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Und in der Hölle mach ich weiter

Und in der Hölle mach ich weiter

Titel: Und in der Hölle mach ich weiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tucker Max
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nur zu erschießen. Einer der Typen hat mir erzählt, dass er irgendwann begonnen hat, Pfeil und Bogen zu benutzen, weil es ihm mit dem Gewehr zu langweilig wurde. Als ihm auch das zu langweilig wurde, überfuhr er sie mit seinem Truck. Weil ihm auch das noch zu einfach war, ging er dazu über, aus seinem Truck zu springen und sie mit einem Montierhebel totzuschlagen. Dann fand er auch das blöd, also jagte er sie und zertrat ihren Kopf. Als auch diese Methode ihren Reiz verloren hatte, schmiss er mit seinem Werkzeugkasten nach ihnen. Schließlich sammelte er 50 abgemurkste Hasen ein und legte sie im Garten seiner Exfreundin so aus, dass sie das Wort »Nutte« formten.
Einer von Dougs Freunden ist mit 18 von zu Hause rausgeflogen, weil er ein völliger Nichtsnutz ist und seine Eltern nicht mehr mit ihm klarkamen. Da der Kerl entweder zu arm oder zu blöd ist, um eine normale Wohnung zu kriegen, zog er in einen Lagerraum. Er schläft dort in einem leeren, ausgeschlachteten Bronco und benutzt Hunderte von Keystone-Light-Kästen als Iso lierung. Ihr glaubt mir nicht? Dann schaut euch das Foto an:
 

    Diese Leute sind echt schräg, aber gegen Dougs Mitarbeiter Wayne kommen sie nicht an. Wayne arbeitete mit Doug auf den Westtexas-Ölfeldern, und wir verbrachten ein paar Tage mit ihm auf den Bohrtürmen. Zum ersten Mal traf ich Wayne, als er mit seinem Truck angebraust kam und Doug und ich gerade an etwas herumwerkelten.
    Wayne: »Ihr beide seht aus wie Affen, die ’nen Football ficken.«
Doug: »Fick dich, Landei.«
Wayne: »Mit Vergnügen, du Schwanzlutscher. Wollt ihr ’ n Bier?«
Doug: »Klar, lass rüberwandern.«
Tucker: »Bei der Arbeit trinken?«
Wayne: »Schaaaiß. Junge, des Land hier iss nich des gottverdammte New Yooork City unn auch nich des beschissene Tschi-Ka-Go. Heißt bei uns nich › ’n Bier trinken ‹ , heißt › Arbeit vabessern ‹ .«
Tucker: »Okay.«
Wayne: »Hier, nimm. Ist Rodeo-kühl. [67] «
Tucker: »Okay, wenn es kalt is t …«
    Ich nahm einen Schluck und spuckte ihn sofort wieder aus.
    Tucker: »ALTER – DIESES BIER IST BRÜHEND HEISS!«
Wayne: »Ey, was denkst ’ n, was Rodeo-kühl heißt?«
 

    Texanern bei der Arbeit zuzuschauen ist lustig.
     
Wir gingen mit Wayne Mittagessen. Vor dem Essen nahm er sich seinen Zahn raus – einen einzelnen Zahn – und unterhielt uns dann stundenlang mit einigen der ulkigsten Geschichten, die ich je gehört habe.
 

    Doug vom kühlen Schatten des Trucks aus bei der Arbeit zuzuschauen ist noch lustiger.
     
Wayne über berufsbedingte Risiken: »Yeah, mit dies’n Öltürmen is nicht zu spaßen. Einmal ham wir ’n Pumpenkopf ausgewechselt, und das verfickte Ding schoss los. Schmiss mich so hundert Yards weit und killte zwei andre Jungs, die mit mir arbeiteten. Das war ’n Scheiß. Musste ’ne ganze Woche freinehmen.«
    Wayne übers Trinken: »Mir war klar, dass ich ’n bisschen weniger trinken sollte, als ich aufm Nachhauseweg schon bei fast ’ nem Dreiviertelliter war. Jetzt trink ich auf der Fahrt nur ’n paar Bier und heb mir die schärferen Sachen für zu Hause auf.«
    Wayne über die Flora von Westtexas: » ’ n ander Mal bin ich von ’nem Bronc [68] geflogen und in ’nem Mesquite-Busch gelandet. Ich sag dir, die scheiß Mesquite-Stachel sind lang und dünn wie Hölle. Hab ich mich also hochgerappelt und abgeklopft, aber dann merk ich, dass mir Blut ausm Gesicht tropft. Ich wisch’s weg, find aber keine Wunde. Da sagt mein Sohn, es läuft ausm Aug, also fass ich hin und fühl was Dickes unter meinem Augenlid. Dann zieh ich mir ’n sieben Zentimeter langen Stachel ausm Gesicht. Das Scheißding hat sich quer reingerammt, knapp am Augapfel vorbei, sich aber bis tief hinters Auge gebohrt. Da hab ich Schwein gehabt. Kannst noch die Narbe sehen – hier, schau. Was los mit dir, Junge? Windest dich ja wie ’n Kojote inna Falle!«
 

    Hier bin ich auf den Ölfeldern von Westtexas und telefoniere mit meinem Agenten. Typisch Tucker Max.
     
Wayne über Whisky: »Trink keinen Jack Daniel’s, krieg ich Gicht von.« (Wir lachten.) »Ah, verdammt, alt werd’n wa früh genug.«
    Wayne über die Fauna von Westtexas: »Lasst euch bloß nich’ erzählen, Kühe wären nich’ gemein. Sind verfickt fies. Hab mal versucht, ’n Pferd zuzureiten, und bin runtergeflogen, und wie ich da aufm Boden liege, kackt mir ’ne Kuh den ganzen Kopf zu. Bin hochgeschossen und hab ihr den Arsch versohlt. Hab dem verdammten Viech voll eins in die Fresse

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