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Und Finsternis wird kommen

Und Finsternis wird kommen

Titel: Und Finsternis wird kommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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Finsternis. Man kann nicht erwarten, daß sich unter diesen Bedingungen Leben entwickelt, das fundamental von Licht abhängig ist. Außerdem …«
    Sheerins Stuhl fiel um, als der Psychologe aufsprang.
    »Aton hat die Lichter gebracht.«
    »Huh!« sagte Beenay, wandte sich um und grinste vor Erleichterung von einem Ohr zum anderen.
    Aton hielt ein halbes Dutzend fußlange, einen Zoll dicke Stangen im Arm.
    »An die Arbeit, alle! Sheerin, kommen Sie und helfen Sie mir.«
    Sheerin trottete an die Seite des alten Mannes, und schweigend befestigten die beiden die Stäbe in Metallhaltern, die an den Wänden hingen.
    Feierlich, als beginge er eine sakrale Handlung, riß Sheerin ein großes Streichholz an und reichte es Aton, der die Flamme an das obere Ende des ersten Stabes hielt.
    Die Flamme umspielte eine Weile zögernd die Spitze, bis ein plötzliches, knisterndes Aufflackern Atons faltiges Gesicht in gelbes Licht tauchte. Er ließ das Streichholz sinken, und spontane Beifallsrufe ließen die Fenster erzittern.
    Sechs Zoll hohe Flammen zuckten aus der Spitze des Stabes empor. Auch die anderen Stäbe wurden entzündet, bis sechs Feuer den Raum gelb erhellten.
    Das Licht war trüb, trüber sogar als das dürftige Sonnenlicht. Wie verrückt wirbelten die Flammen hin und her, gebaren schwankende Schatten. Die Fackeln rauchten stark, und es roch wie in einer Küche, wenn das Essen angebrannt ist. Aber sie spendeten gelbes Licht.
    Sie genossen das gelbe Licht, nachdem sie vier Stunden im düsteren, schwermütigen Schein von Beta verbracht hatten. Sogar Latimer hob die Augen von seinem Buch und blickte verwundert um sich.
    Sheerin wärmte seine Hände an einer Flamme, achtete nicht auf den Ruß, der seine Finger mit feinem grauen Staub überzog, und flüsterte hingerissen vor sich hin: »Wie schön! Wie schön! Ich habe noch nie zuvor bemerkt, was Gelb für eine wundervolle Farbe ist.«
    Aber Theremon betrachtete die Fackel mißtrauisch. Er rümpfte die Nase, als er den ranzigen Geruch bemerkte und fragte: »Was ist das?«
    »Holz«, sagte Sheerin kurz.
    »Nein, das ist es nicht. Die Stäbe verbrennen nicht. Die obere Spitze ist verkohlt, und die Flamme scheint aus dem Nichts emporzuschießen.«
    »Das ist ja gerade das Schöne. Das ist ein wunderbarer, kunstvoller Licht-Mechanismus. Wir haben ein paar hundert davon hergestellt, aber die meisten wurden natürlich in den Schutzbunker gebracht.« Er wandte sich zu Theremon und wischte seine rußigen Hände mit einem Taschentuch ab. »Man nimmt starkes Schilfrohr, trocknet es sorgfältig, weicht es in tierischem Fett ein, dann zündet man das Ganze an, und das Fett verbrennt nach und nach. Diese Fackeln brennen eine halbe Stunde lang ohne Unterbrechung. Großartig, nicht wahr? Diese Methode wurde von einem jungen Gelehrten auf der Saro-Universität entwickelt.«
    Inzwischen hatte die Aufregung sich wieder gelegt. Latimer hatte seinen Stuhl direkt unter eine Fackel gestellt und las wieder in seinem Buch. Seine Lippen bewegten sich monoton, während er Gebete zu den Sternen sprach. Beenay hatte sich wieder zu seinen Kameras begeben, und Theremon nutzte die Gelegenheit, um sich Notizen für den Artikel zu machen, den er am nächsten Tag für die Saro City Chronicle schreiben wollte, eine Beschäftigung, der er schon seit zwei Stunden nachging, äußerst methodisch, äußerst gewissenhaft und, wie er sehr wohl wußte, äußerst sinnlos.
    Aber, wie Sheerin amüsiert bei sich feststellte, das Notizenmachen lenkte den Reporter von der Tatsache ab, daß der Himmel sich jetzt mit schrecklichem, tiefem Purpurrot überzog, als ob er eine gigantische, frischgeschälte Runkelrübe wäre.
    Die Luft wurde dichter. Wie ein fühlbares Wesen trat die Dunkelheit in den Raum, und der tanzende Kreis der gelben Lichter hob sich immer schärfer vom dämmernden Grau dahinter ab. Immer ätzender stieg der Rauch auf, und die Fackeln gaben kleine kichernde Laute von sich, als sie immer tiefer herabbrannten. Der leise Schritt eines Mannes, der seinen Arbeitstisch umkreiste, auf zögernden Zehenspitzen, gelegentliches tiefes Atemholen, wenn wieder einmal jemand versuchte, in dieser Welt, die sich in die Schatten zurückzog, nicht die Fassung zu verlieren.
    Es war Theremon, der zuerst den merkwürdigen Lärm hörte. Es war ein vages Geräusch, kaum wahrnehmbar, hätte nicht diese Totenstille unter der Kuppel geherrscht.
    Der Reporter richtete sich auf und steckte sein Notizbuch ein. Er hielt den Atem an und

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