Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
und die große Versoehnung

und die große Versoehnung

Titel: und die große Versoehnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheridan Winn
Vom Netzwerk:
zweimal sah sie ihre Großmutter an, die sehr in sich gekehrt schien.
    Sobald der Baum in vollem Glanz erstrahlte, ging Verena in ihr Zimmer und zog die Tür hinter sich zu. Dann legte sie sich auf das Bett und schloss die Augen.
    Als die Cantrip-Schwestern das Licht des Magischen Kreises aussandten, schlief Verena bereits tief und fest. Ihr war nicht bewusst, dass sie in ein wunderschönes blaues Licht getaucht war.
    Eine Stunde später erwachte Verena Glass in völliger Dunkelheit und streckte die Hand nach dem Lichtschalter aus. Tief in ihrem Herzen war ein Gefühl der Hoffnung und des Friedens erwacht. Sie spürte neue Zuversicht.
     
    Zur gleichen Zeit beriet sich Flame auf Cantrip Towers mit ihrer Großmutter. Sie saßen im kleinen Wohnzimmer von Mariyln Cantrip im ersten Stock des Hauses, wo sie sich vollkommen ungestört unterhalten konnten. Flame und ihre Großmutter standen sich besonders nahe, was vielleicht damit zusammenhing, dass sie einander sehr ähnlich waren. Beide waren groß und schlank, mit grünen Augen und kupferfarbenem Haar, auch wenn Marilyns inzwischen in einem sehr viel helleren Farbton schimmerte. Sie besaßen außerdem ein ähnliches Temperament. Beide verfügten über eine rasche Auffassungsgabe, sie mochten es, wenn die Dinge ihre Ordnung hatten, und sie waren nicht so leicht hinters Licht zu führen.
    Alle vier Cantrip-Schwestern vertrauten in Sachen Magie auf den Rat ihrer Großmutter. Sie stand ihnen zur Seite, seit sie im Alter von neun Jahren ihre Kräfte bekommen hatten.
    Flame jedoch holte den Rat ihrer Großmutter für sämtliche Bereiche ihres Lebens ein. Sie kam häufig in ihr Wohnzimmer, und dann saßen sie in den gemütlichen Sesseln und redeten.
    An diesem Abend hatte Flame den geheimen Plan mitgebracht. Sie breitete ihn auf dem kleinen Tisch aus Rosenholz vor ihrer Großmutter aus.
    »Sieh nur, Grandma, der Plan hat sich verändert. Siehst du diesen Kringel hier? Gestern war es noch ein Punkt. Und davor war an der Stelle gar nichts. George hat gemeint, wir sollten den Plan gut im Auge behalten, er würde sich verändern. Ich habe ihn mir in regelmäßigen Abständen angesehen, daher weiß ich, dass ich recht habe.«
    »Ich frage mich, was das zu bedeuten hat«, sagte Grandma und betrachtete den schwarzen Kringel prüfend.
    »Ich weiß es nicht, aber ich habe das Gefühl, dass bald etwas passieren wird«, erwiderte Flame.
    »Dann vermute ich, dass du wissen wirst, was es zu bedeuten hat, wenn die Zeit dafür reif ist«, meinte Grandma. »Vertrau stets auf dein Gefühl.«
    Flame nickte und wechselte das Thema. Sie erzählte Grandma alles, was sie über Verenas magische Kräfte wusste.
    »Und das hat sie dir einfach so erzählt? Mitten in der Kirche?« Grandma wirkte schockiert. »Ich hoffe mal, niemand hat sie gehört!«
    »Auf keinen Fall, Grandma. Verena hat es mir sehr leise zugeflüstert«, beruhigte sie Flame. »Überrascht es dich nicht, dass sie jetzt auch magische Kräfte hat?«
    Grandma schürzte die Lippen. »Ja und nein.«
    »Wie meinst du das?«, fragte Flame.
    »Ich erinnere mich, dass MrsDuggery mir vor vielen Jahren erzählt hat, dass Glendas Zweig der Familie seine Kräfte etwas später bekäme als unserer. Als ich sie fragte, warum das so sei, sagte sie nur ›Ist eben so‹.«
    »Das hört sich ganz nach MrsDuggery an«, meinte Flame lachend.
    »Ja.« Auch Grandma lächelte.
    »Aber was machen wir jetzt wegen Verena?«, fragte Flame. »Wenn sie morgen vorbeikommt, wird sie uns von ihren Kräften erzählen. Sollen wir ihr dann auch verraten, was unsere sind? Ich bin sicher, sie ist in Gefahr, so ganz allein auf Eichenruh mit Glenda. Wir sind heute Nachmittag in den Turm gegangen und haben den Magischen Kreis gebildet, um ihr etwas blaues Licht zu schicken.«
    »Das war sehr nett von euch, Flame«, sagte Grandma. »Das hat ihr bestimmt geholfen.«
    »Ich hoffe es.«
    Grandma seufzte. »Die Dinge werden allmählich kompliziert mit Glenda. Es steht immer noch die Frage im Raum, was wir wegen des gestohlenen Geldes unternehmen sollen. Ich denke, ich habe inzwischen genügend Beweise, um Glenda festnehmen zu lassen. Doch wenn sie im Gefängnis landet, könnte das den Familienfrieden empfindlich stören. Dein Vater und Stephen Glass haben einige gemeinsame Projekte, und jetzt kommt Zoe auch noch nach Hause – es wäre schön, wenn die Dinge geklärt wären.«
    »Aber wenn Glenda Unrecht begangen hat, sollte sie dafür bestraft werden!«, rief Flame empört.

Weitere Kostenlose Bücher