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und ein Geist aus alten Zeiten

und ein Geist aus alten Zeiten

Titel: und ein Geist aus alten Zeiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheridan Winn
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Halloweenparty

    Um halb sechs am Mittwochabend war alles für die Party bereit. In der Bibliothek und im Wohnzimmer prasselten die Kaminfeuer. Die Küche wurde von Kerzen und den vier unheimlichen Kürbisköpfen erleuchtet. In der Mitte des Raumes bog sich der Tisch unter den Halloween-Leckereien. Als die Cantrips zusammenkamen, gab es großes Hallo und Gelächter.
    »Ihr seht irre aus!«, rief Sky ihren Eltern zu. Mum und Dad standen so steif da, als hätten sie ein Brett verschluckt, die Arme vor sich ausgestreckt und die Köpfe zur Seite geneigt.
    »Wir sind Zombieärzte!«, sagte Dad und rollte mit den Augen. Sein Gesicht glänzte kalkweiß und um die Augen hatte er tiefe rote Ringe. Sein kastanienbraunes Haar stand wirr vom Kopf ab, und er trug einen weißen Arztkittel. Um seinen Hals hing ein blutgesprenkeltes Stethoskop.
    An seiner Seite bewegte Mum sich ruckartig vorwärts. Ihr blondes Haar hatte sie zu einem krausen Durcheinander in den Nacken gekämmt. Auf ihr bleiches Gesicht hatte sie in Dunkelrot einen wild gezackten Mund gemalt. Mum lachte schallend. »Ihr seht auch toll aus!«, rief sie, als sie ihre Töchter sah. Da war Flame, die geheimnisvolle Hexe, in ihrem roten Seidenkleid und langen roten Handschuhen. Als Haarband diente ihr ein dunkelgrünes Halstuch, das kupferfarbene Haar fiel ihr lose auf die Schultern. Ihr Gesicht war hellgrün geschminkt und ihre Lippen bildeten zwei schwarze Striche. Auf den Augenlidern hatte sie smaragdgrünen Lidschatten und einen dicken schwarzen Lidstrich aufgetragen.
    Marina zog die Kapuze ihres schwarzen Samtumhangs zurück und zischte sie an. Sie schnappte mit ihren Vampirzähnen und zerkratzte die Luft mit ihren langen weißen Fingernägeln. Ihr Gesicht war totenbleich und am Kinn tropfte Blut hinunter. Flora, eine schlanke schwarze Katze mit Schnurrhaaren, fauchte und zeigte die Krallen, während Sky als Skelett herumsprang.
    Dann klingelte es.
    »Los geht’s!«, sagte Dad.
    Und da waren sie: Flames Freundinnen Pia und Lisha, die als Kräuterhexe und Goth-Prinzessin verkleidet waren. Marinas Freundinnen Janey und Su-Ling kamen als roter Teufel und Mitternachtsfee. Floras Freundin Katie ging als untote Braut, Rachel als Vampir. Hoshi, Skys Freundin, lärmte schrecklich als heulendes Monster, während die als Fledermaus verkleidete Fern ununterbrochen mit den Flügeln schlug.
    Als Letzte traf Verena Glass ein. Sie schwebte regelrecht in den Raum. In ihrem Zauberinnenkostüm sah sie umwerfend aus.
    Plötzlich war die Küche voller kichernder und kreischender Kreaturen. Sie standen bei Kerzenlicht mit ihren Limonadegetränken beisammen und bewunderten gegenseitig ihre Kostüme.
    In der entspannten, wohligen Atmosphäre versuchten die Cantrip-Schwestern und ihre Eltern den Gedanken an den Geist zu verdrängen.
    »Es wird alles gut gehen, mach dir keine Sorgen«, versicherte Dad Mum mehrere Male.
    Die Schwestern waren da weniger optimistisch. Sie fragten sich nicht,
ob
Margaret erscheinen würde, sondern
wann
. Denn dass sie erscheinen würde, dessen waren sie sich sicher. Aber schon bald nahmen sie Aufregung und Spaß gefangen.
    Um Archie wurde viel Aufhebens gemacht. Bert beobachtete geringschätzig, wie die Mädchen den kleinen schwarzen Welpen verhätschelten.
    »Er ist ja sooo süß!«, zwitscherte Fern und streichelte Archies Bauch.
    Dann war es Zeit für das Essen. Mit Tellern und Besteck bewaffnet näherten sich die Mädchen dem himmlischen Büfett. In der Mitte des Tisches ragte ein Turm von Flames Paradiesäpfel auf.
    »Die hier sind verteufelt gut!«, sagte Lisha und schnappte sich eine Backpflaume im Speckmantel.
    »Sie heißen ›Teufelsreiter‹!«, sagte Flame lachend.
    »Das ist ja so cool!« Katie kicherte und schlürfte ihren grellgrünen Milchshake.
    »Ich hoffe, wir spielen nachher Sardinen, das wäre irre mit all den Schränken hier«, sagte Janey.
    Marina nickte, den Mund voller Köstlichkeiten.
    »Lasst uns alle Lichter ausmachen, dann wird es richtig gruselig!«, schlug Verena vor.
    Mum ging mit Platten herum und bot den Mädchen weitere Leckereien an, während Dad die Getränke nachfüllte.
    Hin und wieder drehten sich die Cantrip-Schwestern zu den Kürbissen um, aber sie sahen völlig normal aus. An diesem Abend hatten sie keine lebendigen Augen, und die Mädchen genossen ihre Party.
    Nach dem Festschmaus gingen alle ins Wohnzimmer, den größten Raum des Hauses. Dad fungierte als Schiedsrichter, während die Mädchen aufgeteilt auf zwei

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