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und ein Geist aus alten Zeiten

und ein Geist aus alten Zeiten

Titel: und ein Geist aus alten Zeiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheridan Winn
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abgenommen und eingesteckt.«
    Dad zog eine Grimasse, als wolle er sagen: So ein Blödsinn!
    Er verbrachte die nächsten zehn Minuten mit der Suche nach seinen Manschettenknöpfen. Er öffnete sämtliche Schubladen, durchsuchte jede noch so kleine Schachtel, aber die Manschettenknöpfe fand er nicht.
    »Wo hast du sie zuletzt gesehen?«, fragte Mum.
    Dad rieb sein Kinn. »Ich hätte schwören können, dass ich sie noch heute Morgen im Lederkästchen habe liegen sehen.«
    »Lass uns noch mal alles durchsuchen«, seufzte Mum.
    Kurze Zeit später ging Dad nach unten in die Küche. Grandma und die Cantrip-Schwestern hatten sich zum Abendbrot um den Esstisch versammelt. Archie versuchte Bert abzuschlecken, der den jungen Hund entschieden in die Schranken verwies.
    »Hat irgendeiner meine Manschettenknöpfe gesehen?«, fragte Dad.
    Alle schüttelten den Kopf. »Tut mir leid, Dad«, sagte Flame.
    »Vielleicht sind sie im Auto?«, überlegte Marina.
    »Oder in deiner Sakkotasche?«, warf Grandma ein.
    »Nein, dort haben wir schon nachgesehen«, sagte Dad. »Sie scheinen sich in Luft aufgelöst zu haben.« Und er ging wieder nach oben, um ein Paar Ersatzmanschettenknöpfe zu holen.
    Grandma sah nachdenklich aus.
    »Was ist los, Grandma?«, fragte Flame.
    »Mir ist gerade eingefallen, dass ich heute Nachmittag meinen Füller nicht finden konnte. Ich bewahre ihn in meiner Schreibtischschublade auf, wie ihr wisst. Ich habe überall nach ihm gesucht.«
    »Hast du ihn gefunden?«, fragte Marina.
    Grandma schüttelte den Kopf. »Nein, aber ich bin sicher, er taucht schon wieder auf.«
    Flora lehnte sich vor, die braunene Augen vor Erwartung weit aufgerissen. »Los, Grandma, erzähl uns von dem alten Haus! Endlich haben wir dich für uns!«
    Grandma lächelte.
    Die Geschichte, die sie ihren Enkelinnen erzählte, begann genauso wie die Geschichte, die Glenda am Abend zuvor Verena erzählt hatte. Aber sie entwickelte sich anders.
    »Margaret Cantrips Ehemann, Thomas, war ein fauler Kerl und ständig betrunken«, sagte Grandma. »Keiner verstand, warum sie ihn geheiratet hatte. Er gab ihr ganzes Geld für Alkohol aus, und sie mussten ihr Haus verkaufen.«
    Sidney hatte das alte Haus und das Grundstück, auf dem es stand, gekauft, erklärte Grandma. Im Gegensatz zu Glenda ließ Grandma die Tatsache, dass er Thomas und Margaret eine fürstliche Summe für ihr Haus gezahlt hatte, nicht unter den Tisch fallen.
    »Sidney gab ihnen sehr viel mehr, als das Haus wert war«, sagte Grandma. »Er war ein guter Mensch, und er wollte sicherstellen, dass für Margaret und ihre Kinder gesorgt sein würde.«
    Thomas und Margaret zogen in die Stadt und eröffneten ihren Obstladen, erzählte sie, aber er trank weiter und die Geschäfte liefen nicht gut. Dann starb Thomas und alles wurde noch viel schlimmer. Die arme Margaret. Für Sidney war es schlimm, sie so unglücklich zu sehen, erklärte Grandma. Er und Margaret hatten sich als Kinder sehr nahe gestanden. In beiden waren irgendwann die magischen Kräfte der Cantrips erwacht.
    Die vier Mädchen lauschten der Erzählung fasziniert.
    »Sidneys Magie war sehr stark«, fuhr Grandma fort. »Und Margarets Kräfte waren ähnlich groß. Sie wussten beide, dass sie ihre Magie nur zum Guten einsetzen durften. Ihre Mutter Lily war immer sehr streng gewesen, was das anging. Aber Margaret hatte bei der Wahl ihres Ehemanns einen Fehler gemacht. Als ihr Leben zusehends schwerer wurde, versuchte sie sich in dunkler Magie – vielleicht dachte sie, das könnte ihnen irgendwie helfen. Sidney war unglücklich darüber, dass seine Schwester sich einen Trunkenbold als Ehemann ausgesucht hatte. Als er hörte, dass Margaret sich der dunklen Magie zugewandt hatte, machte er sich große Sorgen. Indem er ihr Haus kaufte und ihnen das Geld gab, hoffte er, Margarets Leben würde sich damit zum Guten wenden.
    »Aber Thomas trank mehr und mehr und starb schließlich«, erzählte Grandma. »Margarets Stimmung wurde immer düsterer, und irgendwann richtete sie ihre Magie gegen ihre Mitmenschen. Sie wurde verbittert und eifersüchtig, denn sie war wütend, dass ihr Leben so unglücklich verlaufen war.«
    »Und was geschah dann?«, fragte Sky.
    »Nun, es gab noch einen weiteren Streitpunkt in der ganzen Geschichte, abgesehen vom Geld«, sagte Grandma. »Und das war, wem das Geheimnis der Cantrip-Magie anvertraut werden würde.«
    »Ist das nicht der Plan, den wir diesen Sommer gefunden haben?«, fragte Flame.
    »Ich glaube, der

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