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und die verschwundene Seglerin

und die verschwundene Seglerin

Titel: und die verschwundene Seglerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Johanna Henkel-Waidhofer
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schlanker Junge. Mit der einen Hand hielt er sich vorsichtshalber am Schrank fest, in der anderen Hand hatte er eine Art Spachtel. Bob zwickte sich in den Arm, um festzustellen, ob er träumte. Der Junge, der die undichte Stelle im Dach des Campingwagens sanierte, hatte eine unheimliche Ähnlichkeit mit Justus Jonas, dem Superhirn.
    Â»Steht nicht da rum wie die Ölgötzen«, schnarrte der Erste Detektiv und stieg ächzend von seinem Schemel herunter. »Löst mich lieber ab! Ich habe schon einen ganz lahmen Arm.«
    Entkräftet ließ er die Rechte sinken und beförderte den Spachtel in den gelben Eimer, ehe er sich auf die Liege fallen ließ, die Hände im Nacken verschränkte und die beiden Freunde herausfordernd ansah. »Ihr kommt gerade rechtzeitig, um euch ebenfalls verdient zu machen.«
    Peter warf einen kritischen Blick in den Eimer. Auf dem Boden schwamm eine dicklich-gräuliche Substanz. »Selbst angerührt?«, erkundigte er sich mitfühlend.
    Justus zog es vor, nicht gleich zu antworten. »Natürlich«, gab er dann würdevoll zurück. »Wer denn sonst?«
    Peter stippte mit dem Finger hinein und fand die Masse ziemlich nass. »Und damit dichtest du das Dach ab?« Er pflanzte sich unter der lecken Stelle auf und betrachtete sie kritisch. In ihrer Mitte hatte die klebrige Masse schon die ersten Umrisse eines Tropfens gebildet. Noch höchstens eine halbe Minute, schätzte Peter, dann würde er zu Boden fallen. Wahrscheinlich würde es ein anderes »Plopp« geben als bei dem Regenwasser im Eimer, aber sonst blieb eigentlich alles beim Alten. Er unterdrückte einen Seufzer. An diesem Meisterwerk der Dachdeckerkunst Kritik zu üben würde unweigerlich einen neuen Krach bedeuten, womöglich schlimmer als der erste. Hilfe suchend sah er Bob an und zuckte mit den Schultern.
    Â»Ich weiß, das Ganze taugt nichts«, tönte es in diesem Moment von der Liege. »Ich habe die Mischung nicht richtig hingekriegt. Deswegen bin ich ja froh, dass ihr jetzt da seid.«
    Peter fuhr auf dem Absatz herum und starrte Justus fassungslos an. »Sag das noch mal«, stotterte er.
    Â»Warum sollte ich?«, gab das Superhirn cool zurück. »Du hast doch genau gehört, was ich gesagt habe.«
    Bob strahlte übers ganze Gesicht. »Unser Chef meint, seine Begabungen lägen überwiegend woanders. Und wir wissen …«, er tippte Peter auf die Schulter, »… dass unser Chef praktisch immer recht hat.«
    Justus setzte sein unverschämtestes Grinsen auf. Sein Mund reichte von einem Ohr zum anderen. »Haarscharf erfasst. Aber wir machen ein Geschäft: Ich gebe zu, dass mir diese Spachtelmasse nicht ganz geglückt ist. Und ihr zeigt mir, wie es richtig gemacht wird. Okay?« Mit einem Schwung kam er wieder hoch. »Und was macht unser Fall? Habt ihr zufällig Irma Bannister getroffen?«
    Â»Das nicht. Aber interessant war es schon«, sagte Peter langsam. Er hatte noch etwas Mühe, der verwirrenden Entwicklung zu folgen. War das nicht schon das zweite Mal binnen kürzester Zeit, dass Justus Jonas einräumte, irgendetwas sei ihm nicht ganz gelungen? Er kniff die Augen zusammen und sah den Ersten Detektiv prüfend an.
    Â»Gesundheitlich alles in Ordnung?«, fragte er vorsichtshalber.
    Â»Alles bestens.« Justus verzog keine Miene. »Bin toll in Form. Morgen machen wir einen Ausflug. Natürlich nur, wenn ihr einverstanden seid.« Peter staunte schon wieder. Normalerweise fragte ihr Anführer nicht lange, ob die beiden anderen damit einverstanden waren. Vielleicht brütete er doch etwas Gefährliches aus? »Aber der Reihe nach«, fuhr Justus fort. »Was gab es bei Don Jordan?«
    Â»Erzähl du erst mal, was du bei Mrs Lu Kwan erreicht hast«, verlangte Bob. Als Justus darauf bestand, erst den Bericht seiner Freunde zu hören, wurde gelost. Justus gewann und Peter und Bob erzählten abwechselnd von ihrer Begegnung mit dem Reporter und dem geschwätzigen Polizisten.
    Justus pfiff durch die Zähne, als Peter erwähnte, wie gut die Beschreibung des geflohenen Besuchers auf Santoria passte. »Damit kann ich nicht konkurrieren«, sagte er knapp. »Mrs Lu Kwan gibt zwar zu, dass Irma noch lebt. Aber das wussten wir ja bereits. Verraten, wo Irma ist, wollte sie nicht.«
    Â»Und wohin geht morgen unser Ausflug?«, wollte Bob wissen.
    Â»Nach Santa Monica«,

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