und ein Geist aus alten Zeiten
Mannschaften
Der wandernde Apfel
spielten. Mum machte mit, damit die Mannschaften gleich groß waren. Das Lachen nahm kein Ende, als die beiden Teams versuchten, ihren Apfel von Kinn zu Kinn weiterzugeben, ohne die Hände zu benutzen. Dann spielten sie
Mumienwickeln
, mit einer Menge Klopapier, und knackten den Code, den Dad sich für seine geheime Halloween-Gruselbotschaft ausgedacht hatte.
Nach einer kurzen Getränkepause war es Zeit,
Sardinen
zu spielen. Mum hielt ihnen einen großen Hut hin, in dem sich dreizehn gefaltete Zettelchen befanden, und sie zogen alle eines. Floras Freundin Rachel war die erste Sardine. Das große dunkelhaarige Vampirmädchen verließ das Zimmer und schloss die Tür hinter sich. Sie lief schnell durch die Küche bis in die Speisekammer und zog die Tür hinter sich zu. Es war dunkel und kalt in der Kammer, aber Rachel wartete aufgeregt und mit gespitzten Ohren.
Eine halbe Minute später rannten die übrigen zwölf Mädchen los und suchten das große Haus nach ihr ab. Sie verteilten sich, öffneten Türen, suchten hinter Möbelstücken und sahen in den Schränken nach. Die meisten von ihnen gingen nach oben, drei suchten im Erdgeschoss. Jedes Mal, wenn eines der Mädchen Rachel entdeckte, versteckte es sich mit ihr in der Speisekammer. Immer mehr Mädchen leisteten ihr dort Gesellschaft, und die Zahl der Sardinen wuchs. Hoshi suchte als Letzte noch nach Rachel. Mum gab ihr den Tipp, dem Geschnatter zu folgen, das aus der Speisekammer drang.
»Gefunden!«, schrie sie und riss die Tür zur Kammer auf. Alle strahlten. »Das war toll!« Sie lachten, als sie aus der Speisekammer drängten. »Können wir noch eine Runde spielen?«
Flame flüsterte Marina zu: »So weit, so gut.«
»Hoffen wir mal, es bleibt dabei«, flüsterte Marina zurück.
»Es ist eine tolle Party«, sagte Flora leise, die sich zu ihnen gesellt hatte. »Alle haben Riesenspaß.«
Dann ging es zurück ins Wohnzimmer, wo Mum ihnen wieder den Hut hinhielt.
Alle platzten schier vor Aufregung, als Pia den Zettel mit der Aufschrift
Sardine
aus dem Hut zog. Sie kannte das Haus gut und rannte die Treppe hinauf bis zum Dachboden. Dort wandte sie sich nach rechts und ging den Flur bis zu einem großen Wandschrank in der Nähe des Westturms entlang. Sie öffnete ihn, ging hinein und zog die Tür hinter sich zu. Dann wartete sie mit klopfendem Herzen.
Bald darauf suchten die Mädchen das ganze Haus nach Pia ab. Die Hexe und die Vampire, das Monster, die Fledermaus, die schwarze Katze, die untote Braut, die Mitternachtsfee, der rote Teufel und die Zauberin streiften lautlos durch das Haus.
Flame wollte gerade die Treppe hochgehen, als sämtliche Lichter anfingen zu flackern und dann erloschen. Einen Moment lang lag das Haus in absoluter Dunkelheit. Flame keuchte. O nein, bitte nicht, dachte sie.
Als die Lichter wieder angingen, brauste ein eisiger Luftzug an Flame vorbei. Sie tastete über ihr Kleid, um festzustellen, ob der Plan immer noch sicher an ihrem Dekolleté verstaut war, hob ihren roten Seidenrock an und rannte die Treppe hinauf in den ersten Stock.
In der Küche räumten die Zombies gerade auf, als die Lichter ausgingen. »O nein, nicht heute Abend«, sagte Mum verzweifelt.
»Ich bin sicher, es wird alles gut gehen, Liebes«, sagte Dad. Als das Licht wenige Augenblicke später wieder anging, tauschten sie einen halbwegs beruhigten Blick.
Im ersten Stock öffnete Flame eine Tür nach der anderen. Einige Mädchen schlichen in der Nähe herum, aber jedes einzelne von ihnen war ganz auf die Suche nach Pia konzentriert.
Der Geist ist nicht hier, dachte Flame. Ich würde ihn fühlen …
Schnell rannte sie in den zweiten Stock und ging zuerst in ihr eigenes Zimmer, dann in die Zimmer ihrer Schwestern. Als sie aus Floras Zimmer kam, flackerten die Lichter erneut. Sie stand reglos da und wartete ab.
Es ist so düster, dachte Flame. Was geht hier vor?
Etwas berührte ihr Gesicht. Plötzlich waren alle ihre Sinne hellwach. Es war, als könne sie jeden Laut hören, jede Bewegung der Luft wahrnehmen. Margaret ist in der Nähe, dachte sie. Dann: Da kommt jemand …
Sie trat ein paar Schritte zurück, bis in die Nische neben Floras Zimmertür.
Im Schatten verborgen, beobachtete Flame, wie Verena an ihr vorbeischlich und die Tür von Marinas Zimmer öffnete. Sie spazierte hinein, auf der Suche nach den Sardinen. Kurze Zeit später kam sie wieder heraus und sah sich auf dem Flur um. Flame hielt den Atem an. Verena stand
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