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Und die Hölle folgte ihm nach

Und die Hölle folgte ihm nach

Titel: Und die Hölle folgte ihm nach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Tremayne
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herauszuhören.
    »Es ist meine Natur. Ich habe in meinem Land die Ausbildung zu einer Anwältin bei Gericht erfahren.«
    »Schwester Fidelma?« Schwester Gisa war hellhörig geworden. »Bist du gerade erst von Rom gekommen?« Und ehe Fidelma das bestätigen konnte, erklärte die junge SchwesterMagister Ado aufgeregt: »Vor einer Woche, kurz bevor wir die Abtei verließen, um zu unserem Treffpunkt hier zu kommen, kehrte ein Bruder aus Rom zurück. Er wusste von einer Schwester Fidelma zu berichten aus einem Ort Cashel in Hibernia. Sie hätte das Geheimnis um den Mord eines angelsächsischen Bischofs, der sich dort ereignet hatte, aufgeklärt. Selbst der Heilige Vater hätte sie in hohen Tönen gelobt. Bist du die besagte Fidelma von Hibernia?«, fragte sie schließlich an Fidelma gewandt.
    Fidelma machte ein verdutztes Gesicht. »Ich kann es nicht leugnen. Mein Vater war Failbe Flann, König von Muman, dessen Hauptstadt Cashel in Hibernia liegt. Mein Bruder ist der gesetzliche Erbe auf das Königtum. Ich aber bin nur Rechtsanwältin, wie ich schon gesagt habe, und war im Auftrag der Bischöfe meines Landes auf einer Mission in Rom.«
    Schwester Gisa klatschte vor Vergnügen fast in die Hände. »Kennst du Bruder Ruadán von Eenish Keltrah?«
    Fidelma brauchte einen Moment, ehe sie begriff, dass das junge Mädchen
Inis Celtra
meinte, dann aber machte sie große Augen vor Verwunderung. Erinnerungen aus der Kindheit an der Schule, die Bruder Ruadán geleitet hatte, stiegen in ihr auf.
    »Bruder Ruadán von Inis Celtra war mein Lehrmeister, bis ich das Alter der Wahl erreichte. Wie kommst du auf ihn?«
    »Bruder Ruadán dient in unserer Abtei«, verkündete Schwester Gisa strahlend. »Als der Bruder aus Rom deinen Namen nannte, sagte er, er würde dich kennen.«
    Fidelma war bemüht, ihre Überraschung zu verbergen. »Bruder Ruadán muss aber sehr alt sein. Du sagst, er lebt in einer Abtei irgendwo hier in der Nähe?«
    »In der Nähe wäre übertrieben«, mischte sich Bruder Faro ein. »Hochbetagt ist er tatsächlich. Als wir vor einer Wocheaus der Abtei abreisten, konnte er seine Zelle nicht verlassen und wurde von Schüttelfrost geplagt.«
    »Aber wo genau ist er? In welcher Abtei?«
    »In der Abtei Bobium«, erwiderte Schwester Gisa. »Er sprach von dir mit großer Zuneigung und erzählte, er habe einst die junge Tochter seines Königs unterrichtet. Er war sich ganz sicher, dass diese Schwester Fidelma, von der in Rom die Rede war, die Person gewesen sein muss, die er einst kannte.«
    Magister Ado betrachtete sie aufmerksam. »Ist es wahr? Bist du eben die Person, die im Lateranpalast vom Heiligen Vater selbst so hoch gelobt wurde?«
    Fidelma war es unangenehm, ein solches Aufsehen zu erregen, und sie wiederholte: »Ich bin Fidelma von Cashel. Doch wo befindet sich diese Abtei Bobium? Ich würde Bruder Ruadán gern wiedersehen.«
    »Sie liegt oben in den Bergen, Schwester. Ein Dreitagesritt, und es braucht ein gutes Pferd.« Die Auskunft kam von Bruder Faro.
    Auf Fidelmas Gesicht machte sich Enttäuschung breit. Drei Tage zu Pferd, außerdem würde sie in dem ihr unbekannten Gebiet einen Führer benötigen. Zeit genug würde sie zwar haben, da wenig Aussicht bestand, so bald ein Schiff nach Massilia zu bekommen, aber wie sollte sie sich Pferd und Führer beschaffen? Und bis nach Hause stand ihr noch einiges bevor.
    »Zeit und Mittel verbieten eine Reise zu ihm«, sagte sie. »Verzeih, Magister Ado. Ich habe gefühlsmäßig reagiert, ohne die Dinge zu durchdenken.«
    Schwester Gisa füllte die Becher auf. »Du sagtest vorhin, du glaubst nicht, dass es nur Straßenräuber waren, die den Magister überfallen wollten.«
    »Wie kommst du darauf?«, fragte nun auch der Magister.
    »Zuallererst durch dein Verhalten«, sagte Fidelma. »Du hast gezögert, die Angreifer zu beschreiben. Dann die Art und Weise, wie besorgt dich Bruder Faro empfing, auch die Worte, die ihr wechseltet. Und als wir ins Haus traten, wartete er eine Weile und vergewisserte sich, ob uns auch niemand beobachtet hätte. All das deutet darauf hin, dass es sich nicht um einen zufälligen Raubüberfall handelte. Dabei habe ich noch kein Wort zu Aussehen und Verhalten der Angreifer gesagt.«
    Magister Ado gab sich amüsiert. »Dir scheint wirklich nichts zu entgehen, Fidelma von Cashel.«
    »Und doch fehlt es an einer Erklärung für das Geschehene.«
    Es herrschte einen Moment Stille, bevor Magister Ado ihrem Drängen nachgab.
    »Du sagst, du hättest dich

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