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und die Schattenmaenner

und die Schattenmaenner

Titel: und die Schattenmaenner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Johanna Henkel-Waidhofer
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Detektiv.
    Peter stand auf und streckte sich einmal kräftig. »Pünktlich. Um sieben. Diesmal soll er allein kommen. Und dann sprechen wir mit ihm gründlich über sein Berufsgeheimnis.«
    Bob blieb noch sitzen. »Ich bin mit allem einverstanden. Aber bis die drei ??? an die Arbeit müssen, haben sie ein paar Stunden Zeit. Und die werden sie nutzen, um Rom anzusehen.« Er angelte seinen Fremdenführer und las die Namen von Stadtvierteln vor, die sie noch nicht besucht hatten. Und auch Justus erwähnte einige bedeutende antike Bauwerke, die er unbedingt besichtigen musste. »Schließlich«, sagte er, »wird es ein paar Jahre dauern, bis wir wieder nach Rom kommen.«

Unerwartete Begegnung
    Eine Stunde später standen die drei Jungen andächtig staunend auf den steilen Rängen des Kolosseums. »Ein tolles Bauwerk. Aber wisst ihr, was hier vor zweitausend Jahren alles passiert ist?«, fragte Justus und wies nach unten, in die Arena des antiken vierstöckigen Amphitheaters. »Fürchterlich ist es da zugegangen. Schon während des Baus sind hunderte von Sklaven hier elendig gestorben, an Hunger und Schwäche, und weil sie von den Aufsehern misshandelt wurden. Als das Kolosseum im Jahre 80 nach Christus eingeweiht wurde, da wurde hundert Tage lang gefeiert. Allein diese Feiern haben dreitausend Gladiatoren das Leben gekostet.«
    »Wie geschah das?«, wollte Bob wissen.
    »Es gab verschiedene Methoden. Zum Beispiel mussten sie sich gegenseitig erschlagen. Wer überlebte, der wurde wilden Tieren vorgeworfen.«
    »Grässlich.« Bob starrte nach unten, wo einige Zimmerleute geschäftig hin und her liefen. Er bildete sich ein, das Brüllen der Löwen zu hören und die Schreie und das Wehklagen der Todgeweihten.
    Peters Stimme riss ihn aus seinen Gedanken. »Und da, wo wir jetzt stehen, haben die alten Römer gestanden und sich köstlich amüsiert.«
    »Lasst uns gehen!« Bob runzelte die Stirn. Über ihnen lachte ein blauer Himmel, ein sanfter Wind sorgte für Kühlung und trug noch ganz schwach den Geruch des Mittelmeers in die Ewige Stadt. Er holte ihre kleine Liste mit den Sehenswürdigkeiten hervor, denen sie einen Besuch abstatten wollten. Mit einem dicken Strich hakte er das Kolosseum ab. »Unser nächstes Ziel ist erheblich angenehmer.«
    »Die Thermen«, riet Justus, dessen einzige sportliche Leidenschaft das Schwimmen war. Nur zu gern hätte er sich jetzt in die Fluten eines Bades geworfen – und dabei überlegt, wie sich die Römer früher wohl in ihren Thermen gefühlt haben mochten, in diesen riesigen Anlagen, in denen bis zu dreitausend Menschen gleichzeitig Platz gefunden hatten.
    »Falsch«, entgegnete Bob. »Die Gärten des Vatikans.«
    Nachmittags fuhren die drei ??? mit der Metro nach San Lorenzo. Unterwegs beschlossen sie, als Erstes direkt in die Höhle des Löwen zu marschieren, in die Via del Ponte, wo Justus gefangen gehalten worden war. Nach einigem Suchen in der schmalen Gasse fanden sie die Eingangstür fest verschlossen. Alles Rütteln half nichts.
    Peter pflanzte sich auf der Straßenmitte auf und sah die ärmliche Fassade von Nummer 25 hinauf. »Hallo!«, schrie er. »Halloo!!« Nichts rührte sich.
    Unterdessen suchte Justus vergeblich nach einem Klingelschild. Dafür bemerkte er, wie sich in der ersten Etage des Hauses auf der anderen Straßenseite eine Gardine bewegte. Er zückte sein Taschenlexikon und stieß Bob in die Seite. »Nachbar, das heißt ›vicino‹. Ich werde jetzt ein wenig herumklingeln und die Leute fragen, was sie von ihren ›vicini‹ in Nummer ›venti cinque‹ wissen.«
    Bob zog die Augenbrauen hoch. »Viel Spaß«, sagte er.
    »Weißt du was Besseres?«
    »Eigentlich nicht. Außer, zur Polizei zu gehen.«
    »Das ist gegen unsere Berufsehre. Oder?«
    »Wir könnten eine Ausnahme machen.«
    »Warum?«
    »Erstens sind wir in den Ferien. Zweitens sind wir im Ausland. Und drittens können wir die Sprache nicht.«
    »Ich spreche Latein«, erwiderte Justus ungerührt. »Außerdem haben wir ein Lexikon.« Er überquerte die Straße, musterte das Namensschild und drückte auf die Klingel, die zu der Wohnung im ersten Stock gehörte. »Rührt sich was da oben?«, fragte er leise zu Peter hinüber. Der stand immer noch wie ein General ohne Truppen in der Mitte der kleinen Straße.
    Nicht im ersten Stock, sondern im Parterre ging ein Fenster auf. Eine Frau mit verhärmtem Gesicht und einem Haarknoten im Nacken lehnte sich heraus, musterte die drei jungen Leute, die um ihre Wohnung

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