und die verschwundene Seglerin
vorüberpreschten. In einiger Entfernung folgte wieder ein Waldstück. Aber da! Vor der ersten Baumreihe â¦!
»Festhalten!«, stieà er hervor. Kelly schien sofort zu begreifen, was er vorhatte, denn sie sagte nur: »Okay«, und packte mit beiden Händen den Türgriff. Peter ging etwas vom Gas. Ein rascher Blick nach hinten zeigte ihm, dass der andere aufrückte. Ruhig Blut, dachte Peter, aber in seinem Kopf dröhnte es. Er kniff die Augen zusammen: Er hatte sich nicht getäuscht. Dieses graue Band am Saum des Waldes war tatsächlich â
»Jetzt!«, schrie Kelly.
Im letzten Moment riss Peter den Wagen auf die andere StraÃenseite. Zugleich stieg er mit aller Kraft auf die Bremse. Rechts sah er den Chrysler vorüberfliegen. Die Reifen seines MG kreischten, als er ihn nach links zwang. Schleudernd, immer noch mit hohem Tempo, bog der Wagen in den Feldweg ein, der das Waldstück säumte. Viel hätte nicht gefehlt und die Schnauze des MG hätte sich in einen Baum gebohrt.
Peter warf im Rückspiegel einen Blick auf den Chrysler und erschrak. Da gab es nur noch einen undurchdringlichen grauen Schleier. Dann begriff er: Die Piste war von der Sommerhitze so ausgedörrt, dass die Räder des MG gewaltige Staubwolken aufgewirbelt hatten.
Er ballte die Faust und stieà sie wie wild gegen die Windschutzscheibe. Den Schmerz an den Knöcheln fühlte er nicht. »Juhu!«, brüllte er, »juhu!«
»Ja«, schrie Kelly und fiel ihm um den Hals, »ja! Geschafft!«
Peter jagte den Wagen weiter den Feldweg entlang. Er selbst hatte eine tadellose Sicht und die wenigen Schlaglöcher in der Fahrbahn waren nicht tief genug, um ihn zu einer langsameren Fahrweise zu zwingen. Mit Genugtuung sah er in seinem Seitenspiegel die riesige Staubfahne, die der MG hinter sich herzog. Von dem Chrysler war weit und breit keine Spur. Aber Peter wollte ganz sichergehen, denn fürs Erste legte er keinerlei Wert mehr auf nähere Bekanntschaft mit ihrem unheimlichen Verfolger. Erst nach zwei Meilen bremste er und bog in den Wald ab. Vorsichtig lieà er das Auto in eine Mulde rollen, die vom Feldweg aus nicht einzusehen war.
Kelly beugte sich vornüber, schlug die Hände vors Gesicht und stammelte etwas, das Peter nicht verstand. Für einige Sekunden saà er regungslos und wie betäubt hinter dem Steuer. Mechanisch griff er nach der Türklinke. Als er ausstieg, wäre er beinahe auf den feuchten Waldboden gesackt, so weich waren seine Knie. Er schloss die Augen und vor ihm tauchten wieder die Scheinwerfer des Chrysler auf, kurz bevor er sie rammte.
»Na warte«, murmelte er leise, »das war kein Spaà mehr. Das wirst du mir büÃen.«
S tich ins Wespennest
Wie gewöhnlich hob der Inspektor sofort ab, als Justus ihn anrief. Der Erste Detektiv lehnte an dem kleinen Schreibtisch im Hauptquartier der drei ???, starrte auf den Eimer, der immer noch voll Regenwasser unter der undichten Stelle im Dach stand, und rätselte, wie Cotta es fertigbrachte, fast immer erreichbar zu sein. »Tag, Inspektor, hier Justus Jonas.«
»Freut mich, Sherlock Holmes. Lange nichts voneinander gehört«, kam die Bassstimme des Polizisten aus dem Hörer. »Ich hatte schon befürchtet, die Unterwelt von Rocky Beach und Umgebung hätte beschlossen, euch ein für alle Mal aus dem Verkehr zu ziehen.« Inspektor Cotta besaÃ, wie die drei Jungen wussten, einen grimmigen Humor, der vor nichts und niemandem Halt machte.
Justus hatte so etwas erwartet und sich eine richtig coole Antwort zurechtgelegt. »Stimmt sogar, Inspektor. Aber die Gangster würfeln noch, wer von ihnen den Auftrag kriegt. Es traut sich so recht keiner an uns ran.« Er stellte sich das Schmunzeln auf Cottas Gesicht vor.
»Kann ich verstehen. Mit euch ist nun mal nicht gut Kirschen essen. Und jetzt zur Sache. Du rufst mich ja nicht an, um bloà Konversation zu machen. Also, wo brenntâs?«
Justus verzog das Gesicht. »Wenn wir das wüssten«, sagte er etwas kleinlaut. »Wir ahnen bloÃ, dass da etwas faul ist.«
»Wo?«
»Nicht mal das können wir genau sagen.« Justus fühlte sich nicht wohl in seiner Haut. Normalerweise hatten sie ihre Fälle schon halb gelöst, ehe sie den ersten Kontakt zu Cotta aufnahmen. Meist aber präsentierten sie ihrem Freund bei der Polizei von Rocky Beach gleich den ganzen aufgeklärten Fall,
Weitere Kostenlose Bücher