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und ein Geist aus alten Zeiten

und ein Geist aus alten Zeiten

Titel: und ein Geist aus alten Zeiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheridan Winn
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nur fünf Meter entfernt, hatte Flame aber noch nicht entdeckt.
    Die Luft wurde eiskalt.
    Der Geist ist hier, dachte Flame. Ihr Atem beschleunigte sich, ihr Herz begann zu rasen.
    Verena fühlt ihn auch, dachte sie, als sie sah, wie das große blonde Mädchen sich langsam um die eigene Achse drehte, als folge sie etwas.
    Und plötzlich konnte Flame ihn sehen: den Geist von Margaret Cantrip! Er umkreiste Verena Glass!
    Flame sah fasziniert und verblüfft zu. Dieses Mal verhielt der Geist sich nicht bedrohlich.
    Es sieht beinah freundlich aus, wie er Verena umkreist, dachte Flame. Als würden die beiden miteinander tanzen …
    Das ist seltsam, dachte Flame und kniff die Augen zusammen. Weiß Margaret etwa, dass Verena ihre Ururenkeltochter ist? Spürt Verena etwas? Warum lächelt sie? Sie hat jedenfalls keine Angst, dachte Flame. Sie beobachtet den Geist nur …
    Dann plötzlich wirbelte der Geist davon.
    Ein kalter Schauer fuhr Flame durch Mark und Bein. Es geschah so plötzlich, dass sie sich verschluckte und husten musste. Verflixt, dachte sie und presste die Hand auf den Mund. Verena sah zu ihr herüber. Ihre Blicke trafen sich.
    Sie sieht mich an, dachte Flame. Sie weiß, dass ich gesehen habe, wie der Geist sie umkreist hat …
    Verena wandte sich rasch ab und ging den Flur weiter. Flame wartete einen Moment, bis sie ihre Schritte auf der Treppe zum Dachboden hörte.
     
    In dem großen Wandschrank in der Nähe des Westturms hatte Pia geduldig gewartet. Es dauerte ungefähr fünf Minuten, dann fand Lisha sie. Zusammen flüsterten sie in der Dunkelheit, bis die Tür sich öffnete und Katie hereinkam.
    »Sardine!«, flüsterte sie kichernd.
    »Komm schnell rein, sonst sieht dich noch jemand!«, mahnte Pia und zog sie in den Schrank. Einige Minuten später öffnete Janey die Tür, sah, wie das Flurlicht die Gesichter ihrer Freundinnen aufleuchten ließ, lachte und kroch zu ihnen. Schließlich fand auch Flora die Sardinen. »Miau«, flüsterte sie. »Darf ich reinkommen?«
    Die fünf Mädchen unterhielten sich leise. Wer wohl als Nächste den Wandschrank öffnen würde?
    Da wurde die Klinke heruntergedrückt und die Tür öffnete sich langsam.
    Flora, die direkt neben der Tür stand, erstarrte.
    Sie wusste sofort, dass es keines der Mädchen war, das zu ihnen hereinwollte.
    Es ist der Geist!, dachte sie panisch. Sie war vor Angst wie gelähmt. Was soll ich nur tun? Ich kann meine magischen Kräfte hier drinnen nicht einsetzen. Margaret Cantrip ist da draußen, und ich bin mit den Mädchen allein!
    Als sich die Tür öffnete, fuhr ein Stoß eiskalter Luft in den Wandschrank und streifte die Gesichter der Mädchen.
    Die fünf Mädchen erschraken, sie konnten ihre Blicke nicht von der Tür lösen. Eine schmale, weiße Hand streckte sich im Dämmerlicht nach ihnen aus. Pia, Katie und Janey schrien lauthals auf.
    »Was ist das?«, rief Lisha, den Tränen nahe.
    Die Mädchen klammerten sich aneinander, als sich die Tür weiter öffnete. Ein gespenstischer schwarzer Schatten schob sich in den Wandschrank und schwebte über ihren Köpfen. Zwei lange weiße Hände wuchsen daraus hervor, als wäre er im Begriff, eine von ihnen zu packen.
    »Ein Geist!«, schrie Pia. »Das ist ein Geist!«
    Lisha kreischte ohrenbetäubend. Janey stimmte ein. Katie brach in Tränen aus und versteckte ihr Gesicht in den Händen. Dann sank sie zu Boden.
    »Katie ist in Ohnmacht gefallen!«, rief Lisha, die Katie aufgefangen hatte. Flora half ihr, die Freundin zu stützen. Der wirbelnde schwarze Schatten kreiselte schneller und schneller, bis er zu einer Kugel zu schrumpfen schien. Dann schoss er von einem Moment auf den anderen aus dem Wandschrank in den Flur, an Verena vorbei, und verschwand.
    Als Flora mit Katie aus dem Wandschrank kam, sah sie noch, wie der Geist davonjagte. Dann entdeckte sie Verena und ihre Blicke kreuzten sich.
    Flora war sofort klar, dass Verena den Geist gesehen hatte. Den Mädchen im Wandschrank rief sie zu: »Alles in Ordnung, es ist niemand hier!«
    Aber die Mädchen hörten ihr gar nicht zu. Sie hatten einen Geist gesehen! Alle schrien durcheinander.
    Die übrigen Partygäste und Bewohner des großen Hauses hörten den Lärm und stürzten auf den Dachboden. Während die Mädchen aus dem Wandschrank auf den Flur stolperten, stand Verena ein paar Meter abseits und beobachtete den Trubel. Hin und wieder sah sie Flora prüfend an. Die hatte immer noch damit zu kämpfen, Katie aufrecht zu halten, die inzwischen wieder zu

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