?« Emerald Pendragon sah die drei Detektive unsicher an. »Wozu denn ein Gegengift?«
»Na, das Rätsel weist doch anscheinend auf ein Heilmittel hin, das Ihr Vater versteckt hat, oder etwa nicht?«, erkundigte sich Bob.
»Doch, doch! Das stimmt. Aber wie kommt ihr darauf, dass es sich um ein Gift handelt? Mein Vater würde mich doch nie vergiften! Er hat mich verflucht. Was Allie und ich brauchen, ist eine Zauberformel, die uns erlöst. Und ich weiß auch, wo sie ist.«
»Was?«, entfuhr es Peter. »Dann müssen wir sie ja nur noch holen!«
»Wenn es so einfach wäre, bräuchten wir euch nicht«, erklärte Allie mit Nachdruck. »Ihr müsst das Rätsel schon noch lösen, sonst kommen wir nicht an das Heilmittel.«
»Damit hat Allie leider recht. Unsere Rettung liegt gut verschlossen im Safe meines Vaters!« Emerald hustete. »Bitte entschuldigt. Der Fluch nimmt mich doch sehr mit.«
»Handelt es sich dabei um den gläsernen Safe, der auch in dem Brief an Sie erwähnt wird?«, fragte Justus.
Allie antwortete anstelle von Emerald. »Ja, Ems Vater hat eine irrwitzige Konstruktion entworfen. Sie ist absolut einzigartig. Aber bevor ich euch lang und breit erkläre, wie sie funktioniert, sollten wir uns das Ding lieber ansehen. Es befindet sich unten in Pendragons Studierzimmer.«
»Geht nur. Ich bin zu schwach.« Emerald ließ sich wieder zurück in die Kissen sinken. »Ich hoffe doch sehr, dass ihr das Rätsel lösen könnt. Sonst ist es morgen Abend mit Allie und mir aus und vorbei!«
Als sie im zweiten Stock ankamen, musste Allie kurz verschnaufen. »Also Flüche sind doch immer etwas Lästiges.« Sie fächelte sich Luft zu. »Ein Glück, dass Queenie in einer Pferdepension ist, wo sie gut betreut wird. Ich könnte mich jetzt gar nicht richtig um sie kümmern.«
»Du solltest zu einem Arzt gehen«, meinte Bob ernst.
»Ach was! Das kommt gar nicht infrage! Wir lösen dieses blöde Rätsel, öffnen den Safe, holen das Heilmittel raus und machen uns dann noch einen netten Tag am Strand.« Sie stieß eine Tür auf. »Voilà: Jonathan Pendragons Studierzimmer.«
Die Jungen traten zögernd ein und sahen sich um. Der Raum war um einiges größer als die grüne Kammer unter dem Dach. Die Wände waren schwarz gestrichen und mit orientalischen Wandbehängen geschmückt. In einer Ecke stand ein ausgestopfter Waran und auf dem Kaminsims war neben silbernen Kerzenleuchtern und einem kleinen Planetenmodell eine große Sanduhr ausgestellt. Gegenüber dem antiken Pult am Fenster gab es noch einen größeren Tisch, auf dem Tiegel und Töpfe, Reagenzgläser und Messbecher standen. Am auffälligsten jedoch war ein weit verzweigtes, gläsernes Gebilde, das an der Wand zu ihrer Linken angebracht war und entfernt an die unterirdischen Kammersysteme von Maulwürfen erinnerte. Es handelte sich um eine Reihe von unterschiedlich großen Glaszylindern, die durch gläserne Röhren miteinander verbunden waren. In einigen glitzerten bunte Flüssigkeiten auf, in anderen lagen Salze, Kristalle oder pulverisierte Metalle. Etwa einen halben Meter über dem Boden gab es einen besonders großen Zylinder, in dem sich eine Pergamentrolle befand, die um eine kleine braune Flasche gewickelt war.
»In der Flasche ist vermutlich ein Gegenmittel. Aber Emmi denkt, dass nur die Pergamentrolle wichtig ist, weil sie angeblich den Gegenfluch verrät«, sagte Allie, als Justus sich bückte, um sich den Inhalt des Zylinders genauer anzusehen.
»Und warum schlagt ihr nicht einfach das Glas ein?«, fragte Peter.
»Pah! Was wäre das denn dann für ein Safe, wenn er sich so einfach öffnen ließe?«, tadelte Allie den Zweiten Detektiv. Sie machte es sich in einem verschlissenen Samtsessel gemütlich. »Was ihr da seht, sind nicht einfach ein paar Gläser. Es handelt sich um ein total kompliziertes Safesystem. Nur der alte Pendragon weiß, wie er an die einzelnen Zylinder kommt. Wenn man wahllos einen davon rausreißt oder zerstört, kommt es zu chemischen Reaktionen. Laufen die Flüssigkeiten zusammen, könnte es zum Beispiel eine Explosion geben. Andere Zylinderinhalte dürfen nicht mit Sauerstoff in Berührung kommen, da sie sich sonst entzünden. Und in manchen befinden sich Säuren, die durch die Röhren laufen
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