Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
und die Schattenmaenner

und die Schattenmaenner

Titel: und die Schattenmaenner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Johanna Henkel-Waidhofer
Vom Netzwerk:
übersetzen, was seine Frau in halsbrecherischem Tempo herausschleuderte. »So schlecht ist Rrrrom!«
    Mit aller Kraft versuchte Justus, einen Lachanfall zu unterdrücken. Um ganz sicherzugehen, biss er sich auf die Lippen, bis es schmerzte. Ein Blick auf Peter und Bob zeigte ihm, dass es denen nicht anders ging.
    Neue Gäste kamen, und Ignazio und Sofia verschwanden, um sie in Empfang zu nehmen. Peter kam auf das ursprüngliche Thema zurück. »Ich könnte mir denken, dass es in einem Viertel wie San Lorenzo ein gut funktionierendes Nachrichtensystem unter den Banden gibt.«
    »Du hast recht«, stimmte ihm Bob zu. »So haben sie gestern Abend mitbekommen, dass wir überall nach Justus herumfragten. Irgendjemand hat gewusst oder kombiniert, dass unser dritter Mann der ist, den man niedergeschlagen und aus dem Verkehr gezogen hat.«
    »Woran hätte man das merken können?«, dachte Peter laut nach.
    »Ganz einfach«, erwiderte Bob. »Vielleicht hat Justus geredet, als er bewusstlos war. Natürlich in seiner Muttersprache. Also brauchten sie nur noch eins und eins zusammenzuzählen.«
    »Mag sein. Wahrscheinlich hatten sie aber noch eine zweite Spur.« Justus stand auf und leerte sein Portemonnaie und seine Hosentaschen aus. Auf dem Tisch landeten neben Lira-Scheinen und italienischem Hartgeld auch ein paar Dollar-Münzen. Er hob sie hoch. »Bestimmt haben sie mich durchsucht. Und dann haben sie amerikanisches Geld gefunden.«
    »Also wissen sie doch, wer du bist«, folgerte Peter.
    »Wer ich bin? Nein. Sie kennen keinen Namen und wissen nichts sonst von mir. Nur, dass ich Amerikaner und euer Freund bin. Dass wir Detektive sind, weiß bisher nur Alexandra.« Justus legte eine kurze Besinnungspause ein. »Okay. Bleibt dieses Mädchen.«
    »Die Spinne? Gehört natürlich auch zu einer Bande«, stellte Bob fest.
    Peter, der von den drei Jungen die meisten Erfahrungen mit Mädchen besaß, malte sich sogleich eine romantische Szene aus. »Als sie dich da liegen sah, in diesem schrecklichen Loch, blass, betäubt, hilflos, da hat sie sich unsterblich in dich …«
    »Da hast du unserer Spinne einfach so leidgetan«, unterbrach ihn Bob, »dass sie nicht anders konnte, als heimlich abzuhauen, uns zu suchen und zu dir zu führen.«
    Justus tat, als hätte er Peters Fantasie glatt überhört. »Wenn du recht hast, ist sie also eine Verräterin«, wandte er sich an Bob. »Wenn die Bande dahinterkommt, schwebt die Spinne selbst in Gefahr.«
    »Wieso hat sie uns eigentlich geholt?«, dachte Peter laut nach. »Sie hätte dich ja selbst befreien können.«
    Nur für einen Augenblick war Justus ratlos. Dann schüttelte er den Kopf. »Erstens waren vielleicht noch andere Mitglieder der Bande in dem Haus in der Via del Ponte, als sie losging, um euch zu suchen.«
    Bob setzte ein Grinsen auf. »Dann hätte sie allerdings riskiert, dass wir mit denen aneinandergeraten. Wirklich sehr nett.«
    Justus ließ sich nicht beirren. »Und zweitens: Wenn sie mit mir allein in dem Haus gewesen wäre, hätte sie befürchten müssen, dass ich sie mir schnappe, sobald sie die Tür aufschließt.« Er sah auf die Uhr. »Es wird uns nichts anderes übrig bleiben, als uns in San Lorenzo sehr gründlich umzusehen. Wenn das mit dem Nachrichtensystem stimmt, wird unser Auftauchen bald bemerkt und gemeldet. Dann werden diese Herrschaften sich ja etwas einfallen lassen.«
    Peter dachte daran, wie mühsam es am Vortag gewesen war, mit den Fahrrädern durch das heiße Rom zu strampeln. Er schlug vor, eine Vespa zu mieten, was sogleich von den beiden anderen gebilligt wurde. Mit dem ausdrücklichen Zusatz, dass jedes Mal neu beschlossen werden musste, wer mit der Vespa fahren durfte und wer sich mit anderen Verkehrsmitteln fortbewegen musste.
    »Außerdem sollten wir uns zwei Handys ausleihen«, ergänzte Justus. Er hatte sich schon mächtig mokiert über die – wie er sagte – eitlen Römer, die offenbar nichts Besseres zu tun hatten, als mit einem drahtlosen Telefon am Ohr durch die Straßen der Ewigen Stadt zu laufen und sich ungeheuer wichtig und unentbehrlich vorzukommen. »Sonst bin ich ja ganz entschieden gegen diese Dinger. Aber ausnahmsweise und für unsere speziellen Zwecke sind sie vielleicht doch nützlich. Erst recht, wenn es nötig werden sollte, uns zu trennen.«
    »Und was ist mit Alberto?«, fragte Peter.
    »Den rufe ich als Ersten an. Wir wollen uns heute Abend mit ihm treffen. Am alten Verschiebebahnhof von San Lorenzo«, verkündete der Erste

Weitere Kostenlose Bücher