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Und die Hölle folgte ihm nach

Und die Hölle folgte ihm nach

Titel: Und die Hölle folgte ihm nach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Tremayne
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bei Tagesanbruch«, bestätigte Bruder Faro.
    Fidelma zögerte. »Wenn es um Bruder Ruadán so schlecht steht, möchte ich ihn sehen, ehe er … ehe er …«
    Sie mochte den Gedanken nicht zu Ende denken. Bruder Ruadán nahm in ihrem Herzen einen besonderen Platz ein. Ihre Mutter war bei ihrer Geburt gestorben, und ihr Vater, König Failbe Flann, starb, als sie und ihr Bruder Colgú noch Kinder waren. Als die Zeit kam, da Fidelma Unterricht erhalten sollte, schickte man sie in die kleine Gemeinschaft zu Bruder Ruadán auf Inis Celtra. Von ihrem siebenten Lebensjahr an bis zum
aimsir togu,
dem Alter der Wahl für Mädchen, hatte sich Bruder Ruadán um ihre Ausbildung gekümmert. Er war für sie so etwas wie eine Vaterfigur geworden. All ihre kindlichen Sorgen und Nöte hatte sie ihm anvertraut, bis sie später zum weiteren Studium auf die Hohe Schule für Rechtskunde zu Brehon Morann von Tara ging. Es war also nicht nur ein Pflichtgefühl, sondern ein inneres Verlangen, das sie trieb, ihn zu sehen.
    »Komm doch mit uns, Schwester«, schlug Schwester Gisa eifrig vor.
    Bruder Faro war weniger begeistert. »Es ist ein langer Ritt durch die Berge«, gab er zu bedenken.
    »Das wäre nicht das Problem, aber ich brauche ein Pferd und habe nicht die Mittel, mir eins zu beschaffen.«
    Magister Ado überlegte und hatte plötzlich eine Idee. »Habt ihr einen Maulesel für das Gepäck mitgeführt?«, fragte er Bruder Faro.
    Der sah ihn überrascht an und nickte zögernd. »Ja. Einen Maulesel haben wir hier.«
    »Vielleicht …«
    Schwester Gisa fiel ihm ins Wort. »Viel Gepäck haben wir nicht, und ich kann auf dem Muli reiten.«
    »Verstehst du dich aufs Reiten?«, fragte Magister Ado Fidelma.
    »Nichts leichter als das«, antwortete sie ohne Zögern. Sie hatte auf Pferden gesessen, ehe sie laufen konnte.
    »Es ist ein langer und mühsamer Ritt, das Gelände könnte sich für dich als schwierig erweisen«, warnte Bruder Faro.
    »Gebirgiges Gelände habe ich oft genug durchquert«, versicherte sie ihm.
    »Mich beeindruckt, dass Schwester Fidelma von Anfang an durchschaut hat, dass es sich bei meinen Angreifern nicht einfach um Straßenräuber handelte«, sagte Magister Ado zu dem jungen Mann. »Sie könnte uns von Nutzen sein.«
    Fidelma kam nicht dazu, ihn zu fragen, wie er das meinte, denn Schwester Gisa rief begeistert: »Also ist das beschlossene Sache. Es kann nur gut sein, dich auf unserer Reise zur Gefährtin zu haben.«
    Bruder Faro seufzte und schien sich in das Unvermeidliche zu fügen. »Dann solltest du die Sachen zusammenpacken, die du für die Reise brauchst. Aber nimm nur das Allernotwendigste mit, und sage niemandem mehr als unbedingt nötig. Achte auf deinem Weg hierher, dass dir niemand folgt. Bei Tagesanbruch brechen wir auf.«
    »Ich will versuchen, euch nicht zur Last zu fallen«, entgegnete sie ihm ernst; dass heiterer Spott in ihrer Stimme mitschwang, merkte er nicht.
    »Nach dem Überfall auf Magister Ado muss ich wohl nicht nachdrücklich darauf hinweisen, dass Wachsamkeit geboten ist.«
    »Mach dir keine Sorgen, Bruder Faro. Ich werde meine Vorkehrungen treffen. Was ich nicht brauche, lasse ich in der Herberge, und vor Sonnenaufgang bin ich hier. Die Dunkelheit wird mich vor argwöhnischen Blicken schützen.«
    Sie erhob sich, und Magister Ado tat desgleichen.
    »Wahrscheinlich ist es das Beste, wenn du in der Herberge kein Wort darüber verlierst, dass du nach Bobium reist«, riet er ihr. »Es ist durchaus möglich, dass die beiden, die mich überfallen wollten, durch die Herbergen am Hafen ziehen, um etwas über dich und folglich auch über mich in Erfahrung zu bringen.«
    Fidelma blieb gelassen, staunte aber, dass die neugewonnenen Gefährten jeden Schritt erwogen wie Verschwörer
    »Vor Tagesanbruch bin ich zurück. Ich freue mich auf unsere Reise nach Bobium.«
    »Es ist eine äußerst schwierige Strecke durch die Berge, Fidelma«, versuchte es Bruder Faro, immer noch skeptisch, erneut. »An die drei Tage im Sattel. Ich kann nur hoffen, dass du eine wirklich tüchtige Reiterin bist.«
    »Ich werde dich nicht enttäuschen.« Es ärgerte sie ein wenig, dass man ihren Fähigkeiten nicht traute.
    »Dann werden wir gewiss gut vorankommen und Bobium ohne Schwierigkeiten erreichen«, meinte Magister Ado zuversichtlich.

KAPITEL 2
    Die Sonne stand bereits tief. Sie schwebte noch eine Weile auf den schwarzen Kämmen der Berge und versank dann rasch dahinter. Vom Hafen in Genua war es ein langsamer und

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