und die verschwundene Seglerin
»Herein!«
»Geh du vor«, raunte Peter in Bobs Ohr. »Du kennst ihn ja schon.« Bob nahm den Blumenstrauà und marschierte in das Zimmer. Am Fenster lag jemand, von dem nur die eine Gesichtshälfte zu sehen war. Die andere war verbunden, ebenso wie Schulter und Arm auf der rechten Seite.
»Guten Tag, Mr Jordan«, sagte Bob höflich. »Das ist Peter Shaw, ein Freund von mir. Wir haben von Ihrem Missgeschick gehört und wollten Ihnen diese Blumen â¦Â« Weiter kam Bob nicht. Das offene Auge des Patienten starrte ihn so fassungslos an, dass er vergaÃ, den Satz zu Ende zu bringen. Peter erklärte, er werde eine Vase besorgen, und verzog sich erleichtert nach drauÃen.
»Verschwindet«, tönte es aus dem Bett zu Bob herüber. »Und die Blumen könnt ihr auch wieder mitnehmen.« Mühsam und ächzend setzte sich der Reporter auf. Die freie Gesichtshälfte verzerrte sich vor Schmerz.
»Aber wir dachten, Sie wären vielleicht froh, wenn wir â«
»Wenn ihr, was?«
»Wenn wir Ihnen helfen würden?«
Das Auge sah Bob feindselig an. »Wobei könntet ihr mir schon helfen?«
»Bei der Suche nach der Person, die das gemacht hat.«
»Was geht euch das an?«, schnappte es aus dem Bett. »Dafür ist die Polizei da. Und jetzt raus!«
Die Tür ging auf und Peter erschien mit einer Vase. »Mr Jordan legt keinen Wert auf unseren Besuch«, sagte Bob und winkte den Zweiten Detektiv mit einem Blick wieder nach drauÃen. »Selbstverständlich werden wir das respektieren.«
Im Hinausgehen hörte er den Reporter etwas knurren, was nicht genau zu verstehen war.
Bob nahm Peter die Vase ab und marschierte zum Stationszimmer, wo zwei Schwestern saÃen und Kaffee tranken. »Der Patient auf Zimmer 411 mag weder uns noch die Blumen. Darf ich sie Ihnen schenken?« Und schon standen die Tulpen auf dem Tisch. Sie sahen prächtig aus in der kobaltblauen Vase und die beiden Schwestern bedankten sich überschwänglich.
»Ist Mr Jordan immer so schwierig?«, erkundigte sich Bob so beiläufig wie möglich.
»Kann man wohl sagen«, sagte die sommersprossige von den beiden und bekam sogleich einen Rüffel von der anderen. Mit strenger Miene verkündete sie, über Patienten dürften keinerlei Auskünfte gegeben werden.
Bob seufzte und trat den Rückzug an. Er kam gerade hinzu, wie der Zweite Detektiv versuchte, den Polizisten unauffällig in ein Gespräch zu verwickeln.
»Geben Sie gut auf Mr Jordan acht«, schaltete sich Bob in die Unterhaltung der beiden ein. »Er ist ein wichtiger Journalist und vielleicht kommt noch mal jemand und will ihm ans Leder.«
»Würde ich keinem raten«, erwiderte der Polizist. Dabei zog er die Augenbrauen hoch und tippte auf den Colt, der an seiner Hüfte baumelte. Er musterte die beiden von oben bis unten. Die Art, wie er sich am Kinn kratzte, verriet, dass er heftig nachdachte. »Ihr seid Freunde von Cotta, wie?«
»Kann man wohl sagen«, stellten Bob und Peter gleichzeitig fest.
»Na, dann wird er ja wohl nichts dagegen haben.«
»Wogegen, Officer?«, forschte Peter.
»Hmm.« Das Kratzen am Kinn wurde stärker und Bob befürchtete schon, dass die Fingernägel des Polizisten allmählich Spuren in seinem Gesicht hinterlassen würden. »Dagegen, dass ich euch eine kleine Information gebe.«
»Eine Information?« Peter gab sich Mühe, nicht allzu interessiert zu klingen.
»Müsste natürlich ganz unter uns bleiben«, sagte der Polizist leise. Er warf einen Blick den Flur hinunter. »Gestern«, sagte er hastig. »Gestern Morgen. Ich â äh, ich musste â ich â äh, ihr versteht schon, oder?«
»Klar!«, nickte Peter. »Jeder muss mal.«
»Genau«, stimmte der Polizist zu. Seine Stimme sank zu einem Flüstern herab. »Und als ich zurückkomme, da sehe ich doch tatsächlich, wie ein Kerl an der Tür steht und schon die Klinke in der Hand hat.« Der Polizist wies den langen Flur hinunter. »Das Klo ist dort hinten, ganz am anderen Ende. Der Gang war gerade vollkommen leer. âºHalt! Stehen bleiben!â¹ hab ich gebrüllt, hab meine Waffe rausgerissen â aber mich sehen und wie der Blitz hier um die Ecke wegrennen, das war für diesen Kerl eins.« Der Polizist zog die beiden ein paar Schritte weiter an die Stelle, wo der Flur in einem
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