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und ein Geist aus alten Zeiten

und ein Geist aus alten Zeiten

Titel: und ein Geist aus alten Zeiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheridan Winn
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sich gekommen war.
    »Hast du ihn gesehen? Hast du ihn gesehen, Verena?«, rief Janey wild gestikulierend.
    »Es war ein Gespenst«, schrie Pia. »Ich habe es genau gesehen!«
    »Das war dermaßen unheimlich!«, rief Lisha aufgelöst. Ihre Augen waren so groß wie Untertassen.
    Marina kam die Treppe hochgestürzt und sprang ihrer Schwester zur Hilfe.
    »Hast du ihn gesehen?«, fragte Janey Verena wieder.
    Verena stand vollkommen unbeeindruckt da und schüttelte den Kopf. »Nein, ich habe nichts gesehen«, erwiderte sie. Als Flame von hinten auf sie zukam, drehte sie sich um. Die beiden Mädchen sahen sich eine Sekunde in die Augen. Dann lächelte Verena ein hauchfeines Lächeln. Ein Lächeln, das besagte: Wir haben ihn beide gesehen, und du weißt es. Flame nickte kaum wahrnehmbar, als wolle sie sagen: Ja, ich weiß.
    Gott sei Dank hat sie den Mund gehalten, dachte Flame. Sie ging rasch zu Flora und flüsterte: »Wo ist der Geist hin?«
    »Den Flur lang, der Himmel weiß, wo er jetzt ist«, flüsterte Flora mit zusammengebissenen Zähnen.
    Dann waren auf einmal alle da. Hoshi, Fern und Rachel riefen: »Was ist passiert?«
    Dad marschierte den Flur entlang und fragte: »Was geht hier vor?« Direkt hinter ihm war Mum, das Gesicht aschfahl.
    »Wir haben ein Gespenst gesehen!«, sagte Lisha zu Dad. »Es kam zu uns in den Wandschrank. Es war einfach schrecklich!«
    »Tatsächlich?«, sagte Dad und rieb sich das Kinn. »Nun, dies ist eine Halloweenparty und man weiß nie, was auf Cantrip Towers so alles passiert.«
    Mum kümmerte sich indes um Katie. »Colin«, sagte sie, »hilfst du mir mal?«
    Gemeinsam führten sie das Mädchen zu einem Stuhl. Dann wiesen sie sie an, ihren Kopf zwischen die Knie zu stecken.
    »Bleib eine Minute so, Katie«, sagte Mum. »Es wird dir gleich besser gehen.«
    Um sie herum schnatterten die Mädchen aufgeregt durcheinander. Mum bat sie in ihrer bestimmten Art, sich zu beruhigen. »Es ist gut, ihr Lieben. Kein Grund, sich so aufzuregen.«
    Katie richtete sich auf und versuchte aufzustehen.
    »Wir bringen sie besser nach unten, Colin«, sagte Mum entschlossen. Dann forderte sie die Mädchen auf: »Also gut, alle miteinander. Lasst uns zurück in die Küche gehen.«
    »Ja, kommt schon«, sagte Dad.
    Flame sah nach, ob auch niemand mehr im Wandschrank war, und schloss die Tür. Dann ging sie hinter den anderen die breite Mahagonitreppe ins Erdgeschoss hinunter.
    Die Mienen der Cantrip-Schwestern waren besorgt.
    »Das werden wir uns bis in alle Ewigkeit anhören müssen«, flüsterte Marina Flora und Sky zu.
    »Wie sollen wir das nur erklären?«, fragte Sky.
    »Versuch es gar nicht erst, Sky. Versprich es mir!«, drängte Flora sie leise. »Behaupte einfach, du weißt von nichts.«
    Sky nickte.
    »Ist Margaret weg, Flame?«, flüsterte Marina.
    Flame nickte. »Ich denke schon.«
    »Hast du den Plan noch?«, flüsterte Flora.
    Flame nickte und klopfte sich auf die Brust.
    Den ganzen Weg nach unten brach das Geschnatter nicht ab.
    Lisha fragte immer wieder: »Ihr habt es doch auch gesehen?«
    »Das war nur ein Streich, den euch das Licht gespielt hat«, sagte Marina.
    »Aber warum war die Luft plötzlich so eiskalt?«, wandte Janey ein. »Das müsst ihr doch gespürt haben!«
    »Auf dem Dachboden ist es immer kalt«, erwiderte Marina.
    »Und diese Hände. Wo sind die hergekommen?«, fragte Lisha. »Ich habe Hände gesehen!«
    »Warum ist Katie in Ohnmacht gefallen?«, wollte Fern wissen. Sie wedelte mit ihren Fledermausflügeln.
    Bald darauf saßen sie alle in der Küche zusammen und hielten Becher mit heißem Kakao in den Händen. Flames Honigkuchen wurden herumgereicht und alle beruhigten sich. Katies Lebensgeister erwachten schnell, während sie den leckeren Kuchen aß.
    »Es tut mir so leid, Mrs Cantrip«, sagte sie und lächelte beschämt.
    »Kein Grund, sich zu entschuldigen!«, erwiderte Mum freundlich. »Es tut mir leid, dass du solche Angst gehabt hast.«
    Als Lisha den Mund öffnete und wieder davon anfangen wollte, sagte Mum ruhig, aber bestimmt: »Lisha, bitte. Es reicht.«
    Lisha guckte verletzt. »Was glauben Sie, was wir da oben gesehen haben, Mrs Cantrip?«
    Es herrschte gespannte Stille. Alle sahen Mum an. Sie holte tief Luft und guckte in die Runde. Dann wechselte sie einen Blick mit Dad.
    Schließlich sah Mum Lisha an und lächelte. »Um deine Frage zu beantworten, ich weiß nicht, was ihr gesehen habt. Aber es tut mir sehr leid, dass es euch so große Angst eingejagt

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