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und die Schattenmaenner

und die Schattenmaenner

Titel: und die Schattenmaenner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Johanna Henkel-Waidhofer
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Justus, während er ein Ei köpfte, »solche Sachen können wir uns nicht gefallen lassen. Ich werde heimtückisch k. o. geschlagen, verschleppt und stundenlang eingesperrt …«
    »Und wenn wir nicht gekommen wären, würdest du wahrscheinlich immer noch in diesem Loch schmachten«, unterbrach Bob ihn grinsend und zeigte mit dem Messer auf das reichhaltige Büffet. »Zum Frühstück hätte dir die Spinne ein Glas Wasser und zwei Scheiben trockenes Brot hingestellt. Wenn überhaupt!«
    Justus ließ sich nicht beirren. »Und Bob wird von irgendwelchen finsteren Burschen fast ins Jenseits befördert. Also gibt es Leute, die ziemlich brutal vorgehen.«
    »Sehr richtig.« Peter nickte. »Solche Methoden passen nicht besonders gut zu harmlosen kleinen Handtaschenräubern. Da muss es um mehr gehen.«
    »Und unser Freund Alberto benimmt sich reichlich komisch.« Mit der einen Hand rührte Justus gedankenverloren in seinem Tee, mit der anderen zupfte er an seiner Lippe.
    »Was kann er gemeint haben, als er von seinem Berufsgeheimnis sprach?«, fragte Bob in die Runde.
    Justus zögerte kurz, dann beschloss er, sich noch ein Brot mit Blütenhonig aus den italienischen Bergen zu gönnen. »Ihr erinnert euch doch daran, dass er von seinem Auftrag erzählt hat. Er soll eine Fotoreportage über die Scippatori machen. Wir wissen, dass er verfolgt worden ist.« Er tastete nach seiner Beule. Sie tat immer noch weh. »Frage: Warum?«
    Bob schob seinen Teller zurück, räkelte sich, streckte die Beine aus und verschränkte die Hände im Nacken. »Diese beiden Burschen haben dich ausgeschaltet. Sie wollten nicht gestört werden. Und sie wollten wissen, wer du bist, weil sie dachten, dass auch du Alberto verfolgst.«
    »Wissen sie, wer du bist?«, fragte Peter.
    Der Erste Detektiv schüttelte den Kopf. »Kaum. Meinen Pass hatte ich hier in der Pension. Und als ich wieder zu mir kam, hat niemand mit mir geredet. Keine Menschenseele hat sich um mich gekümmert, bis ihr kamt.«
    Peter runzelte die Stirn. »Bist du sicher? Woher wusste die Spinne dann, dass du zu uns gehörst?«
    Auf diese Frage wussten Justus und Bob auch keine Antwort. »Sieht ganz so aus«, meinte Bob schließlich, »als hätten wir es nicht mit Anfängern zu tun.«
    Ignazio und Sofia kamen hinzu. Ihre Wirtin schien noch immer oder schon wieder zornig zu sein und stemmte energisch die Arme auf den Tisch. In ihrem Kauderwelsch aus Englisch, Italienisch und Französisch machte sie ihren jungen Gästen aus Kalifornien klar, dass sie ihnen etwas zu erzählen hatte. »Ignazio will sagen englisch«, verkündete sie, und ihr Mann nickte ergeben.
    Sie begann. »Wisst ihr, was ist grrrößte Gemeinheit?«, übersetzte Ignazio. Und dann berichtete Sofia von einem Trick der Scippatori, den sie ganz besonders hinterhältig fand: Eine nette alte Dame führt ihren kostbaren Pelzmantel spazieren und wird prompt auf der Straße von zwei Jugendlichen überfallen, die an dem kostbaren Mantel zerren und versuchen, ihn ihr auszuziehen. Die alte Dame, eine erfahrene Römerin, ist auf so etwas gefasst und leistet heftigen Widerstand. Ein zufällig vorbeikommender älterer Herr mit weißen Haaren eilt hinzu und schlägt die beiden Räuber mit seinem Spazierstock in die Flucht. »Kommen Sie, sagt Signorrre zu Signorrra«, fuhr Ignazio fort, »ich Sie lade ein. Drrrüben ist Café, dorrrt Sie sich erholen von Schrrreck.« Sofia begleitete ihre Erzählung mit immer wilderen Gesten. Sie sprach rasend schnell, und Ignazio hatte Mühe, sie zu Pausen zu bewegen, in denen er dolmetschen konnte.
    »Die beiden gehen in Café. Netter Signorrre hilft Signorrra aus teures Pelzmantel. Hängt an Garrrderrrobe auf. Nach zehn Minuten er bittet Entschuldigung und geht zu Toilette …« Sofia standen die Haare buchstäblich zu Berge. »Niemals er kommt zurrrück«, übersetzte Ignazio. »Signorrra wird nervös, geht zu Garrrderrrobe – Pelzmantel weg.«
    Verzweifelt reckte Sofia die Hände gen Himmel. Aus ihrem Mund ergoss sich eine Flut anklagender Sätze. »So gemein, diese Banden. Steckt reizender Signorrre mit diesen Jungen, mit diese Kinderrrverrrbrrrecher, unter einer Decke. Spielt Beschützer, ist Betrrrüger! Ist selber grrroßer Gauner mit weißes Haar! So schlecht ist Welt«, dolmetschte Ignazio und zuckte mit den Schultern.
    Sofias Stimme hingegen überschlug sich. »So schlecht ist Welt«, wiederholte Ignazio, der offensichtlich längst dazu übergegangen war, nur noch das Nötigste von dem zu

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