Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
und die große Versoehnung

und die große Versoehnung

Titel: und die große Versoehnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheridan Winn
Vom Netzwerk:
erwiderte Verena mit einem erleichterten Lächeln. »Bis dann!«
    Mum sah den fünf Mädchen nach, die aus der Küche stürmten.
    »Verena schien so in sich gekehrt«, meinte Mum zu Grandma, die am Küchentisch saß und kleine Fleischpasteten füllte.
    »Ja, ein bisschen«, sagte Grandma zustimmend und blickte hoch.
    »Ich frage mich, warum?«
    »Wahrscheinlich macht sie sich Sorgen um ihre Mutter.«
    »Das könnte sein, aber ich hatte das Gefühl, als beschäftige sie noch etwas anderes«, sagte Mum. »Etwas, von dem die Mädchen wissen. Ist dir aufgefallen, wie ungeduldig sie darauf gewartet haben, dass ich endlich aufhöre zu reden, und wie schnell sie alle aus der Küche geschossen sind?«
    Grandma lächelte. »Wahrscheinlich ist ein Junge der Grund dafür.«
    Mum lachte. »Du hast bestimmt recht.«
    ***
    Die Schwestern und Verena sprangen die Stufen der breiten Mahagonitreppe bis in den zweiten Stock hinauf und liefen in Flames Zimmer. Flora knallte die Tür hinter sich zu, und sie setzten sich im Kreis auf den marineblauen Teppich.
    Dann blickten die vier Cantrip-Schwestern Verena erwartungsvoll an.
    »Erzähl uns, was passiert ist«, sagte Flame. »Wir finden es irre, dass du Glühbirnen zum Leuchten bringen kannst.«
    Verena sah Flame an. »Mir war nicht klar, dass du es deinen Schwestern erzählen würdest«, sagte sie.
    Flame lachte. »Wir haben keine Geheimnisse voreinander!«
    »Wir sterben vor Neugier!«, fügte Sky hinzu. »Bitte erzähl uns alles über die Glühbirne!«
    Verena lächelte und senkte den Blick. Sie sah nachdenklich aus. Das blonde Haar fiel über ihre Schultern nach vorn und verdeckte ihr hübsches Gesicht. Schließlich hob sie den Kopf und sah die Schwestern an.
    »Ich fange besser mit dem Anfang an«, meinte sie. Die Cantrip-Schwestern saßen still da und hörten zu, als Verena ihnen von ihrer Begegnung mit dem Geist von Margaret Cantrip während der Halloweenparty erzählte, die sie vor ein paar Wochen gefeiert hatten.
    »Wir spielten gerade Verstecken, und ich war im zweiten Stock«, erzählte sie. »Ich sah dieses wirbelnde Ding auf mich zukommen. Es war wie ein grauer Schatten, aber darin erkannte ich das Gesicht einer Frau – und Hände, die sich nach mir ausstreckten. Ich dachte, es könnte der Geist sein – ich hatte ja gesehen, wozu er fähig war, wisst ihr noch? – und dass ich Angst haben müsste. Aber die hatte ich nicht! Es war sehr seltsam, aber ich fühlte mich sicher. Irgendwie wusste ich, dass er mir nichts tun würde.«
    Verena blickte zu Flame, die ihr gegenübersaß. »Und Flame hat das Ganze beobachtet«, fuhr sie fort. »Sie hat den Geist um mich herumwirbeln sehen und bemerkt, dass ich keine Angst hatte.«
    Marina, Flora und Sky sahen Flame überrascht an. »Das hast du uns gar nicht erzählt!«, riefen sie.
    Verena schenkte Flame ein trockenes Lächeln. »Scheint, als hättet ihr doch Geheimnisse voreinander.«
    »Warum hast du uns nichts gesagt, Flame?«, fragte Marina.
    Flame zuckte mit den Schultern. »Ich habe es euch nicht bewusst verschwiegen. Ich habe darüber nachgegrübelt, was es wohl zu bedeuten hatte, und dann vergessen.«
    »Da war noch so eine Sache«, sagte Verena eifrig. »Ich habe gehört, wie der Geist die Worte ›magische Kräfte‹ sagte.«
    Marina, Flora und Sky waren vollkommen verblüfft.
    »Du hast den Geist
sprechen
gehört?«, fragte Sky.
    Verena nickte.
    »Wahnsinn«, sagte Sky staunend.
    »Hast du den Geist auch gehört, Flame?«, wollte Marina wissen.
    Flame schüttelte den Kopf. »Nein, aber ich wusste, dass etwas passiert war, und ich spürte eine Verbundenheit zu Verena, die bisher nicht da gewesen war.«
    »So ist es mir mit dir auch gegangen«, sagte Verena und blickte dabei Flame an. »Dann, ein paar Tage später, habe ich dich beim Freudenfeuer angesprochen. Erinnerst du dich?«
    »Und du hast mir erzählt, dass du einen Streit zwischen Charles Smythson und deiner Großmutter mitangehört hast. Du wolltest von mir wissen, was sie mit ›magischen Kräften‹ gemeint hatten«, ergänzte Flame.
    »Aber du wolltest es mir nicht verraten«, sagte Verena. »Du hast gemeint, ich würde es verstehen, wenn die Zeit dafür reif sei.«
    Einen Moment sahen sich Flame und Verena schweigend in die Augen.
    »Es gibt Dinge, über die man nicht redet«, sagte Flame. »Ich hatte keine Wahl.« Sie überlegte kurz, dann fuhr sie fort: »Aber ich hatte das Gefühl, dass sich das schon bald ändern würde.«
    Verena nickte. Leise sagte sie:

Weitere Kostenlose Bücher