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Und morgen bist Du tot

Und morgen bist Du tot

Titel: Und morgen bist Du tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter James
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allein.
    Sie lag da im sanften Licht der beiden großen Nachttischlampen und dämmerte allmählich weg. Einige Minuten später ging die Tür auf. Sofort war sie wieder wach.
    Mr Lazarovici, der Mann, der sie hergebracht hatte, kam herein. Sein schwarzer seidener Morgenrock klaffte auf, und er war darunter nackt. Unter seinem Bauch zeigte sich eine gewaltige Erektion.
    Er kam zum Bett herüber und fragte: »Wie geht es meinem wunderschönen Engel vom Gara de Nord?«
    Trotz ihrer Schläfrigkeit spürte sie eine leise Angst.
    »Mir geht’s prima«, murmelte sie. »Vielen Dank für alles. Ich bin so müde.«
    Dann sah sie sein erigiertes Glied und erstarrte. »Nimm ihn«, sagte er. Seine Stimme klang auf einmal kalt und hart.
    Jetzt war sie hellwach. Er hatte dunkle Ringe unter den Augen, und seine tintenschwarzen Pupillen sahen bedrohlich aus.
    »Bist du mir etwa nicht dankbar? Möchtest du mir nicht deine Dankbarkeit beweisen?«
    Ein schmerzhafter Schlag traf ihre Wange.
    »Undankbare Schlampe!« Dann riss er sie gewaltsam an den Schultern herum, dass sie vor Schmerz aufschrie, und drückte ihr Gesicht ins Kopfkissen. Sie fürchtete schon, er wolle sie ersticken.
    Dann spürte sie seinen Finger in ihrer Vagina. Ihr war, als müsste sie sich übergeben. Mühsam schluckte sie die aufsteigende Galle hinunter.
    Sie kreischte vor Schmerz, verzweifelt schüttelte sie den Kopf, ihren ganzen Körper, wollte sich befreien. Er packte ihr nasses Haar und schlug ihr Gesicht aufs Kissen, dass ihr die Luft wegblieb.
    »Scheiße, du kleine undankbare Schlampe«, flüsterte er ihr ins Ohr.
    Sie drehte das Gesicht zur Seite, holte Luft, schrie auf in ihrer Qual.
    »Fick dich, Schlampe!«, zischte er.
    Sie schrie auf, und er rammte ihr Gesicht erneut ins Kissen, hielt sie fest, drückte ihr die Luft ab. Sie versuchte, den Kopf anzuheben, doch er presste ihn nieder, ganz fest. Panik ergriff sie, überlagerte den Schmerz. Sie wollte ihn abschütteln, doch sein Griff war zu fest. Sie bebte, das Ersticken rückte näher, ihre Brust tat so weh, dass sie fürchtete, sie würde in sich zusammenbrechen. Dann riss er ihren Kopf zurück und küsste sie heftig auf den Mund. Gierig sog sie die Luft aus seinen Lungen ein.
    Er zog den Kopf weg. »Sag, dass es dir gefällt. Dass du mir dankbar bist.« Er presste sein Gesicht an ihre Wange. »Sag, dass du dankbar bist, weil ich dich gerettet habe. Sag es. Sag, dass du dankbar bist! Sag danke!«
    »Ich hasse dich!«, keuchte sie.
    Er rammte ihr den Daumenballen gegen die Wange. Dann schlug er ihr mit der Faust aufs Auge. Er hielt inne, bevor er mit beiden Händen in ihre Haare griff, als wollte er sie vom Kopf reißen. Er hielt sie noch fest, als er ejakulierte. Dann erbrach sie sich.
    *
     
    Irgendwann danach, wann genau, konnte sie nicht sagen, weil sie jegliches Zeitgefühl verloren hatte, saß Simona wieder auf dem Rücksitz des großen schwarzen Wagens. Dieselbe Musik wie zuvor, dieselbe wohlklingende Stimme, die dieselben bedeutungslosen Worte sang: I’ve got you under my skin.
    Dasselbe nächtliche Bukarest zog am Fenster vorbei. Ihr tat alles weh. Ganz fürchterlich weh. Ihr Gesicht war angeschwollen. Ihr Kopf tat weh. Als sie am Gara de Nord angekommen war, hatte sie sich schmutzig gefühlt. Jetzt war sie von außen sauber, aber von innen schmutzig. Verdreckt.
    Sie wollte weinen, aber alles tat weh. Und der Mann mit dem Schlangentattoo, der kein Wort gesprochen hatte, sie aber mit einem schmutzigen, geilen Grinsen im Rückspiegel beobachtete, sollte ihre Tränen nicht sehen.
    Sie wollte nach Hause. Nach Hause zu Romeo, zu dem Hund, zu dem schreienden Baby. Zu den Leuten, die sie gernhatten. Zu ihrer Familie.
    Er hielt an. Die Straße war dunkel, und sie hatte keine Ahnung, wo sie sich befand. Er öffnete die Hintertür und stieg ein. Drängte sich neben sie. Er hatte Geldscheine in der Hand. »Gutes Geld!«, sagte er grinsend. Er drückte sie ihr die Hand und öffnete den Reißverschluss.
    Sie starrte ihn an, als er sein erigiertes Glied hervorholte. Starrte auf die Tätowierung mit der angreifenden Schlange, die sich aus seinem Hemdkragen ringelte.
    »Gutes Geld!«, wiederholte er.
    Dann packte er sie am Haar, genau wie der andere Mann.
    Mit voller Wucht rammte sie ihm einen Fuß in den Unterleib, seine Schreie gellten in ihren Ohren, dann packte sie den Türgriff, drückte ihn hinunter, stieß dagegen und rannte hinaus in die Nacht.
    Sie rannte, ohne stehen zu bleiben, völlig

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