und die verschwundene Seglerin
zugelassen ist.«
»Der Chrysler?«, wollte Bob wissen.
»Natürlich.«
Bob blickte Peter mit hochgezogenen Augenbrauen an. Aber der Zweite Detektiv rollte mit den Augen und zuckte nur mit den Schultern. »Ich habe gar nicht darauf geachtet, vor lauter Stress«, murmelte er.
»Wofür habt ihr mich?» Kelly lächelte. » 4 LIK 274 .«
L u Kwan schweigt
Am nächsten Morgen rief Justus als Erstes mit verstellter Stimme und unter falschem Namen bei Olivia an, um die Adresse des Ladens zu erfragen, in dem ihre Mutter arbeitete. Ohne Zögern gab sie sie ihm und der Erste Detektiv hatte prompt ein schlechtes Gewissen. Auf das Frühstück verzichtete er, trotz des Protestes von Tante Mathilda. Nichts essen und sich stattdessen ständig mit zwielichtigen Personen abzugeben, das könne auf die Dauer nicht gutgehen, hatte sie gesagt. Justus hatte sich über diesen Anflug von Eifersucht bei seiner Tante gewundert, denn gemeint war damit zweifellos Irma Bannister. Eineinhalb Stunden später stand er in Santa Monicas regem Geschäftsviertel vor einem kleinen Laden. Es drangen ähnlich starke Gerüche heraus, wie Justus sie schon aus der Wohnung der Chinesin kannte. Er atmete tief ein und drückte die Klinke herunter. Der Laden war vollkommen leer, jedenfalls, was Menschen anbetraf. Dafür war er mit tausenderlei bunten Gegenständen gefüllt. Kerzen, Stäbchen, Gewürze, Lampen, Deckchen, Porzellanfiguren, Tierschädel, Bilder, Ketten, Ringe und vieles mehr zierten Wände, Kästen, Regale und Vitrinen. Ãberall flackerten Kerzen. Sonderbar, dachte Justus, sie hat ihre Wohnung so eingerichtet wie ihren Arbeitsplatz. Er schnappte nach Luft, so intensiv strömte ein unbeschreibliches Gemisch von Düften auf ihn ein.
»Womit kann ich dienen?«
Justus fuhr herum. Vollkommen geräuschlos war Mrs Lu Kwan hinter seinem Rücken aufgetaucht. Sie war kaum gröÃer als ihre Tochter.
»Ich muss Sie dringend sprechen«, sagte Justus. »Sind wir hier ungestört?«
Mrs Lu Kwan zog beinahe unmerklich die Augenbrauen hoch. »Solange kein Kunde kommt«, entgegnete sie sanft.
»Mein Name ist Justus Jonas«, sagte er. Er hatte sich entschlossen, mit offenen Karten zu spielen. Deshalb war er auch nicht überrascht, als Mrs Lu Kwan einen Schritt zurückwich. »Du und dein Freund, ihr habt meine Tochter ausgefragt.« Der Tadel in ihrer weichen Stimme war nicht zu überhören. Justus hielt es für besser, darauf nicht einzugehen. »Mein Onkel steckt in Schwierigkeiten. Ich muss ihm helfen. Und deshalb suche ich â Irma Bannister.«
Mrs Lu Kwan drehte sich auf dem Absatz herum und verschanzte sich hinter der Theke. Dort musterte sie den Schmuck in einer gläsernen Kassette so gründlich, als wollte sie selbst etwas kaufen. Justus unterdrückte ein Stöhnen. Der süÃliche Duft der Räucherstäbchen war zwar betörend, nahm ihm aber mehr und mehr die Luft.
»Irma Bannister ist tot, junger Mann«, sagte Lu Kwan schlieÃlich. Sie vermied es immer noch, ihn anzusehen.
Justus zeigte in eine Ecke des Ladens, wo er gleich beim Hereinkommen einen Radiorekorder entdeckt hatte. Er klopfte auf seine Hosentasche. »Hier drin habe ich eine Kassette. Angenommen, wir würden sie dort drüben in den Rekorder einlegen, dann würden Sie Ihre eigene Stimme hören. Die Aufnahme stammt von gestern Nachmittag und darauf sagen Sie, Sie freuten sich â¦Â«
»Schon gut«, unterbrach ihn Mrs Lu Kwan. »Was willst du?«
»Erfahren, wo ich sie finde.«
»Ausgeschlossen.«
»Warum?«
»Ich habe geschworen, dass ich sie niemals verrate.« Die schwarzen Augen der Chinesin sahen ihn unerbittlich an.
Justus hatte zwar mit so etwas gerechnet. Als es jetzt eintraf, spürte er doch die Enttäuschung. »Wissen Sie, dass Sie sich strafbar gemacht haben?«, fragte er.
»Womit?«, fragte sie zurück. Aber er hörte an ihrem Ton, dass sie die Antwort längst kannte.
»Sie hätten natürlich die Polizei benachrichtigen müssen, als Irma Ihnen schrieb, sie sei gar nicht ertrunken.«
»Woher weiÃt du, dass sie mir das geschrieben hat?«
Statt zu antworten, angelte Justus eine der Visitenkarten der drei ??? aus seiner Jackentasche. Mrs Lu Kwan warf einen langen Blick darauf. Dann spielte Justus seinen letzten Trumpf aus. »Inzwischen geht es gar nicht mehr
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