und die verschwundene Seglerin
matt.
Bob meldete sich. Schweigend hörte er zu, sagte nur einmal »Ja« und schwieg dann wieder. Kelly und Peter sahen ihn mit wachsender Spannung an, während Justus die Augen geschlossen hielt und den Kopf in seinen Armen vergraben hatte.
»Und?«, drängte Peter, als Bob aufgelegt hatte.
»Das war Cotta. Don Jordan ist aus seiner Ohnmacht aufgewacht. Der Polizist, den sie an seinem Bett postiert haben, hat berichtet, er hätte die ganze Zeit wirr geredet. Aber immer wieder kam dieselbe Vokabel vor: Erpressung.«
»Was noch?«, wollte Kelly wissen.
»Der Inspektor meint, wir sollen uns gefälligst in Acht nehmen. Er macht sich Sorgen um uns.«
Justus erhob sich. »Ist nicht nötig«, sagte er. Plötzlich knuffte er erst Peter und dann Bob in die Seite. »Ich entschuldige mich. Richtig feierlich. Ich glaube, ich war ziemlich blöd.«
Verblüfft starrten ihn die drei an.
Bob fasste sich als Erster. »Es geschehen noch Zeichen und Wunder«, meinte er gerührt. Er nahm das Buch von Dan Spencer und untersuchte es gründlich. »Tut mir leid«, sagte er dann zu Justus. »Es ist ein kleiner Knick drin. Aber lesen kann man noch alles.« Er verzog den Mund zu einem Grinsen. »Es muss einen Ehrenplatz in deiner Bibliothek kriegen. Einen guten Zweck hat es schon erfüllt, noch ehe du es gelesen hast.«
»Ist ja toll, wie flott ihr das Kriegsbeil begrabt«, mischte sich Kelly spöttisch ein. »Hoffentlich hält der Frieden jetzt für einige Zeit. Dann können wir ja endlich zur Lagebesprechung übergehen. So heiÃt das doch bei den drei ???, oder?«
T ante Mathildas Experiment
»Genau so heiÃt es.« Peter sprang auf und ging zu den drei Dutzend Liegestütz über, die er als Spitzensportler jeden Tag zu absolvieren pflegte. »Fangt an, ich höre euch zu.«
Bob sah auf seine Uhr, zog die Stirn kraus und nickte. »Moment noch. Bin gleich wieder da.« Und schon war er aus der Tür.
Er überquerte den Schrottplatz und stand kurz darauf im Wohnzimmer von Onkel Titus und Tante Mathilda. Mrs Jo-nas las gerade Zeitung, und ihr Mann hatte sich in die Buchführung seines Gebrauchtwarencenters vertieft.
»Können Sie sich noch an die Stimme von Irma Bannister erinnern?«, wandte Bob sich an Onkel Titus.
»Natürlich«, brummte Mr Jonas etwas geistesabwesend.
»Und könnten Sie sich vorstellen, dass Ihre Frau ungefähr so reden kann wie sie?«
»Meine Frau? So reden wie Irma?« Onkel Titus schien das ein äuÃerst merkwürdiger Einfall zu sein. Er hielt den Kopf schief und betrachtete seine Frau von oben bis unten, bis sie ärgerlich wurde: »Starr mich nicht so an! Man könnte glauben, du siehst mich zum ersten Mal!«
»Mrs Jonas, Sie sollen nur ein paar Worte sprechen, am Telefon«, sagte Bob.
»So, und welche Worte wären das?«, wollte sie wissen.
»Ganz einfach. Sie müssen bloà sagen: âºHallo, Kwan, ich binâs, Irmaâ¹.«
Tante Mathilda reagierte so misstrauisch, wie er es erwartet hatte. »Und warum sollte ich das tun, Bob Andrews?« Immer wenn Tante Mathilda etwas nicht passte, das wusste er, nannte sie die Jungen auch bei ihrem Nachnamen.
»Weil wir doch alle Ihrem Mann helfen wollen bei dieser Spiegelgeschichte, oder?«
Mr Jonas strich über die hoch aufragenden Enden seines Schnurrbarts, dann polierte er mit dem Zeigefinger seinen Nasenrücken. Die ganze Zeit lieà er seine Frau nicht aus den Augen.
Sie saà in ihrem Sessel und überlegte angestrengt. »Es liegt mir aber gar nicht, mich als jemand zu melden, der ich gar nicht bin«, wandte sie schlieÃlich ein. »Und auÃerdem: Irma? Sagtest du Irma?«
»Ganz recht«, entgegnete Bob.
»Aber die ist doch tot!«
»Das ist es ja gerade«, sagte Bob. »Es ist ein Experiment, wenn Sie wissen, was ich meine.«
»Ich verstehe kein Wort«, sagte Tante Mathilda entrüstet.
»Da muss ich ihr recht geben«, schaltete Mr Jonas sich in die geheimnisvolle Unterhaltung ein. »Warum muss sie sagen, sie sei Irma, wo die Ãrmste längst auf dem Boden des Pazifiks liegt?«
Bob setzte seine Ãberredungsmiene auf, die schon so oft bei Widerspenstigen gewirkt hatte. »Es würde zu lange dauern, bis ich Ihnen das erklärt habe«, sagte er mit Nachdruck. »Bitte vertrauen Sie mir einfach. Sie werden es nicht bereuen,
Weitere Kostenlose Bücher