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und die verschwundene Seglerin

und die verschwundene Seglerin

Titel: und die verschwundene Seglerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Johanna Henkel-Waidhofer
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Versicherungsbetrug.«
    Bob nickte versonnen. »Genau so ist es. Und weil es so war, blieb Irma Bannister nichts anderes übrig, als über einen Mittelsmann alle verbliebenen Objekte zu verscherbeln. Auch solche, die sie normalerweise nie zum Kauf angeboten hätte. Vielleicht, weil sie wusste, dass etwas mit ihnen nicht stimmte.«
    Â»Zum Beispiel den Spiegel aus Dallas, Texas«, sagte Peter. »Eine Fälschung. Eine gute Fälschung, aber eine Fälschung.«
    Â»So ist es. Leicht ist ihr das alles nicht gefallen«, machte Bob weiter. »Denken wir an Onkel Titus, der ja immer die Hände für Irma ins Feuer legen wollte. Aber sie sah einfach keinen Ausweg mehr.« Er machte eine Pause. »Und dann taucht Don Jordan auf. Wie sagte mein Vater? Eine Kreuzung aus Schlitzohr und Windhund. Der hat in der Zeitung über Irmas Tod im Pazifik berichtet. Aus irgendeinem Grund, den wir nicht kennen, ist er misstrauisch geworden. Er hat angefangen, Nachforschungen anzustellen. Und weil er kein schlechter Journalist ist, hat er herausgefunden, dass alles eine Täuschung war.«
    Justus hatte bis dahin teils aufmerksam, teils widerwillig zugehört. Aber er hatte geschwiegen. Theorien über ihre Fälle aufzustellen, dafür war bekanntlich das Superhirn zuständig. Natürlich wusste er längst, worauf Bob hinauswollte. »Und dann hat Don Jordan zu allem Überfluss Irma Bannister erpresst«, fiel Justus schließlich ein. »Er hat ihr gedroht, sie und ihren Neffen auffliegen zu lassen, wenn er nicht auch noch etwas von dem Kuchen abbekäme.« Geschickt balancierte er ein zweites Stück Kirschkuchen auf seinen Teller. »Deswegen hat er so komisch reagiert, als wir bei ihm waren. Deswegen hat er euch beide aus seinem Krankenzimmer geworfen. Soweit passt das ja alles zusammen. Aber einen Schwachpunkt hat deine Theorie doch: Er hätte nicht nur herausfinden müssen, dass Irma gar nicht tot war. Er hätte auch noch an sie herankommen müssen. Sonst könnte er sie nicht erpressen.«
    Bob drehte die Innenflächen seiner Hände nach außen. »Ich weiß«, gab er zu. »Beweisen kann ich das nicht. Und natürlich hätte er auch eine schöne Portion Glück haben müssen. Aber schließlich ist er ein gerissener Reporter. Mein Vater sagt, Don Jordan arbeitet seit über zwanzig Jahren in der Gegend westlich von Los Angeles und kennt da jeden Sandhügel. Und im Übrigen sollten wir nicht vergessen, was Cotta gesagt hat: Als Mr Jordan ohne Bewusstsein war, hat er dauernd etwas von Erpressung gemurmelt. Könnte doch sehr gut so eine Art unfreiwilliges Geständnis gewesen sein.«
    Peter klatschte eine Ladung Sahne auf seinen Kirschkuchen und schob den Kuchen der Einfachheit halber komplett in den Mund. Unglücklicherweise rutschte dabei die Hälfte der Sahne herunter und verzierte Sekundenbruchteile später seine frisch gewaschene Jeans. Mit einem Fluch wollte er aufspringen.
    Â»Bleib sitzen!« Justus stieß ihn zurück. Sorgfältig trug er mit seiner Gabel die Sahne von Peters Hose ab. Zum Schein sah er sich suchend um, wo er sie loswerden konnte, um die Schlagsahne dann blitzschnell zwischen seinen Zähnen verschwinden zu lassen.
    Â»Du kannst doch nie genug kriegen.« Bob hatte kopfschüttelnd zugesehen. »Lass uns weitermachen. Am tiefsten von allen drei Beteiligten sitzt natürlich Santoria im Sumpf. Vielleicht stammt sogar die ganze Idee mit dem vorgespielten Ertrinken seiner Tante von ihm. Womöglich hatte er sogar von vornherein vor, sie hereinzulegen und sie nicht korrekt auszuzahlen, weil er ja wusste, dass sie sich nicht wehren konnte.«
    Peter nickte. »Wäre möglich.«
    Â»Und in dieser Situation tauchen plötzlich Peter und Kelly auf«, fuhr Bob fort. »Sie stellen Fragen über Irma Bannister: Alarmstufe eins für Mr Santoria!«
    Â»Der ein paar Stunden vorher Don Jordan, um den lästigen Erpresser auszuschalten, einen Blumenkübel auf den Kopf fallen ließ. Entweder er selbst oder er hat jemanden geschickt. Und jetzt verliert er die letzten Hemmungen. Er jagt auch hinter euch jemanden her, wenn er es nicht sogar selbst war.«
    Peter schluckte. »Und nachdem wir ihm in letzter Sekunde ein Schnippchen geschlagen haben, geht er ins Krankenhaus und versucht, Don Jordan endgültig aus dem Verkehr zu ziehen.« Er sah zu den beiden Freunden. »Ein bisschen

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