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Und Jimmy ging zum Regenbogen

Und Jimmy ging zum Regenbogen

Titel: Und Jimmy ging zum Regenbogen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johannes Mario Simmel
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wissen sehr viel und sagen nichts. Warum nicht, Herr Landau?«
    »Hören Sie, immerhin …«
    »Warum belügen Sie mich? Warum haben Sie die Polizei belogen? Was verbergen Sie, Herr Landau?«
    »Leiser! So seien Sie doch leiser! Immerhin … Man hört Sie ja im Verkaufsraum!« flehte der Buchhändler. Immer noch hing dieses hilflose Lächeln um seine Lippen, er bekam es nicht weg, er hatte zu lange hilflos gelächelt in seinem Leben, nun mußte er weiterlächeln bis zum Tod. »Ich verstehe ja Ihre Erregung, aber ich schwöre Ihnen, ich habe keine Ahnung!«
    »Wenn Sie schwören, daß Sie keine Ahnung haben …«
    18 Uhr 12 Minuten und 31 Sekunden war es in diesem Moment genau.

18
    Genau um 18 Uhr 12 Minuten und 31 Sekunden begann dieser nur für Sender und Empfänger verständliche Funk-Sprech-Verkehr: »Olymp, ich rufe Olymp, hier ist Nummer Acht. Bitte kommen.«
    »Sprechen Sie, Nummer Acht. Wo befinden Sie sich?«
    »Am Weichseltalweg, Chef. Neben der alten israelitischen Abteilung. Wir sind über ein paar Mauern wieder herausgeklettert. Genauso wie hinein.«
    »Ihr habt Nummer Eins also nicht gefunden?«
    »Nein, Chef. Wir haben gesucht, wo wir nur konnten. Mit Taschenlampen und Handscheinwerfern. Nichts. Dieser verfluchte Schnee! Hier schneit es wie irre. Keine Spur von Nummer Eins. Was sollen wir tun, Chef?«
    »Suche abbrechen. Es gilt sofort Alarmstufe Rot –
für alle.
Etwas ist im ›Ritz‹ passiert. Wir wissen immer noch nicht, was. Nummer Null meldet sich nicht mehr.«
    »Kann es ihn erwischt haben?«
    »Ich weiß nicht, Herrgott, ich weiß nicht! Ihr müßt weg – augenblicklich. Viel zu gefährlich. Wenn Sie Nummer Eins entführt haben, werden wir das zu hören bekommen – hoffentlich. Wenn er liquidiert wurde, kann ihm keiner mehr helfen.«
    »Und wenn er nur verwundet ist?«
    »Dann hätte er gerufen, gestöhnt, was weiß ich. Liegt er tot da, ist er bis morgen früh tief eingeschneit. Es darf sich ab sofort niemand von uns mehr da draußen sehen lassen. Fahren Sie zurück in Richtung Zentrum. Bleiben Sie ständig auf Empfang. Alle Wagen sind im Einsatz. Rechnen Sie jeden Moment mit dem Schlimmsten.«
    »Dem
Schlimmsten?
«
    »Ja! Ja! Ja! Ich … ich tue es auch. Wir müssen jetzt die Nerven bewahren. Nerven bewahren … das müssen wir. Wir haben auch die Spur von Aranda verloren. Alle Wagen konzentrieren sich um das Gebiet des ›Ritz‹.«
    »Verflucht, was für eine – verstanden, Olymp. Oh – wo ist der Wagen von Nummer Eins, Chef? Den haben wir auch nirgends finden können.«
    »Nummer Drei hat ihn gefunden. Knapp vor siebzehn Uhr. Sie kamen eben noch mit beiden Autos aus dem Friedhof heraus, bevor er geschlossen wurde …«

19
    18 Uhr 12 Minuten 32 Sekunden.
    Manuel Aranda sprach seinen Satz weiter »… warum Valerie Steinfeld meinen Vater vergiftete, dann schwören Sie
falsch!
« Auf einmal packte ihn die wilde Wut über diesen Jämmerling. Er neigte sich vor. Landau wich in seinem Stuhl so weit zurück, wie er konnte. Manuel dachte: Ich muß weitermachen. Nicht lockerlassen jetzt. Er sprach Landau direkt ins Gesicht: »Sie wissen
alles
über Valerie Steinfeld.«
    »Ich …«
    »Sie kennen Ihr Leben! Sie wissen, was sie in ihrem Leben erfahren und getan hat. Oder wollen Sie das leugnen?«
    »Nein! Das heißt ja! Ja, das will ich! Ich weiß es
nicht!
Valerie war meine Angestellte. Immerhin … ihr Privatleben ging mich nichts an.«
    Manuel hetzte jetzt, schneller und schneller.
    »Sie kannten sie doch schon, lange bevor sie Ihre Angestellte wurde. Siebzehn Jahre lang! Woher?«
    »Sie … war eine unserer alten Stammkundinnen.«
    »Kannten Sie auch ihren Mann?«
    »Nein.«
    »Siebzehn Jahre lang kam Frau Steinfeld als Kundin zu Ihnen – und niemals ihr Mann?«
    »Doch, natürlich kam der auch manchmal … Aber … aber … das kann man doch nicht kennen nennen, immerhin!« Immerhin – das schien Landaus Lieblingswort zu sein.
    »Sie lügen schon wieder! Sie waren miteinander befreundet!«
    »Wer sagt das?«
    »Ich!«
    »Ach, Sie? Beweisen Sie mir das! Beweisen Sie es doch!« Landau verfärbte sich jetzt, sein Gesicht wurde gelblich, der Atem ging keuchend. Manuel gönnte ihm keine Ruhe.
    »Warum hat Frau Steinfeld bei ihnen zu arbeiten begonnen?«
    »Sie … sie … sie …«
    »Na!«
    »Sie wollte eben arbeiten!«
    »War sie gelernte Buchhändlerin?«
    »Nein …«
    »Warum haben Sie sich die Mühe gemacht, ihr alles beizubringen? Warum haben Sie nicht eine

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