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Und Finsternis wird kommen

Und Finsternis wird kommen

Titel: Und Finsternis wird kommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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gegessen?« Obwohl Rose selbst nichts gegessen hatte, fühlte sie keinen Hunger.
    »Ja, sicher.«
    »Ich habe uns zu Mittag und zu Abend etwas zu essen bringen lassen«, erklärte Drake. »Sandwiches.« Seine Stimme klang müde.
    »Hallo, Drake«, sagte Rose. Es war das erstemal, daß sie sich an ihn wandte.
    Er blickte sie kaum an.
    »Hallo.«
    »Ihre Tomaten sind wirklich ein bemerkenswertes Gemüse«, sagte der Hawkin-Bewohner. »Auf meinem Planeten gibt es nichts, das auch nur so ähnlich schmeckt. Ich habe zwei Dutzend verspeist. Und eine ganze Flasche Tomatenkonzentrat. «
    »Ketchup«, erklärte Drake kurz.
    »Und Ihr Besuch beim Vermißtensuchdienst?« fragte Rose. »Hat er sich gelohnt?«
    »Ja, das kann man sagen.«
    Rose wandte ihm den Rücken zu und ließ sich auf die Couch fallen.
    »In welcher Beziehung?«
    »Ich fand es sehr interessant, daß die meisten vermißten Personen Männer sind. Am häufigsten erstatten Frauen Anzeige, daß sie ihre Männer vermissen. Der umgekehrte Fall kommt fast nie vor.«
    »Oh, das ist nicht schwer zu verstehen, Dr. Tholan«, sagte Rose. »Denken Sie doch nur an die ökonomische Einrichtung auf der Erde. In der Regel ist der Mann das Familienmitglied, der die Familie als ökonomische Einheit erhält. Er arbeitet, und dafür wird er regelmäßig bezahlt. Die Ehefrau versorgt im allgemeinen nur die Kinder und den Haushalt.«
    »Das ist natürlich nicht viel.«
    »Es gibt aber auch Ausnahmen«, mischte sich Drake ein. »In meiner Frau sehen Sie ein Beispiel für die Minderheit der Frauen, die fähig sind, ihren eigenen Weg zu gehen.«
    Rose warf ihm einen schnellen Blick zu. Hatte er das ironisch gemeint?
    »Und Sie folgern daraus, Mrs. Smollett«, begann der Hawkin-Bewohner, »daß die Frauen, die ökonomisch von ihren Ehemännern abhängig sind, es für unrentabel halten, plötzlich zu verschwinden?«
    »Das war ziemlich milde ausgedrückt«, erwiderte Rose, »aber es trifft zu.«
    »Und würden Sie den Vermißtensuchdienst von New York als ungefähres Muster für ähnliche Ämter in anderen Teilen des Planeten bezeichnen?«
    »Warum? Ich denke schon.«
    Abrupt fragte der Hawkin-Doktor: »Und haben Sie auch eine ökonomische Erklärung für die Tatsache, daß seit Beginn der interstellaren Reisen der Prozentsatz der jungen Männer unter den Vermißten gestiegen ist?«
    Es war Drake der antwortete.
    »Das ist keineswegs mysteriös. Heutzutage haben die Ausreißer den ganzen Weltraum zur Verfügung, um darin zu verschwinden. Jeder, der seinen irdischen Sorgen entgehen will, muß nur an Bord des nächsten Raumschiffes gehen. Es werden immer wieder Leute für die Besatzungen gesucht. Dabei werden keine Fragen gestellt, und es ist ziemlich unmöglich, den Aufenthaltsort eines Ausreißers festzustellen, wenn er die Erde verlassen hat.«
    »Und fast immer verschwinden junge Männer in ihrem ersten Ehejahr.«
    Rose lachte plötzlich laut auf.
    »Weil sich in den Flitterwochen die größten Schwierigkeiten ergeben. Wenn ein junger Mann das erste Ehejahr überstanden hat, ist es in der Regel nicht mehr notwendig, daß er entflieht.«
    Drake amüsierte dieses Thema offensichtlich weniger. Wieder fiel es Rose auf, daß er müde und unglücklich wirkte. Warum nur bestand er darauf, allein mit seinen Sorgen fertig zu werden? Und dann dachte sie, daß er vielleicht nicht anders konnte.
    Plötzlich fragte Tholan: »Macht es Ihnen etwas aus, wenn ich mich für kurze Zeit zurückziehe?«
    »Aber keineswegs. Ich hoffe, der Tag war nicht zu anstrengend für Sie. Da Sie von einem Planeten kommen, dessen Schwerkraft größer ist als die der Erde, haben wir vielleicht zu leichtsinnig vermutet, daß Sie ausdauernder sind als wir.«
    »Ich bin nicht müde im physischen Sinn.« Er blickte kurz auf ihre Beine und blinzelte rasch, zum Zeichen, daß er sich amüsierte. »Wissen Sie, ich denke immer noch, die Erdenmenschen müssen jeden Augenblick entweder nach vorn oder nach rückwärts fallen, weil sie so dürftig mit Standbeinen ausgerüstet sind. Verzeihen Sie, wenn meine Bemerkung etwas zu vertraulich klingen sollte, aber Ihre Erwähnung von der geringeren Schwerkraft der Erde brachte mich auf den Gedanken. Auf meinem Planeten würden zwei Beine ganz einfach nicht genügen. Aber das alles tut jetzt nichts zur Sache. Sehen Sie, weil ich heute so viel Neues in mich aufgenommen habe, sehne ich mich nach einer kleinen Ruhepause.«
    Rose zuckte in Gedanken die Schultern. Sie konnte den Fremden gut

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